Plötzlich Heimweh, was tun?
Hallo,
ich wohne ca. 150 km von meiner Heimatstadt entfernt, in einer Stadt, in die ich vor 15 Jahren wegen Studium zugezogen bin. Ich habe nach meinem Studium in der Nähe Arbeit gefunden und bin daher in meiner Studienstadt geblieben.
Mit meinem Mann bin ich seit 11 Jahren verheiratet. Wir haben uns in Ausland kennengelernt und er ist zu mir nach Deutschland umgezogen. Wir haben 2. Kinder (5. und 11.)
Durch Pandemie kann ich jetzt im Homeoffice arbeiten. Ich könnte somit wieder in meine Heimatstadt zurückkehren, nah an meiner Mutter sein, die pflegebedürftig ist und ich hätte auch Unterstützung von meinen Geschwistern, die allessamt in der Heimatstadt wohnen.
In meiner jetzigen Gegend fühle ich mich nicht wohl. Ich kam zu Studienzwecken hierher fand hier Arbeit, habe mich aber nie heimisch gefühlt. Viele Freunde, die ich während meines Studiums kennengelernt habe, sind alle wo anders hinweggezogen.
Ich habe mit meinem Mann gesprochen, dass es für uns und die Kinder Vorteile hätte, wenn wir in einer Gegend wohnen würden, wo Familienangehörige zumindest eines Elternteils in der Nähe wären. Die Kinder würden mit den Cousinen zusammenwachsen. Die Oma wäre in der Nähe und wir hätten auch andere Vorteile. Unsere Kinder fühlen sich sehr wohl wenn wir in meiner Heimatstadt sind. Sie haben zahlreiche gleichaltrige Cousinen. Ein soziales und familiäres Netzwerk würde uns sofort auffangen.
Mein Mann will nicht von hier weg, er sagt, dass er sich hier in 11. Jahren eine Umgebung und einige, wenige Freunde etc. aufgebaut habe. Was ich verstehen kann. Wenn ich will könne ich alleine wegziehen. Er würde hier bleiben etc. und es kam zu einem Streit. Ich sei egoistisch und würde ihn übergehen. Wir haben uns heftig gestritten.
Plötzlich kam durch die Perspektive im Homeoffice dauerhaft zu arbeiten, bei mir der Heimatweh ins vorschein. Die Situation ist nicht gut für mich. Ich hoffe mein Mann ändert seine Meinung und ist bereit mit mir in meine Heimatstadt umzuziehen.
Vielen Dank
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Mein Mann will nicht von hier weg, er sagt, dass er sich hier in 11. Jahren eine Umgebung und einige, wenige Freunde etc. aufgebaut habe. Was ich verstehen kann. Wenn ich will könne ich alleine wegziehen. Er würde hier bleiben etc. und es kam zu einem Streit. Ich sei egoistisch und würde ihn übergehen. Wir haben uns heftig gestritten.
Schwierig. In deiner Schilderung kommt dein Mann tatsächlich gar nicht vor. Ich kann ihn schon verstehen... Du hast da zig Argumente für dich und die Kinder, aber wo ist er dabei?
Trennen würde ich mir gut überlegen. Ist es das wert? Würdest du ihn für den Umzugswunsch verlassen?
Frag ihn doch, nachdem er sich beruhigt hat, ob er tatsächlich wollen würde, dass du allein gehst. Und was er sich für die Zukunft wünscht. Wie seine Zukunftsgedanken aussehen. Immerhin ist er schon für dich nach Deutschland ausgewandert.
Mein Mann hat einen sozialberuflichen Job, den er ohne Schwierigkeiten auch wo anders fortsetzen könnte. Auch in meiner Heimatstadt. Er hat sich gut eingelebt, hat die deutsche Sprache erlernt usw. Mein Mann ist nicht unverschuldet an meinem Heimweh. Er hat öfters meine Freunde und Familienangehörige vor den Kopf gestoßen. Er verhält sich sehr abweisend und abwertend gegenüber meiner Familie. Am liebsten wäre es ihm, wenn ich garnicht meine Heimatstadt besuchen würde. Sein Verhalten hatte dafür gesorgt, dass meine Eltern, Geschwister und auch alte Freunde über Jahre von uns fernblieben. Meine Eltern haben auch Mitschuld, weil sie ihn am Anfang nicht akzeptierten. Aber das war am Anfang. Das hat sich dann später wieder gelegt. Mir wird langsam bewusst, welche sozialen Bindungen ich über die Jahre verloren haben. Auch wenn ich öfters über Trennung nachgedacht habe, konnte ich diesen Schritt nicht wagen. Mein Mann hat auch positive Seiten. Er ist ein fürsorglicher Vater und zu Hause haben wir wenig Streit. Seine abweisende und zum Teil auch verachtendes Verhalten gegenüber meiner Familie stört micht sehr.