Partituren lesen?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo userbg,

die Aufgabe ist für Schüler mit eher geringer Erfahrung sehr anspruchsvoll, was Du vorgearbeitet hast, ist sehr gut!

a) Um welche Form...
Von diesem kleinen Abschnitt auf die Form zu schließen, ist unmöglich.
Gerne werden im Musikunterricht Fugen, Sonaten und Sinfonien besprochen. Da der Abschnitt eine rein homophone Struktur aufweist, scheidet die Fuge aus. Da es weder Orchesterpartitur oder Klavierauszug ist, scheidet auch die Sinfonie aus. Bleibt Sonate: Das typische Notenbild mit zwei Notensystemen, Violin- und Bass-Schlüssel lässt den Schluss auf Klaviersonate zu.
Als erfahrener Musiker habe ich Dir gegenüber den Vorteil, dass ich das Stück kenne: Es ist eine der bekanntesten Klaviersonaten von Haydn, nämlich die in D-Dur, Hob XVI:37, daraus ein Abschnitt aus der Durchführung des 1. Satzes.

b) Handelt es sich um eine Partitur, einen Klavierauszug oder eine Einzelstimme?
Genau genommen um eine Partitur, denn es wird der komplette Satz abgebildet. Wobei zu beachten ist, dass mit dem Begriff Partitur zumeist die Partitur eines Orchesterwerkes bezeichnet wird.

c) Welche Besetzung...
Wie oben schon beschrieben ist es das typische Notenbild eines Klavierwerkes.

d) In welcher Tonart und Taktart...
Vorgezeichnet sind 2 Kreuze. Das Werk steht also in D-Dur oder h-Moll. Der abgebildete Abschnitt ist aus der Durchführung des 1. Satzes, hier wird moduliert, die Tonarten, die berührt werden sind E-Dur, A-Dur, D-Dur, h-Moll, G-Dur usw. Eine vorherrschende Tonart für diesen kleinen Abschnitt gibt es nicht.
Die Taktart: Die steht am Anfang des Stückes, der ist jedoch nicht zu sehen. Also zählt man die Viertelnoten ab. Im 3. Takt des Abschnittes spielt die linke Hand 4 Gruppen, die jeweils einer Viertelnote entsprechen --> also 4/4-Takt.

e) Was bedeuten die umkreisten Stellen?
Da gibt es hier nur eine, die umkreiste Zahl zeigt an, dass es sich um Takt 45 handelt.

f) Aus welcher Epoche...
Wiener Klassik - aber woran erkennt man das? Das ist wohl die schwierigste Frage. Die Merkmale der einzelnen Epochen sind zahlreich, allerdings lassen sie sich oft aus dem Notenbild schwer erkennen, zumal, wenn es ein so kurzer Abschnitt ist. Was Du parat haben solltest: Barock --> oft polyphon / Klassik --> zumeist homophon / Romantik --> zumeist mit viel Ausdruck, vielen Spielanweisungen für den Vortrag.

Wenn Du noch Fragen hast, nur zu!

LG
Arlecchino


userbg2020 
Beitragsersteller
 09.12.2020, 23:51

ich hab auch noch eine Frage- wie funktioniert es mit transponierende Instrumente

ich stelle gleich noch eine Frage, damit ich ein Bild hochladen kann

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Arlecchino  09.12.2020, 23:58
@userbg2020

Ehre? - Wenn Du morgen eine gute Klausur geschrieben hast!

wie funktioniert es mit transponierenden Instrumenten

Die erkennst Du daran, dass ihre Stimme in der Partitur in einer anderen Tonart steht.
Beispiel: Klarinette in B - die klingt einen ganzen Ton tiefer als notiert. (In den Noten steht 'c', der Klarinettist denkt 'c' und greift 'c' - aber es klingt 'b'.)
Wenn sie richtig zu den anderen Instrumenten klingen soll, muss sie also einen ganzen Ton höher notiert werden. Sinfonie in C-Dur --> Klarinettenstimme in D-Dur. Passt.

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userbg2020 
Beitragsersteller
 09.12.2020, 23:50

Ehre!

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