Passiver Membrantransport und erleichterte Diffusion?

2 Antworten

Hallo,

das Lernziel ist falsch formuliert. Die "freie Diffusion" ist, wie du schon sagst, Diffusion ohne Hilfsproteine, durch eine semipermeable Membran. Das zählt als passiver Transport.

Um die Diffusion zu erleichtern, gibt es die beiden Möglichkeiten von Transportern (Carrier) oder Kanalproteinen, die den Durchtritt bestimmter Stoffe durch Diffusion erleichtern. Die erleichterte Diffusion ist ebenfalls passiver Transport, aber eben an bestimmte Membranproteine gebunden.

Es ist völlig klar, dass das Lernziel ein Widerspruch in dir verursacht, weil du alles richtig gelernt hast und es die Kategorien durcheinander bringt. Das Lernziel müsste z.B. lauten:

Ich kann erklären, wie erleichterte Diffusion mit Hilfe von Tunnelproteinen funktioniert, gesteuert wird und kenne ein Beispiel dafür.

Beispiele sind Aquaporine, die den Durchtritt von Wasser erleichtern oder Ionenkanäle, die den Durchtritt von Ionen erleichtern, falls sie geöffnet sind. Da gibt es in der Neurobiologie viele Beispiele, wie Natrium-, Kalium- oder Chloridkanäle. Die meisten davon sind aber verschlossen und werden nur bei bestimmten Ereignissen geöffnet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.

Erstmal ist für Diffusion nur Permeabilität nötig, das "semi" spielt dabei keine Rolle.

Eine Biomembran ist (ohne Membranproteine) für fast nichts durchlässig, lediglich kleine unpolare Teilchen diffundieren da durch. Der passive Membrantransport läuft durch Tunnelproteine (erleichterte Diffusion) gemäß dem Konzentrationsgradienten.

Entgegen dem Gradienten benötigst du aktiven Transport, also Carrier, die dabei Energie verbrauchen (ATP).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer für u.a. Biologie

Erstlehrling 
Beitragsersteller
 25.04.2025, 10:13

Dann ist das Lernziel falsch? Tunnelproteine sind Kanalproteine welche zu den Carrierproteinen zählt. Das wäre dann keine freie Diffusion mehr sondern eine erleichterte Diffusion oder?