Partein?

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Die Grünen setzen sich am stärksten für Klima- und Umweltschutz ein. Diesen wollen sie erreichen, indem sie bspw. Fliegen teurer machen oder eine Solardachpflicht für Neubauten vorschreiben wollen. Ansonsten setzen die Grünen sich stark für gesellschaftliche Minderheiten wie Homosexuelle ein. Sie sind insgesamt ökologisch und linksliberal. Das heißt, sie sind für eine Freiheit des Menschen in einem linken Sinne. Ein Beispiel: Mit Rechtsliberal wäre gemeint, dass jeder tun kann, was er will. Das würde Schwächere zu Opfern von Stärkeren machen. Linksliberal meint, dass zwar auch jeder tun kann, was er will, aber diese Freiheit dort aufhört, wo andere verletzt werden. Die Grünen sind also bspw. gegen private Silvesterfeuerwerke, aber für die Legalisierung von Cannabis. Generell sind die Grünen gegen Verbote, die auf unwissenschaftlicher, konservativer Basis existieren. Bspw. sind die Grünen dafür, dass Schwangerschaftsabbrüche straffrei werden und dass jeder sein Geschlecht selbst bestimmen darf. Denn damit schadet schließlich niemand anderen.

Die SPD ist gesellschaftspolitisch (Homosexualität, Cannabislegalisierung etc.) ähnlich wie die Grünen, im Zweifel vielleicht ein wenig konservativer/zurückhaltender mit neuen Liberalisierungen. Wirtschafts- und sozialpolitisch ticket man ebenfalls ähnlich mit dem Unterschied, dass für die SPD der Klimaschutz nachrangig gegenüber dem Erhalt von Arbeitsplätzen und einem bezahlbaren Lebensstandard ist. Die SPD war früher eine klassische Arbeiter- und Gewerkschafterpartei.

Die FDP tickt gesellschaftspolitisch einerseits ähnlich wie Grüne und SPD, andererseits ist sie eher gesamt- bis rechtsliberal. D. h. die FDP ist z. B. eine Partei, die sich gegen die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen einsetzt. Grüne und SPD wiederum würden dieses gerne einführen. Anders als SPD und Grüne setzt die FDP mehr auf die Kraft des freien Marktes. D. h. die FDP möchte eher nicht in die Wirtschaft eingreifen bzw. Steuern senken, da sie davon ausgeht, dass die Wirtschaft sich ohne/mit wenigeer Staat besser entwickelt. Die FDP ist anders als SPD und Grüne gegen neue Schulden und gegen Subventionen (Subventionen sind Gelder, die Unternehmen vom Staat bekommen, weil sie gesellschaftlich wertvoll sind und/oder allein pleite gehen würden). SPD und Grüne wiederum wollen Schulden aufnehmen, um in die Wirtschafts zu investieren. Sie gehen davon aus, dass man sich aus Krisen nicht heraussparen kann.

CDU und CSU sind zusammen die Union. Der Unterschied ist, dass die CSU nur in Bayern zu Wahlen antritt und die CDU überall sonst. Inhaltlich ist man sich als Schwesterparteien sehr nahe, in manchen Fragen ist die CSU sozialpolitisch etwas sozialer und in gesellschaftspolitischen Fragen konservativer. Sozial- und wirtschaftspolitisch bewegen sich CDU/CSU zwischen SPD, Grünen und FDP, aber deutlich näher an der FDP. Gesellschaftspolitisch ist man konservativ (man war bis zum Schluss gegen die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, ist gegen Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, in Bayern wurde unter der CSU eine Kreuzpflicht erlassen, die Cannabislegalisierung wird abgelehnt etc.). In einigen Fragen ist man rechtsliberal, mit Linksliberalismus haben CDU/CSU dagegen überhaupt nichts am Hut.

Die AfD ist eine rechte Partei mit Rechtsextremen in ihren Reihen. Sie ist anders als CDU/CSU nicht bloß konservativ oder rechtsliberal, sondern islamfeindlich, schwulenfeindlich etc. Was die Wirtschafts- und Sozialpolitik angeht, ist sie eher auf Kurs der FDP, es gibt eine kleine Gruppe, die sich eher für einfache Arbeiter einsetzt. Aber auch hier schimmert das Nazihafte durch, z. B. will man höhere Renten damit erreichen, dass es sie nur für Deutsche gibt, was übrigens gesetzeswidrig wäre, da es gegen den im Grundgesetz verankerten Gleichheitsgrundsatz verstieße. Denn Ausländer zahlen genauso wie Deutsche ins Rentensystem ein und haben entsprechend einen Anspruch auf Rente.