Psychologe vs. Lehrer (Berufe)

8 Antworten

Kommt ja eigentlich drauf an, was für ein Typ man selber ist. Naja magst du es von Kindern bzw Teenager umgeben zu sein oder eher Erwachsene?

Du hast als Grundmotiv bei beiden deine Erwartungen an den Umgang mit Menschen (und nicht nur mit Akten, Maschinen usw.) Auf dem Arbeitsmarkt werden Lehrer stärker gesucht und finanziert als Psychologen, wenngleich die Gesell. diese sehr braucht. Du hast es also materiell als Lehrer voraussichtlich leichter und musst als Psychologe dich selbständig behaupten. Von einigen der Psychologen weiß man, dass sie sehr viel mehr verdienen als Lehrer, aber das Gros der Psych tut das nicht. Als Psy<chologiestudent wirst Du mehr für Dich an Entwickungen tun können als Du es in der Lehrerausbildung kannst, die zunehmend modularisiert und eintönig geworden ist. Das solltest Du ebenfalls in die Waagschale deiner Entscheidungen legen. Viel Erfolg

Zumindest haben beide Berufe in irgendeiner Form eine beratende Funktion. Psychologen sind nicht nur Forscher und Wissenschaftler; die Mehrheit der Psychologen geht immer noch in den klinischen oder beratenden Bereich. Und nimmt man die erzieherische Komponente von Lehrern hinzu, sind sie auch Berater. Beide Berufsgruppen begleiten Personen, Erwachsene oder Jugendliche, auf einem Teil ihres Lebensweges.

Ich denke jedoch, dass man für den Lehrerberuf mehr als für jeden anderen Beruf eine BERUFUNG braucht. Wenn man ein guter Lehrer werden möchte, der in seiner Arbeit aufgeht und ein Vorbild sein möchte, das Kindern und Jugendlichen Wissen nachhaltig vermitteln möchte(so, dass Schule Spaß macht), weiß man es und braucht diese Frage nicht zu stellen. In der Psychologie muss man sich nicht von Anfang an auf einen bestimmten Zweig festlegen, hier sind die Spielräume größer.

Psychologe zu sein ist kein Zuckerschlecken, aber noch viel weniger ist es angenehm Lehrer zu sein. Heutzutage hat man Druck von überall und ist mit völlig respektlosen Kids oft überfordert. Denn einer davon reicht bereits, um den kompletten Unterricht zu torpedieren. Man ist konfrontiert mit: -respektlosen Schülern -schwierrigen Schülern -Problemfällen die einem echt leid tun, was sehr aufs Gemüt schlagen kann -alle Sorten von Eltern: nervige, gleichgültige, jähzornige... -Kollegen ( teils nett, teils Mobbing ) -Vorgesetzten ( oft andere Vorstellungen, Ideale, selten problemlos ) -Behörden wie Jugendamt, Schulbehörden, Kultusministerium -Vorgaben wie Lehrpläne etc

Alles andere als Ideal, und für die ganze Arbeit ist der Lohn dann doch eher gering. Man hat viel Ferien mag so mancher denken, doch man hat auch viel Arbeit, nicht nur den 6-8 Stundentag an der Schule. Konferenzen, Elternabende, Elterngespräche, Tests und Klassenarbeiten die man ausarbeiten und korrigieren muss, Unterrichtsvorbereitung, Projekte, Vertretung.....

Meine Mutter saß meist bis nachts um 22 Uhr an solcher Arbeit, nach einem Tag der von 7 Uhr los fahren bis um fast 17 Uhr heim kommen reichte.

Als Psychologe bekommt man, wenn man sich nicht so "hochgearbeitet" hat sich seine Patienten aussuchen zu können, auch unangenehme Fälle, je nach Arbeitsbereich kann das auch ganz schön an die Substanz gehen, aber es ist meiner Meinung nach eindeutig der bessere Job mit weit mehr Möglichkeiten.

Nun, ein Psychologe der vor so einer Wahl stand sieht sehr viele Lehrer in der Praxis, über die er sich freuen kann, weil die ihm indirekt sagen, dass er wohl den richtigen Beruf gewählt hat.

Wenn jemand ein bisschen daran zweifelt, Lehrer werden zu wollen, sollte er sich was anderes überlegen.