Plagiat in der Seminararbeit entdeckt, bekomme ich noch eine Chance?
Hallo ihr Lieben, ich habe ein Anliegen, dass ich hier gerne mit Euch teilen möchte.
Ich habe eine Seminararbeit verfasst, die aus einem theoretischen und analytischen Teil besteht. Genauer gesagt habe ich die nach der Einleitung vorgestellte Theorie selbstständig auf ein Gegenstand angewendet und meine Erkenntnisse im analytischen Teil dargelegt. Nach der Abgabe hat sich mein Dozent mit einem Plagiatsvorwurf gemeldet und mir das überprüfte Dokument zugeschickt. Dort war ein grosser Teil der Theorie rot markiert und als Plagiat bewertet. Ich habe in der Fussnote zwar auf die verwendete Quelle verwiesen, jedoch wörtlich übernommen und nicht paraphrasiert. Ich hätte also den Teil als Zitat angeben müssen was ich allerdings nicht getan habe. Nun wurde ich zu einer persönlichen Stellungnahme eingeladen.
(Er meinte dabei, dass 2 von 19 Seiten plagiiert sind)
Wie das passiert ist:
Ich hatte während des Semesters grossen Stress und musste mehrere Arbeiten gleichzeitig schreiben und für Prüfungen lernen. Den theoretischen Teil brauchte ich, um meine Analyse nachvollziehbar zu machen. Dafür habe ich eine sehr gute Erklärung in einem Buch gefunden und sie in den Text übernommen, damit ich sie nicht verliere. Sofort habe ich die Quelle angegeben, aber als Paraphrase, weil ich vorhatte diese zu überarbeiten. Da für mich der analytische Teil aber viel wichtiger war und es dort um meine eigenen Erkenntnisse ging, habe ich mich auch verstärkt auf diesen konzentriert. Am Ende war ich so im Stress, dass ich keine Zeit mehr hatte, die Arbeit nochmals zu überarbeiten und den Text aus der Theorie zu paraphrasieren. Nun stehe ich da mit einem Plagiatsvorwurf und habe Angst wie noch nie.
Ich mache mir grosse Sorgen, dass ich von der Universität fliege oder die ganze Arbeit jetzt daran scheitert.
Was soll ich tun? Soll ich das ganze genau so schildern wie hier? Meint ihr ich bekomme noch eine Chance, die Arbeit zu überarbeiten?
Vielen Dank für Eure Antwort!
3 Antworten
Das ist schon eine ernste Sache, Du hast eindeutig plagiert. Es reicht einfach nicht etwas als sinngemäßes Zitat zu kennzeichnen und das dann wörtlich abzuschreiben, den Vorwurf wirst Du Dir gefallen lassen müssen.
Deine Chance besteht jetzt vielleicht darin zu argumentieren, dass Du das nicht absichtlich gemacht, sondern "nur" schlampig und nachlässig gearbeitet hast. Stress hat jeder im Studium, Zeitmanagement ist allein Deine Verantwortung und keinerlei Entschuldigung geistiges Eigentum anderer als Dein eigenes auszugeben. Mit der Begründung wirst Du nicht durchkommen und Dich eher tiefer in Probleme bringen. Das wird Dir als faule Ausrede ausgelegt werden. Sobald Du eingestehst, dass Du wusstest dass Du ein Plagiat abgibst hast Du ernsthaft Schwierigkeiten.
Zeige Dich reuig und bestürzt, dass Du da so einen gravierenden Fehler gemacht hast, sage dass Du Dir bewusst bist, dass das falsch ist und weise darauf hin, dass der Rest Deiner Zitate korrekt ist. Erkläre Deine Arbeitsweise und wie es zu so einem Versehen kommen konnte. Biete von Dir aus an die Arbeit zu wiederholen (das wirst Du eh machen müssen, diese wird definitiv abgelehnt werden) oder zeige Bereitschaft andere Zusatzleistungen zu machen.
Ich würde ihm das halt so schildern und schauen was passiert. Von der Uni wirst du dafür sicherlich nicht fliegen. Zumindest mir wäre jetzt echt kein Fall bekannt, wo man jemanden dafür gleich kickt, zumal du es wenigstens noch mit einer Quelle markiert hast und nicht gänzlich so eingefügt.
Dass du die Arbeit allerdings wiederholen musst, davon würde ich schon ausgehen.
deine schilderung ist eine erklärung, wie das passiert ist. das ist aber keine rechtfertigung dafür. das zeigt ja, dass du nicht in der lage warst, die arbeit richtig zu verfassen und dass du wissentlich sachen vernachlässigt hast, weil dein zeitmanagement versagt hat.
fakt ist nun mal, dass du es nicht hinbekommen hast, die arbeit sauber zu verfassen.
du kannst hoffen, dass ne lösung gefunden werden kann, ansonsten gilt die arbeit als nich bestanden.
schon die wahrheit, so wie du es hier auch gemacht hast. ändert nix am sachverhalt, könnte sich aber positiv auf "das strafmaß" auswirken.
Vielen Dank für die Antwort. Ich wollte nicht extra fremdes Gedankengut als mein eigenes präsentieren (im theoretischen Teil ist es aber auch praktisch unmöglich). Ich habe es einfach vergessen und bin verärgert über mich selber.
eben, so kannst du es erklären. keine böse absicht. was man ja auch daran erkennt, dass du die echte quelle angegeben hast.
Was hättest du denn an meiner Stelle gesagt?