Physiotherapeutin- Guter Beruf?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Servus, da mich die hier gegebenen Antworten noch nicht zufriedenstellen... ich bin nach u. a. über zwanzig Jahren Abteilungsleiter (besser: Abteilungsleidender wegen der Inkompetenz betriebswirtschaftlicher Vorgesetzter) als Masseur und med. Bademeister in einer Privatklinik nun seit kurzer Zeit Fachlehrer an einer Physiotherapie- und an einer Massageschule: Einer meiner lang-langjährigen Kollegen hat sein Sozialpädagogik-Studium abgebrochen, um Physiotherapeut zu werden. Und er ist einer der besten, aus ganz Deutschland kommen Patienten/innen mit oft zu Hause hoffnungslos unfähigen Physiotherapeuten/innen wochenlang zu ihm: Er arbeitet etwa sechs Stunden stationär und anschließend noch ambulant in einer KG-Praxis auch mit Hausbesuchen - so ist sein Berufsleben abwechslungsreich und sehr interessant. Er verdient gewiss viel zu wenig für diese hervorragende Leistung, aber er erhält Trinkgeld als Anerkennung dazu, ist ein sozialer Mensch mit kirchlichem Engagement mit Ehefrau und zwei Kindern, jedoch ohne Helfer-Syndrom. Er fährt mit der Familie zweimal jährlich in den gemeinsamen Urlaub, hat eine schöne Wohnung zur Miete und eine Familienkutsche als Auto. Er besucht oft berufliche Fortbildungen, ist vom Charakter kein Lehrer, eher ein helfender Heiler! Er pflegt einen großen Freundes- und Verwandtschaftskreis - Ich frage dich, was willst du mehr!? Nur ein Beispiel von vielen berufszufriedenen Physiotherapeuten/innen - ich könnte dir sehr, sehr viele geben, andere kenne ich nicht - wahrscheinlich üben sie diesen Beruf nicht mehr aus... Viel Entscheidungskraft wünsche ich dir - und Mut deinen Weg auch über Steine gehen zu wollen! Jede/r muss seinen hochqualitativen Beruf erst mit Anstrengung lernen und kann ihn später mit dem Wissen der positiven Routine meistern! Nur für "Jobs" brauchst du nichts zu können... In den letzten Jahrzehnten der sich entwickelnden Freizeitgesellschaft hat man begonnen, die qualifizierte Berufstätigkeit mit dem amerikanischen Wort "Job" zu bezeichnen, um die blödsinnige Arbeitgeberformel "Jede/r ist ersetzbar" in die Arbeitswelt zur Unterwerfung der Arbeitnehmer/innen umzusetzen... Niemand ist ersetzbar, den jeder Mensch hat auch an seinem Arbeitsplatz seine eigene Wirkung! Die besten Arbeitgeber wissen das schon immer! Solche musst du dir suchen - als spätere Physiotherapeutin - oder mache dich selbstständig und handle bitte ebenso mit deinen Angestellten! Viel Glück!


Semaria 
Beitragsersteller
 03.08.2013, 14:25

Vielen Dank fuer deine Muehe mir diese Antwort zu schreiben! Ich fands ziemlich hilfreich und deswegen verdients ein Stern. Danke!

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Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn es Deine Leidenschaft ist und Du Dir ein Leben als Physiotherapeutin vorstellen kannst, dann mach es. Natürlich ist es nicht sonderlich viel Geld und die Branche ist scheinbar recht überlaufen, aber wenn Du es wirklich willst, kannst Du es so auch schaffen. Ob es Dir das wert ist, musst Du für Dich entscheiden.


Semaria 
Beitragsersteller
 17.07.2013, 17:36

Gute Antwort! Danke :)

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Du hast während der AUsbildung ganz normale Tage, z.B von acht bis siebzehn Uhr oder so, mußt halt noch lernen.Es ist keine einfache Ausbildung und wenn Du nur drüber nachdenkst wo Du für möglichst wenig Arbeit möglichst viel Geld bekommst ist es nicht das richtige. Mit entsprechendem Einsatz kannst Du auch als Physio ganz gut Geld verdienen. Es tun sich immer Nebenjobs auf.

Ich bin Physiotherapeut und sage dir folgendes:

Wenn du dich sehr für den menschlichen Körper und dessen Vorgänge interessierst und 3 Jahre deines Lebens dafür investieren willst, dann mach die Ausbildung. Der Mehrwert ist nicht zu ersetzen.

Möchtest du aber einen Beruf fürs Leben auf dem du aufbauen kannst, dann vergiss es.

Du verdienst VIEL zu wenig, und um ordentlich über die Runden zu kommen musst du 100% Anstellung arbeiten.

Dies ist körperlich und psychisch so anstrengend das du am Abend einfach nur noch schlafen gehst. Zudem sind die körperlichen Degenerationen die mit dem Beruf einhergehen nicht zu vergessen…

Privatpraxis und dadurch die finanzielle Freieheit?

Netter Traum: Du brauchst eine Praxis (Kredit dein Leben lang), Patientenstamm usw usw…forget it.

Fortbildungen musst du selbst zahlen, die Tage an denen die stattfinden werden dir vom Urlaub abgezogen…und um deine 3 Wochen in die Ferien zu fahren musst du dann fleißig Überstunden machen..welcome to Physio Life

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich verstehe dein Problem gerade nicht. Bei jeder anderen Ausbildung ist man doch auch solange unterwegs.


Semaria 
Beitragsersteller
 17.07.2013, 17:35

Wie lange denn?

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Semaria 
Beitragsersteller
 17.07.2013, 17:41
@Datenschnee

Ja als Verkaeufer zB. arbeitet man so lange die eine Woche. Dann die andere Woche hat er normal Schule bis 14 Uhr. Das kann man doch nicht vergleichen da hat man auch Zeit fuer sich selber undseine Hobbies..

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Datenschnee  17.07.2013, 17:50
@Semaria

Man hat doch nur zwei bis drei Tage Berufsschule in der Woche. Wenn du eine Ausbildung möchtest bei der du jeden Tag um 14 Uhr Zuhause bist hast du ein Problem.

Ganz ehrlich gesagt solltest du erstmal schauen ob das überhaupt stimmt.

da hat man auch Zeit fuer sich selber undseine Hobbies..

Die kannst du während der Ausbildung sowieso knicken, weil du dafür keine Zeit hast, solltest du einen guten Abschluss wollen.

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Semaria 
Beitragsersteller
 17.07.2013, 18:00
@Datenschnee

Okay so genau weiss ich net wie das funktioniert, sorry ^^ Hm ok, also werde ich wohl ein 'richtiges' Leben haben wenn ich 22 bin und ein gutes Abschluss habe. Ka ich sag nichts mehr dazu.

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Datenschnee  18.07.2013, 12:05
@Semaria

Ich versteh deine Einstellung nicht... Such dir doch einen Job der dir gefällt, du musst ihn dein Leben lang ausüben. Was bringt es dir, wenn du dir eine Ausbildung aussuchst bei der du um 14 Uhr raus bist, später aber Vollzeit arbeiten musst und gar kein Bock drauf hast.

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Semaria 
Beitragsersteller
 18.07.2013, 19:04
@Datenschnee

Ich sag ja nicht das ich mir eine Ausbildung such bei der ich um 14 Uhr schon daheim bin und chill.. Ich will halt auch Freizeit haben, auch ein wenig, in dem ich einfach das tue was ich moechte. Ich hatte ein total schwieriges Jahr, in dem ich mich um 21 uhr daheim angekommen bin und hab nur gelernt. Ein Leben aus Schule und Lernen ( Schule -2 Std. entfernt von mir) und ja deswegen will ich nicht das gleiche erleben. Bin noch jung und die Jahre vergehen ohne des zu merken und weiss net ich hab halt Angst dass ich diese schoene Jahre einfach aus die Augen verliere.. Ich weiss nicht ob du mich verstehst aber des ist im moment in mein Kopf.

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