Personalabteilung will eine Kopie vom Mutterpass, ist das rechtlich erlaubt und muss ich den das vorzeigen?

3 Antworten

Ist das überhaupt rechtlich? Dürfen die das machen?

Schlicht und einfach: Nein!

Aus der Broschüre "Leitfaden zum Mutterschutz" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Seite 22):

Verlangt Ihre Arbeitgeberin beziehungsweise Ihr Arbeitgeber ausdrücklich einen Nachweis über Ihre Schwangerschaft, weil ihr oder ihm die mündliche Information nicht genügt, sollten Sie diesen mithilfe eines ärztlichen Zeugnisses oder eines Zeugnisses einer Hebamme beziehungsweise eines Entbindungspflegers erbringen. Dieses soll den voraussichtlichen Tag der Entbindung enthalten. Die Vorlage Ihres Mutterpasses darf die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber dagegen nicht verlangen, denn dieser enthält sensible Informationen über Ihren Gesundheitszustand und den Ihres Kindes, die für den Nachweis Ihrer Schwangerschaft nicht erforderlich sind. Die Kosten für die Bescheinigung muss Ihre Arbeitgeberin beziehungsweise Ihr Arbeitgeber übernehmen. Die Information über Ihre Schwangerschaft darf an Dritte nicht unbefugt weitergegeben werden.

Du findest die Broschüre zum Download auf dieser Seite des Ministeriums: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/leitfaden-zum-mutterschutz-121860

Frage erst einmal "scheinheilig", warum sie überhaupt eine Kopie verlangen, da eine ärztliche Bescheinigung bereits vorliege und sie nach Deiner Kenntnis nicht dazu berechtigt seien. Dann sollte sich eine weitere Diskussion erübrigen.

Von Experte Familiengerd bestätigt

Dein Arzt kann ein Zeugnis ausstellen mit dem voraussichtlichen Entbindungstermin. Die Kosten dafür trägt der Arbeitgeber, der diesen Nachweis der Schwangerschaft verlangt.

Der Mutterpass und die darin enthaltenen Informationen gehen den Arbeitgeber jedoch nichts an.

Nein, das ist nicht zulässig. Die Daten im Mutterpass gehen den AG nichts an, du musst den MP nicht vorlegen.