pro/contra Kindererziehungskurse

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann mir - bis auf die Kosten, keine Nachteile vorstellen.


Caniko10 
Beitragsersteller
 21.04.2013, 17:43

Danke! Vorteile?

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RebelRebel  21.04.2013, 18:07
@Caniko10

Du bist nach dem Kurs, bestimmt entspannter und musst dir keine Panik um die Erziehung in den ersten Lebensjahren – sollte dies im Kurs behandelt werden, machen.

Du könntest dich in dem Kurs mit Müttern, Eltern anfreunden, dir in deiner Umgebung wohnen und dich mit diesen austauschen oder auch nach dem Kurs mit ihnen in Kontakt bleiben.

Wenn dein Freund bzw. Mann auch an dem Kurs teilnimmt, hilft ihm das vielleicht sich besser auf das Baby einzustellen.

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Vorteil ist sicher, dass man Tipps und Hilfe bekommt und sich sicherer fühlt, insbesondere in einem Kurs mit anderen werdenden Eltern, die auch unsicher sind.

Nachteil ist für mich aber, dass jeder andere Ideen hat, wie Kindererziehung auszusehen hat. Mit all den Kursen und Erziehungsratgebern sind Eltern oft eher überfordert und verunsichert. Außerdem können schlechte Kurse von den Eltern zu viel verlangen oder aber zu strikte Vorgaben geben und den Eltern kaum Spielraum für eigene Vorstellungen lassen. Ein guter Kurs sollte also nicht die eine richtige Lösung auf ein Problem geben, sondern verschiedene Möglichkeiten bieten und Eltern ermutigen, ihre eigene Intuition zu entwickeln und selbst zu lernen, die Lösungen angepasst an die Situation zu finden. Außerdem sind Kurse gut, in denen Eltern ein bisschen die Anspannung und der Perfektionismus genommen wird. Mal ein Beispiel "Du musst auf jeden Fall stillen. Das ist total wichtig für das Kind. Wenn du ne Mastitis kriegst, kannst du kurz pausieren, aber danach musst du weitermachen" ist natürlich als extremes Beispiel total unter Druck setzend und überhaupt nicht entlastend. Die Aussage "Stillen ist sehr gut fürs Kind. Aber es gibt auch viele gesunde und lebensstarke Kinder und Erwachsene, die nicht gestillt worden sind. Also macht euch keinen Stress. Wenn es nicht klappen sollte oder ihr das nicht wollt, dann ist das auch okay" ist dagegen sehr hilfreich, wie ich finde. Ob ein Kurs also gut oder nicht ist, hängt stark vom Kurs ab.

Also ich denke, man kann das schon viel lernen und sicherer werden im Umgang mit Babys und Kleinkindern, man lernt andere Eltern kennen und stellt fest, dass andere auch so ihre Probleme haben und es einem nicht nur alleine so geht. Das tut gut und macht relaxter, man geht nicht ganz unbedarft an die Sache und sieht nur das niedliche hilflose kleine Buendel, sondern auch die schlaflosen Naechte, die Anstrengung, Schreibabies usw. Nachteil, da wuerde ich mich Albatroesser anschliessen. Man kann zu strenge Vorgaben mitnehmen, aber Erziehung ist eine ganz persoenliche Sache, mit der jeder anders umgeht, jedes Kind ist anders, jeder Elternteil ist anders, man muss da die Waage finden, wie man am besten miteinander klar kommt. Man kann seine Ansprueche an sich selbst zu hoch schrauben, will alles perfekt machen und entwickelt Schuldgefuehle, die die Beziehung zum Kind belasten. Auch ohne Perfektinismus gedeihen Kinder mit einem gesunden Mass an Liebe, Zuneigung, Konsequenz sehr gut.

Ich selbst habe nie einen Kurs besucht, das wickeln wurde mir kurz im Krankenhaus gezeigt. Ich habe aber einige Ratgeber gelesen und ich denke, ich bin nicht perfekt, habe aber trotzdem alles ganz gut hingekriegt. Ich bin halt aber auch ein Mensch, den es eher verunsichert, wenn man da so Rollenspiele machen muss und allen zeigen muss, wie man was richtig macht (z.B. das (Plastik)baby richtig halten und wickeln). Das macht mich einfach nervoes und unsicher. Ich kam schon immer am besten zurecht, wenn ich das in Ruhe und alleine mit dem Kind einfach ausprobieren konnte und meine Fehler keiner ausser mir sah. Mit dem Stillen, das ist in der Tat so, dass man das heute wirklich so verkauft kriegt, dann man eine absolute Rabenmutter ist, wenn man nicht stillt, da ist man quasi an jeder spaeteren Erkrankung des Kindes Schuld. Das setzt einem ziemlich unter Druck und bekommt Schuldgefuehle. In solchen Kursen wird man dann angesehen, als haette man Lebra, wenn man sagt, dass man nicht stillt.

Ich habe meine beiden Kinder nicht gestillt, ich hatte da keine Ruhe und Moeglichkeit und habe es dann schnell aufgegeben, weil ich nicht damit zurecht kam. Und meine Kinder sind trotzdem kaum Krank und genug Naehe kann man ihnen auch ohne Stillen geben. Es sollte jede Mutter fuer sich entscheiden duerfen und die Entscheidung sollte akzeptiert werden.

Größter Vorteil ist, dass man, wenn mal Schwierigkeiten auftreten, weiß, das ist "normal", d.h. es geht anderen auch so, und man nicht Panik schieben muss. an lernt auch nette andere Eltern kennen, das ist auch nicht verkehrt. Stell dir vor, du machst einen Kochkurs, du wirst nie genau so kochen, wie im Kurs, aber ab und zu wirst du dich dran erinnern, an irgendeinen Trick, einen Tipp, besonders, wenn mal eine Unsicherheit auftaucht, und dann kannst du auf deine Kenntnisse aus dem Kurs zurückgreifen.