Quelle analysieren zu einem Text über Napoleon?

1 Antwort

Also der erste Satz ist schon einmal recht bescheiden: "es wird hier gezeigt... was er sagte", ist eine viel zu naive und kaum wirklich einleitende Formulierung.

Es könnte außerdem sein, dass Napoleon - nun auch auf das Thema einmal etwas näher eingehend, der schließlich Italiener war und vorallem auch gegen Belgien in eine letzte Schlacht - sein Waterloo - ziehen wollte, die Rede zudem noch in Italien gehalten hat, demnach nicht bereits mit französischen sondern noch italienischen Soldaten hielt. -> Hier wäre von dir zunächst einmal die Ungenauigkeit der Quelle selber in einem solchen Punkt zu bemängeln.

"Im Ggs. zu der anderen Quelle", hört sich ohne eine deutlichere Bezugnahme, ebenfalls zu naiv an. Es wirkt so, als hättest du dir in aller Eile ein paar Notizen zu den Texten aufgeschrieben, weil du ggf. ein Referat vor deiner Klasse halten willst und abgesehen von diesen Eckdaten(?), den Rest frei vortragen kannst. Umkehr-Trick-17 womöglich.

Erst dann wirst du konkreter und deine Beschreibung wird interessanter. Du erkennst zwei der wesentlichsten Punkte seiner Reden in den Begriffen von "Freiheit" und "Republik", ich würde auch den heutzutage bereits unüblich erscheinenden des "Steckenpferdes" an solcher Stelle noch einbringen.

"Man könnte sagen, dass er sie praktisch anlügt", klingt im Anschluss jedoch wieder zu alltäglich formuliert, die folgende Nennung der Begrifflichkeiten wie oben erwähnt, erklärt nicht was du meinst. Du musst daher ein wenig analytischer werden und diese Begriffe für deine Leser erklären, dann vorallem auch einen Rückschluss zu deiner These, er lüge bewirken.

Ich würde im erstgenannten Text jedoch eher nach den Vorzügen einer Republik wie der dort genannten suchen, die anscheinend durch einen altehrwürdigen italienischen Staat nach seinen Worten ihre vollste Vertretung zu finden hat. Diese dann abwägen, um zu bestimmen, ob Napoleon tatsächlich lügt oder dagegen aber nicht viel eher einen überzeugten Staatsmann und Übermittler ggf. sogar Prüfer eines solchen Staatswesens gibt.

Dass er sich kurzzeitig auch zum Kaiser über Frankreich aufschwang, wie man aus der Geschichte weiß, sollte in deinem Text daher dazu auch unterstreichen, dass die Ernsthaftigkeit in seinem Tun nicht nur nicht in Frage zu stellen war, sondern vorallem für jedwede Person in dessen Umkreis und zu solcher Zeit, zudem völlig erkennbar sein musste.

Einzig die geschwungene Schrift sowie Verwendung von Tinte verrät an deinem Text, dass du bereits älter und erfahrener bist, als deine Worte es annehmen lassen und deuten so, in einer also ein wenig süffisant wirkenden Art und Weise auf eine gewisse Nachdenklichkeit zu diesem zeitlichen Geschehen hin.

Man ahnt was du meinst, allerdings ist dies zusammen betrachtet, eine unglückliche Kombination. Möchtest du es am kürzesten, dann bewerte die Kopien bloß unter einem lediglichen Statement wie deinem letzten Satz. Das kritisiert und wirkt in eben solcher Schriftform gelungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

wooghie78  18.01.2019, 02:35

Die andere Möglichkeit: Du entlarvst die beiden Texte als eher unstimmig!

Zum einen ist der Inhalt des zweiten, zeitlich vor dem des ersten eingetreten, sodass die vorgemachte Hetze Napoleons gegenüber jenem ansich feindlichen Vertreter, eine vorab sorgsam eingeplante Finte gewesen sein mochte, welche diesem wahre Ziele und die Erkennbarkeit eigenen Vorgehens, daher auch die Brillianz in Punkto militärischer Leitung auf weitere Tage zu sichern verstand, woraus also erkennbar wird, dass ein solcher Inhalt gar nicht in einen wirklich relevanten Bezug zu dessen danach andernorts erfolgter Motivationsansprache am Unabhängigkeitstag der Italiener zu bringen ist, zum anderen sind auch die Aussparungen in diesen beiden Texten, an den für die darin befindlichen, schlag-kräftigsten Begrifflichkeiten seiner Ansprachen so ungünstig gewählt, dass selbst die Erläuterung solcher, für eine genauere Analyse seiner wahren Motivationen nicht ordentlich geschehen kann.

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wooghie78  18.01.2019, 03:17
@wooghie78

Oder drittens: Du bewertest die vorgefundenen Quellen einfach nach den logischen Anforderungen, welche aus der/den Aufgabenstellungen hervor gehen, wie folgt:

  1. "Analyse", aufgrund mangelhaft erscheinender Text-Aussparungen nicht möglich.
  2. "Bewertung der Quellen" bloß schlecht möglich. Es werden relevante Inhalte ausgeblendet, ansich irrelevantes so also in den Vordergrund gerückt.
  3. Die Überschriften werden nicht wirklich thematisiert und erläutert, dies lässt zuviel Raum für Spekulationen. (Bsp.: "Napoleons Tagesbefehl", Datum des Ereignisses, etc.)

Du solltest auch die Unklarheit in der Formulierung "seine Soldaten" des ersten Textes erwähnen. Wen meint man damit? Wann und wo? Wieso ggf. nicht wirklich? Et cetera.

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