Putz oder Rigips?
Ich habe eine Altbaudachgeschosswohnung die saniert wird.
Der gesamte Putz ist abgenommen um Balkenwerk zu erneuern. Jetzt soll alles wieder hübsch gemacht werden und ich stelle mir folgende Frage.
Nassputz oder Trockenputz?
Da altbau mit Fachwerk kommt Gipsputz nicht in Frage - Lehnputz ist zu teuer also Kalk Zementutz. Da das Mauerwerk SEHR uneben ist muss sehr viel Putz aufgetragen werden. Eine Firma die sich auf Altbausanierung spezialisiert hat hat mir vorgeschlagen die Wände mit Rigips zu verkleiden um keine unnötige Feuchtigkeit ins Haus zu holen. Außerdem ist wegen der unebenen Wände das ganze knapp 3000 günstiger.
Wie siehts dabei mit Schimmelpilz aus? Es würde ja zwischen der Außenwand und den Rigips eine Luftschicht sein. Rigips ist ja atmungsaktiv könnte feuchtigkeit vom Raum durch den Rigips und sich an der Außenwand (Ziegel und Sandmörtel) niederschlagen und schimmeln? oder ist das unbedenklich was das angeht dann würde ich zu der Rigips Variante tendieren.
Danke :-)
6 Antworten
Altbauten macht man nicht "gerade". Dadurch entstehen nur unkontrollierbare Hohlräume, in denen sich Brände, Tiere und Schimmel wunderbar ausbreiten! Außerdem besteht die Gefahr, dass sich kondenzwasser im Holzfachwerk niederschlägt, d.h. nach 5 Jahren ist das tragende Holzfachwerk verfault - das ist keine Theorie, sondern ständige Praxis!.
Es ist durchaus möglich, die Wände mit Rigips zu verkleiden. Hohlräume müssen nicht zwingend feuchte Balken oder Schimmel erzeugen. Das Gesamtkonzept muss stimmen, das ist wichtig. Kondenswasser bildet sich nur, wenn die Arbeit nicht durchdacht ist.
Wie sieht es denn mit der Isolation aus? Ist die Fassade isoliert?
Die Außenwände sind nicht gedämmt. Es wird die Geschossdecke Gedämmt. Die Außenwand ist 3 Ziegelsteine hintereinander (40 Dick) und mit ich sage mal laienhaft Sandmörtel ...also auf jedenfall recht Luft durchlässig und normal verputzt von außen.
Was ist denn dabei das gefährliche? Die Feuchtigkeit die von außen eindringt oder die von der Raumseite? Vllt. muss eine Folie eingezogen werden? Wbei ich denke im Altbau bekommt man das sowieso nie 100%ig dicht hin..
Warme Luft enthält mehr absolute Feuchtigkeit als kalte. Wenn also innerhalb der Mauern ein Temperaturgefälle entsteht, schlägt die Feuzchtigkeit im Mauerwerk nieder. Dort muss sie verdunsten können, sonst gibt es feuchte Wände und Schimmel. Das ist besönders gefährlich bei feuchtigkeitsempfindlichem Holzfachwerk.
Verdunsten kann sie die Feuchtigkeit nicht mehr, wenn eine "Dampfsperre" aufgebracht wurde. Ist diese Innen, kann keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen; es entsteht aber im Zimmer ein "Badezimmerklima". Und wenn dann ein Nagel in die Wand geschlagen wird ist die Dampfsperre insgesamt wirkungslos.
Wenn kein Fachwerk vorhanden und 40cm dickes massives und homogenes Mauerwerk vorhanden ist braucht man i.d.R. keine zusätzliche Wärmedämmung und schon gar keine Dampfsperre!
Rigipskonstruktionen überdauern natürlich die Gewährleistungsfristen nach VOB und BGB; danach ist es den Firmen wurscht, was passiert.
Also noch einmal: Warme Luft enthält mehr absolute Feuchtigkeit als kalte. Wenn also innerhalb der Mauern ein Temperaturgefälle entsteht, schlägt die Feuzchtigkeit im Mauerwerk nieder. Dort muss sie verdunsten können, sonst gibt es feuchte Wände und Schimmel. Das ist besönders gefährlich bei feuchtigkeitsempfindlichem Holzfachwerk.
Verdunsten kann sie die Feuchtigkeit nicht mehr, wenn eine "Dampfsperre" aufgebracht wurde. Ist diese Innen, kann keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen; es entsteht aber im Zimmer ein "Badezimmerklima". Und wenn dann ein Nagel in die Wand geschlagen wird ist die Dampfsperre insgesamt wirkungslos.
Wenn kein Fachwerk vorhanden und 40cm dickes massives und homogenes Mauerwerk vorhanden ist braucht man i.d.R. keine zusätzliche Wärmedämmung und schon gar keine Dampfsperre!
Danke...deine Erläuterungen sind bares Geld wert! :-)
Die Dampfsperre oder Dampfbremse soll nicht an der Außenwand aufgebracht werden sondern an der Decke...also Aufbau wäre: Dämmung zwischen Balken - Dampfbremse - Rigips ... würdest du (wenn schon Geschossdecke von unten Dämmen) eher einfach mit Rigips verkleiden und etwas einblasen? und dann ohne Dampfbremse arbeiten?
Unter einer Holzbalkendecke ist weder eine Dampfsperre noch eine Wärmedämmung nötig. Nur wenn die darüberliegenden Räume nicht geheizt werden ist auf der Decke eine Wärmedämmung sehr wichtig und sogar vorgeschrieben. Die braucht dann aber keine Dampfsperre.
Erst wenn die oberste Decke gleichzeitig ein Warmdach ist wird eine Dampfsperre erforderlich. Die Konstruktion ist dann aber vor Ort festzulegen in Abhängigkeit von dem Bestand und den vorhandenen Konstruktionen., Ist nicht einfach, wenn das bauphysikalisch und handwerklich richtig gemacht werden soll; ist nichts für Heimwerker!.
stimmt! das ist als würde ich als Heimwerker sagen "ich bau einfach ein ganzes haus selbst" sowas geht schief...aber ich wunder mich ich hatte 2 architekten die von dampfbremse empfolen haben und 3 handwerker (Dachdecker und Altbausanierungsfirmen) die auch alle 3 im Angebot eine Dampfbremse hatten...komisch...es ist so wie du sagst..der raum darüber wird nicht beheitzt.. aber was ist wenn er doch irgendwann mal ausgebaut wird?
Statt der Dämmung der Oberseite der obersten Decken ist natürlich auch eine Dämmung des Daches unter, zwischen oder über den Sparren möglich. Dann ist das aber einem "Warmdach" gleichzusetzen und bedarf umfangreicher Berechnungen des "Taupunktes" oder eine ungemein sorgfältige handwerkliche Ausbildung der Dampfsperre. Denn wenn irgendwo ein Loch ist und die Feuchtigkeit im Sparren oder Deckenbalken niederschlägt ist spätestens nach 5 Jahren das Holz kaputt.
Was das beste ist, lässt sich nicht so einfach sagen. Das kommt auch drauf an, wie die Isolation gemacht ist. Das ganze ist eine Wissenschaft für sich und da sollte man einem Fachmann vertrauen.
Ich persönlich würde KEIN Rigips verwenden, sondern die paar Euro mehr für eine ökologische Sanierung investieren. Wenn man bedenkt, wie lange das hält, ist der Kostenunterschied zu vernachlässigen. Dafür hat man aber ein angenehmes Raumklima ohne viel Schadstoffe.
Lasse es mit Rigips ausführen,achte darauf,dass die Wandanschlüsse gleitend hergestellt werden und in der Vertikalen Ständermontage genügend Ausdehnungsplatz für die Profile vorhanden ist,damit sich die Konstruktion ohne Probleme ausdehnen kann und das ohne Rissbildung in den Xen und Ecken!,
MFG Wollelan
Wir haben auch mit Rigips verkleidet, um nicht soviel Feuchtigkeit ins Haus zu holen. Streich die Wände vor dem Verkleiden einfach einmal mit Kalkfarbe (Weißkalk mit Wasser anmischen), das schützt vor Schimmel.
hm...also bei Rigips gammeln mir die Balken nach 5 Jahren weg und vllt. entsteht Schimmel im Hohlraum und wenn ich Kalkputz nass auftrage bekomm ich die Wohnung nur schwer mit Bautrocknern und Heizgeräten trocken...und mit ein bisschen Pech entstehen auch dabei Schäden... schwierig...
Ich frage mich nur wieso viele Firmen dann überhaupt diese Rigips Variante anbieten wenn so sicher Schäden entstehen!?