Potsdamer Konferenz oder Marshallplan Schuld am Kalten Krieg?
Hallo,
Meine Frage ist, ob nun die Potsdamer Konferenz oder doch der Marshallplan Schuld am Kalten Krieg ist.
Ich finde, dass man das nicht so genau festlegen kann, da bei der Potsdamer Konferenz durch die Teilung Deutschlands in Sektoren schon die komplette Teilung vorherbestimmt war. Aber beim Marshallplan sollten die Staaten auch vor dem Kommunismus geschützt werden.
Wie seht ihr das? Ich würde mich über eine Diskussion freuen :)
5 Antworten
Am klarsten kommt zum Ausdruck, wenn man an die Tschechoslowakei denkt. In ihr hatten die Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg eine starke Position, aber keine Mehrheit. Aber auch die kommunistischen Minister stimmten dem Marshall Plan zu. Auf Geheiss Stalins aber mussten sie ihre Teilnahme daran wieder absagen.
Die Westalliierten haben während dem Zweiten Weltkrieg die Sowjetunion vor dem Zusammenbruch gerettet, das kostete weit mehr als der Marshall Plan. Aber Stalin schuf in Mitteleuropa eine kommunistische Ordnung, entgegen dem Willen der dortigen Bevölkerung und entgegen seinen früheren Zusagen, sich nicht in die inneren Verhältnisse dieser Länder einzumischen.
Der Westen musste reagieren und schuf die nordatlantische Allianz. Wenn es einen Hauptschuldigen gab, war es Stalin, denn es gab durchaus Politiker, auch im Westen, die an eine friedliche Koexistenz glaubten. Der tschechoslowakische Präsident Beneš, kein Kommunist, glaubte, dass sein Land sogar eine Brücke zwischen Ost und West bilden könnte.
Hier kannst Du mehr zum Marshallplan nachlesen:
Das Potsdamer Abkommen hatte nix mit der später durchgeführten Spaltung zu tun, denn da war noch ausdrücklich von einem Gesamt-Deutschland die Rede. Die Besatzungszonen taten dem keinen Abbruch. Irgendwo mußten ja die alliierten Soldaten stationiert sein. Der Marshal-Plan trug mit zur Spaltung bei, doch auch er war nicht die eigentliche Ursache. Diese war vielmehr die Einführung einer eigenen Währung in den Westzonen, so dass damit die Einheit so zerstört wurde.
Ein neutrales Einheits-Deutschland mit einer Währung, siehe Österreich, hätte indes gleichfalls eine wirtschaftl. Erholung gebracht.
"Schuld" am Kalten Krieg ist die Oktoberrevolution in Russland 1917. Seitdem waren westliche Staaten bemüht dem sowjetischen Staat zu schaden wo sie nur konnten. Die vorübergehende Allianz im 2.WK kam aus der Not. Hitler hat sie erfolgreich getäuscht. Sie dachten Hitler wäre gut dafür die "bolschewistishe Gefahr" im Osten zu bekämpfen. Das hat er ihnen auch so verkauft. Aber dann wandte er sich gegen die Wessis selbst und als es denen massiv an den Kragen ging brauchten sie plötzlich die Sowjetunion. Mit dem Ende des 2.WK war diese Notallianz nicht mehr benötigt und man ging zum alten modus vivendi über, nämlich Feindschaft mit der Sowjetunion.
Aber beim Marshallplan sollten die Staaten auch vor dem Kommunismus geschützt werden.
Das ist propagandistischer Unsinn, der aber immer noch in der Schule so vermittelt wird vermutlich. Die Einflussphären waren genau aufgeteilt, mit oder ohne Marshallplan hat sich keine Seite bemüht in der fremden Einflussphäre Fuss zu fassen. Der Marshallplan war eine rein wirtschaftliche Massnahme für die Versorgung der amerikanischen Wirtschaft mit Absatzmärkten für die kommenden Jahrzehnte was auch bis 1971 gut funktionierte.
Der kalte Krieg war vorprogrammiert.
Zwei große Nationen, zwei Gesellschaftssysteme.
Der Marshallplan war notwendig um Mitteleuropa als potenzielles Kriegsgebiet bei einem Angriff aufzubauen. Nebeneffekt die deutsche Wirtschaft konnte schneller aufgebaut werden, als ohne Marshallplan.
Den Unterschied kann man daran erkennen, wie es im Westen schneller voran ging, als in der DDR.
Die USA hat das nicht aus Liebe zu den Deutschen gemacht, sondern weil man eine starke Frontlinie brauchte.
Wenn Du das diskutieren möchtest, wäre dies gut:
http://geschichte-forum.forums.ag/Meine Meinung ist, dass der Beitritt zur Nato ausschlaggebend für den Kalten Krieg war: Adenauer sagte: Wir wählen die Freiheit...
Das ist natürlich wichtig, aber der NATO Beitritt, also die Westannäherung, konnte doch erst durch den Marshallplan wirklich realisiert werden, da man sich so der USA angenährt hat
Der Marschallpülan war schon eine gute Sache, übrigens nicht nur für Deutchland, sondern auch andere europäische Länder, die stark kriegsgeschädigt waren. Dadurch konnte die Wirtschaft angekurbelt werden, vor allem aber dier Wiederaufbau der zerstörten Städte und Betriebe. Dazu war Russland im besetzten Teil finanziell gar nicht in der Lage, im Gegenteil, man hat noch alles demontiert, was braucbar war, um es nach Ruslland zu schaffen. Die Planwirtschaft wurde eingeführt, Bauern und Grundbesitzer enteignet. Das trug nicht gerade zur Produktivität der Bevölkerung bei.
Die Währungsreform war aber für die wirtschaftliche Erholung unerlässlich. Da aber der Westen ein anderes Wirtschaftssystem hatte, war das der Point of no return - aber entscheidend war die wirtschaftliche inkompatibilität.