Pflanzen, und ich habe keine ahnung

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Moin,

bei den Begriffen Minimum, Maximum und Optimum geht es ganz allgemein um die ökologisch-physiologische Potenz einer Art. Das kannst du für jedes Lebewesen aufstellen, nicht nur für Pflanzen. Und konkret untersucht wird dabei in der Regel nur ein (meist abiotischer) Faktor, also zum Beispiel Licht, Temperatur, Wasser (Feuchtigkeit), pH-Wert, Salzgehalt des Bodens...

Du gehst dabei wie folgt vor: Du nimmst eine bestimmte Art (z.B. viele Pflanzen der Rotbuche). Dann untersuchst du in Bezug auf einen Umweltfaktor (z.B. Licht) das Wachstum der Pflanzen. Dann bekommst du heraus, wie viel Licht eine Rotbuche mindestens braucht, um gedeihen und wachsen zu können (Minimum), wie viel Licht sie höchstens verträgt (Maximum) und bei welchen Lichtverhältnissen sie optimal wächst (Optimum). Die Ergebnisse dieser Untersuchung kannst du graphisch in einem Diagramm darstellen (Wuchshöhe über Intensität des untersuchten Faktors) und erhältst dann eine Glockenkurve. Diese Kurve kann breit sein, was bedeutet, dass die untersuchte Art gegenüber dem betrachteten Faktor nicht besonders empfindlich ist (man sagt in diesem Fall, die Art sei "euryök"). Oder die Kurve ist schmal, was bedeutet, dass die Art gegenüber dem Faktor empfindlich reagiert (Fachwort: "stenök"). Das kann von Faktor zu Faktor verschieden sein. So bekommt man zum Beispiel heraus, dass die Buche feuchte, nährstoffreiche, nicht zu saure oder salzhaltige Böden braucht, die einigermaßen Lichtbeschienen sind. Gegenüber dem Faktor Temperatur ist die Buche nicht empfindlich.

Was die Sache nun interessant macht, ist, dass es Lebewesen gibt, die gegenüber einem (oder auch mehreren) Faktor(en) sehr empfindlich sind und dann nur sehr schmale Toleranzkurven zeigen, d.h., hier nur einen sehr schmalen Bereich von Schwankung ertragen. Und hier kommen dann auch deine Pflanzen wieder ins Spiel, denn es gibt gerade unter Pflanzen einige, die in Bezug auf bestimmte Faktoren stenök sind.

Nimm zum Beispiel die Brennnessel. Sie gedeiht nur auf stickstoffhaltigem Boden. Kein Stickstoff, keine Brennnessel! Umgekehrt kannst du mit Sicherheit sagen, dass der Boden dort, wo es Brennnesseln gibt, stickstoffhaltig ist. Solche Lebewesen, die solche Zusammenhänge anzeigen, nennt man "Zeigerorganismen". Umgekehrt verträgt der Mauerpfeffer keine stickstoffreichen Böden. Wo er wächst, ist wenig Stickstoff im Boden! Der Sauerampfer ist ein Anzeiger für saure Böden, der Rittersporn für kalkhaltige Böden usw. usf.

Kurzzusammenfassung: Gedeihkurven kannst du für jedes Lebewesen und für etliche Faktoren aufstellen. Dann erhältst du in Bezug auf einen Faktor eine Glockenkurve, die dir bezogen auf den Faktor das Minimum, Optimum und Maximum verrät, was das Lebewesen ab kann. Breite Basis heißt, das Lebewesen ist gegenüber dem Faktor ziemlich tolerant (euryök). Schmale Basis bedeutet, hier ist der Organismus nicht sehr tolerant gegenüber Schwankungen (stenök). Stenöke Lebewesen können Zeigerorganismen für bestimmte Faktoren sein. Stichpunkte für eine weitere Recherche (google): Zeigerpflanzen, Zeigerwerte nach Ellenberg, ökologische Potenz...

So, ich hoffe, das hilft dir weiter. LG von der Waterkant.

minimum ist das, was die pflanze mind. braucht um zu überleben, maximum das, was sie geraden noch vertragen kann, bevor sie eingeht und optimum genau das, was sie braucht um ideal zu wachsen. (Licht, Luft, Nährstoffe,etc)


jockl  30.12.2010, 15:25

Wer will diese Antwort toppen ggg DH

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