Pflanzen stärkenachweis erklärung?

1 Antwort

Moin,

hmmm, die Pflanze muss beim Nachweis selbst nicht beleuchtet werden. Aber ich kenne das so, dass man nicht nur die Stärke nachweisen will, sondern vielmehr den Stärkenachweis dafür nutzt, um zu zeigen, dass (grüne) Pflanzen(teile) durch die Fotosynthese Stärke produzieren.

Dazu geht man dann für gewöhnlich folgendermaßen vor:

Zunächst hält man eine Pflanze mit grünen Blättern ein paar Tage in völliger Dunkelheit. Ohne Licht kann die Pflanze nämlich keine Fotosynthese betreiben. Da sie in dieser Zeit trotzdem leben muss, kann sie die für ihre Lebensvorgänge benötigte Energie nur aus dem Abbau der Stärkereserven in den Blättern beziehen. Darum enthalten die Blätter durch die Zellatmung irgendwann keine Stärke mehr.

Wenn man nun solch ein einzelnes in Dunkelheit gehaltenes Blatt mit Spiritus entfärbt und dann in eine Iod-Kaliumiodid-Lösung (Lugolsche Lösung) einlegt, färbt die Lösung das zuvor entfärbte Blatt rotbraun, weil die Lösung selbst so gefärbt ist. Das bedeutet, in den Blättern ist keine Stärke vorhanden.

Wenn ich die Pflanze nun aber wieder dem Licht aussetze, betreibt sie in ihren vorübergehend stärkefreien Blättern wieder Fotosynthese. Da die Fotosyntheserate die Zellatmungsrate bei weitem übersteigt, können sich die Stärkereserven im Blatt wieder aufbauen. Wenn ich dann ein weiteres Blatt, das zuvor wieder beleuchtet wurde, mit Spiritus entfärbe und in eine Lugolsche Lösung einlege, dann färbt die Lösung diesmal das Blatt schwärzlich blau. Das kommt daher, dass Iod und Stärke einen Einschlusskomplex bilden, der uns blau erscheint, aber schwarzblau wirkt, wenn viel Stärke und Iod vorhanden sind.

Übrigens gibt es bei diesem Vorgehen noch diverse Variationsmöglichkeiten, indem man zum Beispiel Pflanzen mit panaschierten Blättern verwendet. Dadurch zeigt man auch noch, dass nur grüne Bereiche im Blatt Fotosynthese betreiben (es also nicht auf das Blattgewebe selbst, sondern auf das darin enthaltene Blattgrün, Chlorophyll, ankommt). Oder man klebt einen Alustreifen quer über das im Dunkeln gehaltene Blatt und setzt es erst dann dem Licht aus. Das zeigt dann wieder, dass sich unter dem Alustreifen keine Stärke bildet (obwohl dort Chlorophyll vorhanden war), weil an diese Stelle kein Licht gelangen konnte.

Noch eine Variation davon ist, dass man ein Fotonegativ auf dem Blatt befestigt. Dann ergibt der Stärkenachweis eine Art Bild auf dem Blatt. Das zeigt dann, dass die Menge an gebildeter Stärke von der Lichtintensität abhängt, die zum Chlorophyll vordringt.

Alle solche Versuchsreihen zeigen aber letztlich immer, dass eine Pflanze Stärke produziert, wenn sie grün ist (Chlorophyll enthält) und Licht bekommt. Die Stärke selbst lässt sich mit Hilfe von Iod nachweisen, weil dabei ein Iod-Stärke-Einschlusskomplex entsteht, der uns blau(schwarz) erscheint.

Schließlich verwendet man Iod-Kaliumiodid-Lösung für den Stärkenachweis, weil sich elementares Iod in reinem Wasser praktisch nicht löst. Aber in einer Kaliumiodidlösung löst sich Iod recht gut. Und weil du das elementare Iod für den Stärkenachweis brauchst und du das Blatt darin einlegen musst, verwendet man Iod, das in Kaliumiodidlösung gelöst vorliegt (Lugolsche Lösung).

So, noch Fragen?

LG von der Waterkant