Pc Upgrade?

3 Antworten

Von Experte Technomanking bestätigt

Hallo

Prinzipiell kannst du mit dem Prozessor, dem RAM und der WaKü deinen PC aufrüsten. Passen sollten die Teile und es passen auch bis zu 360mm Radiatoren in das Gehäuse.

Ein paar Hinweise habe ich trotzdem noch:

Ein 500W Netzteil ist dafür noch ausreichend, so lange es ein Netzteil ist, das die 500W dauerhaft abgeben kann, da der gesamte PC, mit dem Ryzen 7 5700X Prozessor und der RTX 3060Ti Grafikkarte, unter Volllast ca. 350 bis 400W verbrauchen wird. Ein billig Netzteil, das nur Lastspitzen bis 500W abfangen kann und das sonst nur bis zu 350/400W dauerhaft abgeben, reicht dann von kaum noch bis gar nicht mehr aus.

Für den Ryzen 7 5700X Prozessor muss das BIOS/UEFI deines B450 Mainboards aktualisiert werden, wenn noch nicht geschehen, damit der neue Prozessor auch funktioniert. Ohne einem B550 oder X570 AM4 Mainboard kannst du aber die PCIe 4.0 Unterstützung auch des neuen Prozessors weiterhin nicht nutzen. Ansonsten sollte es keine Probleme mit deinem Mainboard geben.

Die WaKü ist auch für den Ryzen 7 5700X Prozessor unnötig und vor allem unnötig teuer, aber wahrscheinlich kann ich dich davon trotzdem nicht abbringen. Musst du halt selbst entscheiden.

Du kannst auch von 16GB auf 32GB RAM aufrüsten, wenn du den vergrößerten Arbeitsspeicher benötigst und dafür auch RAM Module nehmen, mit denen eine höhere Speichergeschwindigkeit genutzt werden kann, aber es kann nicht vorab garantiert werden, das der Prozessor mit DDR4-3600 RAM laufen wird.

Als RAM zum aufrüsten kann ich nur den Einsatz von einem einzelnen 32GB (2x 16GB) DDR4-3200 Dual Channel RAM Kit empfehlen, da der Speichercontroller in dem Prozessor nur für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM ausgelegt ist, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/11826

Max Memory Speed:
2x1R - DDR4-3200
2x2R - DDR4-3200
4x1R - DDR4-2933
4x2R - DDR4-2667
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus wird dann der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss. Es besteht lediglich die Möglichkeit das der Prozessor damit läuft. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied, der von vielen gekonnt ignoriert wird, der aber zu Problemen führen kann.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind u.U. doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft", denn das war nur früher mal so. Das Ganze verhält sich heutzutage ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder wie früher mal auf dem Mainboard, noch im RAM, der steckt heute im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt. Dabei spielt es keine Rolle was das Mainboard, bzw. das BIOS/UEFI alles einstellen kann oder was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht oder bis zu welcher Geschwindigkeit die RAM Module mitmachen könnten. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann is Essig.

Hier mal die Spezifikationen zu deinem B450 AORUS Elite Mainboard:

https://www.gigabyte.com/de/Motherboard/B450-AORUS-ELITE-rev-1x/sp#sp

1. 4 x DDR4 DIMM sockets supporting up to 128 GB of system memory
2. Dual channel memory architecture
3. Support for DDR4 3600(O.C.)/3466(O.C.)/3200(O.C.)/2933/2667/2400/2133 MHz memory modules
4. Support for ECC Un-buffered DIMM 1Rx8/2Rx8 memory modules (operate in non-ECC mode)
5. Support for non-ECC Un-buffered DIMM 1Rx8/2Rx8/1Rx16 memory modules
6. Support for Extreme Memory Profile (XMP) memory modules
(Please refer "Memory Support List" for more information.)

Das hier über DDR4-2933 RAM hinaus als overclocking angegeben wird, bezieht sich noch auf die Ryzen Serie 2000 Prozessoren, für die dieses Mainboard ursprünglich gebaut wurde und deren Speichercontroller nur bis zu DDR4-2666/2933 RAM unterstützen. Für den Speichercontroller in einem Ryzen Serie 5000 Prozessor ist erst über 3200MT/s hinaus overclocking. Höhere Speichergeschwindigkeiten, als für DDR4-3600 RAM, kann das Mainboard dann auch nicht mehr einstellen, zumindest laut Spezifikationen.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind. Es gibt auch keinen schnelleren DDR4 Standard RAM Module, als DDR4-3200 RAM. Alles darüber hinaus können nur XMP RAM Module sein, aber auch unterhalb von DDR4-3200 RAM gibt es nicht nur Standard RAM Module, sondern auch da gibt es jede Menge XMP RAM Module.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Da ich nicht empfehlen kann, was zu Problemen führen kann und was möglicherweise nicht funktioniert, kann ich in deinem Fall nur den Einsatz von einem einzelnen DDR4-3200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen. Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten und schnelleren RAM Modulen versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht mehr meine Empfehlung.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

mfG computertom


123456789102891 
Beitragsersteller
 19.09.2023, 08:11

Wegen dem Netzteil. Da habe ich das Be quiet Pure Power 11. Wird das klappen?

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computertom  19.09.2023, 08:22
@123456789102891

Ja, das Netzteil sollte dafür ausreichen. Nur mit einer stärkeren Grafikkarte, wenn du diese mal aufrüsten möchtest, könnte es dann eng werden.

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Von Experte computertom bestätigt

Hallo,

das Upgrade kann man so machen. Ob die 3600 MHz dann auch drauf laufen, ist nicht garantiert. 3200 MHz werden sicherlich unterstützt.
Für den Prozessor ist keine so starke AiO-WaKü notwendig. Da reicht ein Arctic Freezer 34 eSports Duo schon locker aus.

LG


LucaFlip  19.09.2023, 04:04
0
computertom  19.09.2023, 04:26
@LucaFlip

4000MT/s sind aber nicht garantiert, sondern lediglich via overclocking möglich, wenn der Prozessor dabei mitspielt, was ein kleiner aber feiner Unterschied ist. Darauf hat Technomanking völlig korrekt hingewiesen.

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LucaFlip  19.09.2023, 04:32
@computertom

Natürlich muss der RAM-Controller der CPU dies unterstützen...
Ich spreche jedoch aus Erfahrung, da ich zu allen AM4 Setups die zusammenstelle auch 4000er RAM-Module verbaue.
Hatte noch keinen AM4-Kern der dies (bei aktuellem BIOS) nicht unterstützte.

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computertom  19.09.2023, 04:35
@LucaFlip

Bein diversen anderen Usern ist das komischerweise etwas anders. Nicht bei jedem lässt sich der Speichercontroller so hoch übertakten. Einige Ryzen Serie 5000 Prozessoren schaffen es nur bis zu 3333 oder 3466MT/s. Das ist meine Erfahrung.

2
LucaFlip  19.09.2023, 04:57
@computertom

Ich möchte ergänzen, dass ich minimal B550 Boards 5800X+ verbaut habe.
Darunter hätte ich auch meine Bedenken.

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Ich glaube, das B450 unterstützt nur 3200MTS RAM. Sonst alles ok.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaftlicher BIOS-Overclocker

computertom  19.09.2023, 04:32

Das Gigabyte B450 AORUS Elite Mainboard, besser gesagt das BIOS/UEFI des Mainboards, kann auch höhere Speichergeschwindigkeiten einstellen. Aber der Speichercontroller der vom BIOS/UEFI auf die Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und der sich im Prozessor befindet, der ist nur für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal. Für höhere Speichergeschwindigkeiten wird dann der Speichercontroller übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss, was ein kleiner aber feiner Unterschied ist. Und bei entsprechender Mehrbestückung mit Speicherbänken sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit auch noch.

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