Psychotherapeuten in Würzburg?

2 Antworten

Ich würde die gesamte Liste der Krankenkasse abklappern.

Es ist leider gar nicht gesagt, dass DU dir den Therapeuten aussuchen darfst! Einige sind voll, andere meinen, dass es mit dir nicht passt usw.

Vereinbare ein paar Erstgespräche, prüfe auch selbst, ob du meinst, mit dem Therapeuten klarzukommen würdest und hoffe, dass überhaupt jemand in absehbarer Zeit einen Platz hat und dich auch annimmt. Und dass der dann auch zu dir passt und eine Therapie durchführt, mit der du etwas anfangen kannst. Das ist wie gesagt nicht immer gegeben.

Schau mal hier, da findest du ein paar Erfahrungsberichte.

pt-forum

Dritter "Kasten", Erfahrungsaustausch über Psychotherapie, Methoden & Ablauf und Begriffserklärung könnten für dich interessant sein.

Insbesondere Methoden! Ob man eine Verhaltenstherapie mit ganz konkreten Zielen macht oder eine Analyse, bei der erst mal die gesamte Vergangenheit aufgerollt wird, ist ein großer Unterschied.

Persönlicher Tipp:

Wenn du einen Therapeuten gefunden hast - und wirklich ERST dann! - frage mal in den ersten Stunden nach dem Verlauf, worauf wird man die Aufmerksamkeit lenken, wo steht man gerade, worum geht es jetzt und in den nächsten Stunden, was sind die Teilziele und das Endziel.

Sonst könnte es sein, dass du jede Stunde hingehst, immer etwas erzählst, etwas Feedback bekommst und dann nächste Stunde das gleiche wiederholst, ohne groß weiterzukommen. Irgendwann wirst du bei so einem Ablauf ggf. immer unsicherer und traust dich gar nicht mehr zu fragen.

Nimm dir ruhig etwas zu schreiben mit, sowohl für die Probleme, die du ansprechen möchtest als auch für Stichworte zum Fortschritt oder Übungen für Zuhause (werden manchmal gegeben) und auch - rückblickend - zum Nachvollziehen der Therapie. Dafür würde ich mir nach jeder Stunde zu Hause ein paar Stichworte machen - Thema, Inhalt, wichtige Fragen/ Probleme, mögliche Lösungsansätze etc. Wenn du dann nach ein paar Stunden oder Wochen das Gefühl haben solltest, gar nicht weiterzukommen, kannst du nämlich diese Aufzeichnungen mitnehmen, die du am besten vorher analysiert hast (was störte dich, was hättest du erwartet, was möchtest du für die Zukunft), um eine bessere Gesprächsgrundlage zu haben.

Bei mir war es eine Weile so, dass ich in jeder Stunde ein "Wochenproblem" präsentiert habe, also quasi mir den Stress der Woche von der Seele geredet habe, damit aber für meine Grundproblematiken gar nicht weiterkam. Auch kann es sein, dass du in der Stunde etwas nicht gut formulieren kannst, so dass es Missverständnisse gibt. Dann hilft es, zu Hause noch mal genau zu überlegen, was der Kern deiner Aussage/ Frage war, das aufzuschreiben und in der nächsten Stunde wieder aufzugreifen.

Sollte es im Verlauf der Therapie zu störenden Gefühlen kommen, z.B. Stress vor oder nach der Stunde oder einem Gefühl der Verlorenheit etc., hilft es auch, zu Hause in Ruhe dafür mal ein Wort oder einen Satz zu finden, zu notieren und dann in der nächsten Stunde kurz zu erklären, was aktuell das Problem ist.

Es KANN helfen, am Anfang kurz zu erklären, dass du dir für dich Notizen machst. Es gibt Therapeuten/ Ärzte/ Pfleger, die auf Notizen allergisch reagieren, weil sie sich protokolliert fühlen. Mir ging das mal im Krankenhaus bei einer Begleitung so, ich musste die ganze Nacht auf einem Stuhl verbringen und schrieb dann etwas in ein Notizbuch, wie ich das öfter mache - und bekam prompt vom Pfleger die Frage "Schreiben Sie mit?!" in einem Ton, der andeutete, dass der Pfleger sich beobachtet und kontrolliert fühlte. So einen Eindruck möchte man natürlich in der Therapie vermeiden!