Raumhöhe / Deckenhöhe im Neubau?

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Die Höhe der Räume hängt in erster Linie mit den Rohbaumassen zusammen. 10 1/2 Schichten gibt 2,625 Wandhöhe. Wenn ich Estrich mit Trittschalldämmung und Belag rechne komme ich auf rund 10 bis 11 cm. Dann der Deckenputz abgezogen oder je nachdem eine Deckenverkleidung mit Nut und Federbretter gibt ein wenig mehr.

Die Alternative wäre jetzt 11 Schichten = 2,75 Rohbauhöhe oder 10 Schichten Mauerwerk = 2,50 m Rohbauhöhe. Aber 2,50m für EG oder OG ist meiner Meinung nach indiskutabel.

Alles andere wäre beim Mauerwerk mit immensen Zusatzarbeiten verbunden und kaum zu realisieren. Der Standard ist also 10 1/2 schichten für Wohnräume. Bei den vielen Häusern die wir gebaut haben, wurden ganz selten 11 Schichten Wandhöhe gewünscht. Das waren dann aber auch oft sehr teure Villen. Ich persönlich wohne in einem Jugendstilaltbau mit 2,80m Deckenhöhe und möcht nichts anderes haben.

Im Neubau aber wegen wärmetechnischen Gründen die Raumhöhe zu drücken finde ich schon sehr übertrieben. Dann könnte man aus Spargründen auch damit beginnen auf einige Räume ganz zu verzichten. Z.B. ein Kinderzimmer anstatt zwei oder drei.

Eines allerdings ist bei höheren Raumhöhen als 2,50m doch zu bedenken. Beim tapezieren bekomme ich immer 4 Bahnen pro Rolle, habe ich jetzt 12 cm höhere Decken habe ich bei teuren Mustertapeten schon etwas mehr Verschnitt und Mehrkosten.


McSchuett 
Beitragsersteller
 01.10.2011, 16:49

10,5 Schichten sind aber doch aufwendiger als 11, oder ist die 1/2 Schicht ein "Ringbalkenbalken" (Stein der mit Beton ausgegossen wir, auf dem die Decke liegt)? Dann würde es bedeuten, dass 11 Schichten einen größeren arbeitsaufwand als 10,5 bedeuten würden?

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janfred1401  01.10.2011, 20:16
@McSchuett

Die halbe Schicht Hohlblock ist ein halber Stein. Oder je nach Stein auch eine Bauplatte. Ist also einfach. Wenn man andere Maße haben möchte müsste für die letzte Schicht jeder Stein zugeschnitten werden. Einschliesslich aller tragender Mittelwände und aller Trennwände. Hab ich in dreissig Jahren nicht erlebt. 10 1/2 ist der Standard und beim Keller langsam eher 10. Wobei es vor 15 jahren eher 9 1/2 waren. Die aber damals niedrige ungeheizte Keller gebaut haben bekommen heute sogar Schwierigkeiten eine 10cm Dämmung unter die Decke zu machen, weil es überall an Platz fehlt. (Kellerfensterstürze, Türstürze)

Übrigens: Einen Ringbalken braucht man logischerweise nicht unter einer Betondecke - war aber wohl doch eher ne Fangfrage :-)

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janfred1401  01.10.2011, 20:49
@janfred1401

Fachleute, ich gehöre übrigens dazu, nennen das : Baurichtmasse, die werden dann nochmal unterschieden in :

Öffnungsmass (=Baurichtmass +1cm), Anbaumass, und Pfeilermass (= Baurichtmass -1cm). Es kann also kaum gesagt werden, "ich mach die Decke mal 5cm höher", die Masse sollten immer Baurichtmasse sein

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McSchuett 
Beitragsersteller
 01.10.2011, 22:43
@janfred1401

Also kann man die Deckenhöhe auf 10,5 Schichten 2,625 m) setzen oder auf 11,5 (2,875 m). So bliebe eine Deckenhöhe nach 16 cm Estrich von 2,715 m. Ginge auch 11 Schichten oder gibt es dann Probleme, wie beschrieben bzgl. des Schneidens? Gibt es evtl. auch 25cm Hohlblockseine statt der üblichen halbhohen (12,5 cm)? Oder wäre das ein Zwischenmaß, wie von janfred als kein Richtmaß definiert.

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janfred1401  02.10.2011, 08:08
@McSchuett

Logisch gehen 11 Schichten.Bei 11 Schichten hast du 2,75m Raumhöhe Rohbaumass. Eine Schicht Hohlblocksteine sind immer 25cm einschliesslich der Fuge. Steine für Dünnbettmörtel haben ungefähr 24,8cm, Steine für normale Fugen haben 23,8cm. Das Baurichtmass ist immer in 12,5cm Schritten.

Der Mörtel für normale Fugen kommt heutzutage nicht an die guten Dämmwerte von guten Steinen heran und ist immer ein Schwachpunkt(Kältebrücke).

Nebenher bemerkt, lese ich hier immer nur von der Estrichhöhe. Für den Bodenbelag kommen auch nochmal bis zu 2cm hinzu. Bei Naturparkett bis 3cm. Und der Deckenputz sind auch rund 15mm. Deckenverschalung mit Nut und Federbrettern kommen mit Lattung auf rund 30mm.

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McSchuett 
Beitragsersteller
 02.10.2011, 10:11
@janfred1401

Danke dir! Sind meine angenommenen 16 cm als Fußbodenaufbau mit Fußbodenheizung realistisch?

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janfred1401  02.10.2011, 12:33
@McSchuett

Nein, das ist zuviel. Es kommte nätürlich aufs System der Fussbodenheizung an. Soviel ich weiss liegt die Stärke zwischen 9 und 12cm je nach System. Das hat damit zu tun ob die Heizrohre in der Dämmung verlegt werden oder auf der Dämmung und mit Estrich ummantelt sind.

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hier, in Tirol, legt man alles auf die Decke, alsoWasser und Heizungsleitungen, Elektro und Staubsaugerrohre und obendrauf noch die Lüftung und die Fußbodenheizung...

Da werden 14. cm noch knapp.

Wärmetechnisch oder bzgl. Energiesparen wird die zusätzliche Höhe nur an den ca. 12.5 cm höheren Außenwandstreifen wirksam und bei der Fussbodenheizung wird das Wärmestaupolster größer werden müssen um gleiche Behaglichkeit zu erhalten.

Eine Strahlungsheizung hilft auch hier: In der Decke intregriert - keine Bauteilaktivierung - fällt die Rohrverlgeung nicht ins Gewicht und der Bodenaufbau kann ohne Fussbodenheizung drastisch reduziert werden. Aus baupysikalischen Gründen kann ich auf eine kontrollierte Wohnraumlüftung verzichten oder eine Wandsystem, ohne die für Pilz usw. anfälligen Rohre, einsetzen, wenn ich es mag.

Ringanker: damit läßt sich auch noch Raumhähe herausmoglen. Außen wird ohnehin gedämmt und innen kann ich mit der Abschalung ein sauberer Deckenauflager schaffen und einnivellieren.

Beim Bauen ohne Keller, sollte die Bodenplatte unterhalb gedämmt werden und zusätzlich auch der Fußboden..

normal ist eine Decke im lichten Maß 2,60 ./. Estrich. Im Keller reicht eine lichte Höhe von 2,40 aus.

Standardhöhe ist 2,50 m ab fertigem Fußboden. Bei dieser Raumgröße brauchst Du keine Angst haben, dass es drückend wirkt. Eine Raumhöhe von 2,65 , bis 2,70 m wirkt natürlich ganz anders. Insbesondere dann, wenn die entsprechende Einrichtung geplant ist. Vom Energieverbrauch her betrachtet kannst Du es vernachlässigen, auch wenn es es "gute Ratschläge" gibt. Der Raum hat dann ein größeres Wärmespeichervermögen, was man gegenrechnen muss. Die Deckenhöhe lässt sich später nicht mehr ändern.

Darf ich hier noch einmal nachhaken, ob ich es richtig verstanden habe:

  • Die lichte Rohbauhöhe sollte man im 12,5 cm - Raster planen (da dies am günstigsten ist)
  • Eine lichte Rohbauhöhe von 2,625m ergibt nach Abzug von Estrich, Parkett etc. ca. 2,49 bis 2,50m lichte Raumhöhe (gemessen von Parkettoberseite bis Deckenunterseite)
  • ca. 2,50 lichte Raumhöhe sind heute im Neubau praktisch "Standard"

Im Kellergeschoss würde das dann entweder heißen, dass man beim Standardrastermaß ebenfalls eine lichte Rohbauhöe von 2,625m (lichte Raumhöhe dann ca. 2,49m) oder 2,5 m (lichte Raumhöhe dann ca. 2,365m) hätte.

Ist das so richtig?