Quereinstieg als Frontend Entwickler mit Background in Business Administration fast unmöglich?
Hallo zusammen, ich habe kürzlich meine Weiterbildung als Frontend-Entwickler abgeschlossen und bin nun auf Jobsuche. Trotz des oft berichteten Fachkräftemangels scheint der Markt für Junior-Stellen hart umkämpft zu sein. Meine Bewerbungsunterlagen wurden von der Weiterbildung geprüft, also können sie nicht so schlecht sein.
Ich habe einen B.Sc. in Business Administration und habe vor kurzem meine Weiterbildung zum Frontend-Entwickler abgeschlossen. Ich habe während des Studiums ein Praktikum im Bereich Operations bei einem IT-Startup absolviert und arbeite derzeit wieder dort als Praktikant, diesmal als Frontend-Entwickler. Aus Budgetgründen können sie im Moment keine neuen Mitarbeiter einstellen. Während dieser Zeit plane ich, mich weiter zum Fullstack-Entwickler (TypeScript + React) zu qualifizieren.
Alternativ denke ich darüber nach, ein SAP-Zertifikat zu erwerben, um eine Stelle im SAP-Bereich zu suchen. Hier gibt es wirklich Stellenangebote (Trainee/Junior) ohne Ende.
Eine weitere Option wäre eine Bewerbung als IT-Consultant, obwohl ich das Gefühl habe, dass ich dafür mehr Erfahrung als Entwickler benötige. Wie soll ich Unternehmen beraten, wenn ich selbst keine Ahnung habe?
Es ist frustrierend, nach dem Sparen und Absolvieren der Weiterbildung keine Stelle zu finden, aber ich bleibe optimistisch und offen für Möglichkeiten. Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht ein paar Tipps geben.
Vielen Dank im Voraus
3 Antworten
[...] der Markt für Junior-Stellen [...]
Die Anerkennung als Junior bekommst du grundsätzlich als ausgebildete Fachkraft oder Berufseinsteiger nach dem Studium. Eine Weiterbildung kann dir dabei helfen, muss aber nicht. Das hast du leider mittlerweile erfahren müssen.
Ein Freund von mir hat einen M. Sc. in Physik abgeschlossen und als Wahlfach Informatik genommen. Arbeitet jetzt im Embedded-Bereich als Entwickler - über Sinn und Unsinn kann man sich streiten. Ich finde seinen AG, der ihm diese Chance gab, sehr sympathisch
Alternativ denke ich darüber nach, ein SAP-Zertifikat zu erwerben, um eine Stelle im SAP-Bereich zu suchen. Hier gibt es wirklich Stellenangebote (Trainee/Junior) ohne Ende.
Diesen Plan kannst du leider hinten anstellen - der SAP-Bereich sucht überwiegend studierte Wirtschaftsinformatiker oder Fachinformatiker. Ein Zertifikat ist ein Goodie, aber kein Ersatz für eine vollwertige Ausbildung. Und das Geld - 3k bis 5k - kannst du dir erst Recht sparen.
Man kann 10 Zertifikate besitzen und 2 Skills beherrschen - hier gilt, Qualität über Quantität. Du kannst jetzt nur mit Fähigkeiten, Engagement und Persönlichkeit punkten.
Alternativ kannst du dir überlegen, ob du das Geld und die Zeit in einen M. Sc. aus dem Bereich der Wirtschaftsinformatik investierst.
Nimm meine Antwort bitte nicht negativ auf, das Engagement finde ich richtig gut und ich würde dir definitiv die Chance geben. Aber nicht jeder Arbeitgeber sucht nach "könnte vllt was werden". Die meisten wollen eine eierlegende Wollmilchsau, am besten ausgewachsen und 40 Jahre Erfahrung.
Hi tian007,
eine reine Weiterbildung bringt dir nicht viel - zumindest nicht wenn du auf dem deutschen Arbeitsmarkt dich bewirbst. Hier werden Webentwickler bevorzugt die eine Ausbildung(Mediengestalter/Fachinformatiker) oder sogar ein Studium im Bereich Webententwicklung(Medieninformatik) gemacht haben.
Es ist auch ein Quereinstieg möglich, dafür sollte man aber Skills und Erfahrungen mitbringen. Ohne Ausbildung oder Studium, müsstest du Praktika machen oder Berufserfahrungen vorzeigen können im Bereich Webentwicklung.
Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit sind leider kein Widerspruch. Ansprüche der Arbeitgeber sind oft unrealistisch hoch, ebenso die Hoffnung Arbeit suchender, durch eine IT-Qualifikation schnell eine gut bezahlte Stelle zu finden. Auch Senior Webentwickler wie ich müssen trotz Erfahrung oft länger suchen und warten, bis etwas passendes dabei ist. Manchmal kommen viele Angebote, zu anderen Zeiten (wie in den letzten Monaten) wenig.
Bleib dran, kommuniziere, übe, und nutze die ungewollte freie Zeit für eigene Projekte oder Ehrenamt / Open Source. So kannst du auch ohne bezahlte Jobs Erfahrung sammeln und Referenzen schaffen, um dein Können zu beweisen.