Panik bei sexuellen Aktivitäten?
Hallo
Meine Freundin und ich sind jetzt seit einigen Monaten zusammen. Davor war sie mit jemandem zusammen, der sie sexuell genötigt hat. Nun ist es so, dass wann immer es dazu kommt, dass wir uns in irgendeiner Form sexuell nähern (das kann nur ein Gespräch sein, allerdings auch direkt während weitergehenden Aktivitäten, der Zeitpunkt ist also unbestimmt innerhalb des Handlungsablaufes) egal wer von uns beiden es initiiert, sie Panikattacken kriegt. Nachdem diese vorbei sind schildert sie sie mir, als eine Art des Wiedererlebens verganger Erlebnisse mit ihrem Ex-Freund, die sie ihr sehr real vorkämen. Sie leidet dann zwischen 10 bis 30 Minuten an heftigen Schwiessaubrüchen, ist kaum Ansprechbar und zuckt nur bei kleinsten bewegungen zusammen. Ihr Puls schiesst in die Höhe und ihre Augen werden panisch. Ihre gesamte Erscheinung wird von jetzt auf gleich sehr defensiv, was mir immer wieder aufs neue unendlich leid tut, weshalb wir diese Aktivitäten seit ein paar Wochen nun gänzlich eingestellt haben, was uns allerdings beiden nicht so gefällt.
Sie denkt, sie kriegt das so alleine in den Griff, aber ich rate ihr nun schon seit langem, dass sie sich am besten psychologische Unterstützung holen soll. Diese wehrt sie aber immer wieder ab, weil sie in ihrer Vergangenheit bereits negative Erfahrungen mit ihnen gemacht hat. Ihre generelle psychische Gesundheit ist sehr angeschlagen, sie ist häufig depressiv verstimmt, hat eine ganz verzerrte Selbstwahrnehmung (daraus folgen Anorexia Nervosa sowie ein stark vermindertes Selbstwertgefühl, gar Selbsthass) und Selbstverletzendes Verhalten. Sie hat auch viele Probleme bei sich zu Hause, aber im Moment pendelt sich das, sowie die Selbstwahrnehmung langsam wieder ins normale ein. Nur eben das mit den Panikattacken ist unverändert und sehr beunruhigend, da sie mir sehr leid tut.
Was soll ich tun?
8 Antworten
Sie soll zu einem Therapeuten. Da kommt sie nicht alleine wieder raus. Das muss ihr bewusst werden und sie muss zu einem Therapeuten wollen. Du kannst sie nicht zwingen. Aber Du kannst ihr bewusst machen, dass es so nicht weitergehen kann.
Sie motivieren, sich professionelle Hilfe zu holen. Das ist ein ganzes Bündel an Problemen, das man alleine irgendwann halt nicht mehr hinbekommt.
"wir uns in irgendeiner Form sexuell nähern "
finde heraus, was es GENAU ist. Sie wurde nicht in "allen" Formen belästigt. Sondern es sind konkrete Trigger, die man ansehen kann.
Alternativ kannst Du auch ganz passiv bleiben und sie tut, was ihr gut tut.
Da ist viel kaputt gegangen.
Helfen kannst du ihr nur in dem du ihr beistehst, ihr dies kommunizierst und es auch lebst. Aber mal ganz ehrlich, ihr habt das schon ne Weile durch, auch wenn sie anfängt wird es nicht unbedingt besser.
Bring sie behutsam auf dem Weg das sie professionelle Hilfe braucht, sich diese auch sucht und du weiter bei und mit ihr bleibst.
Es ist toll das du Verständnis für sie hast, aber den Umwandlungsprozess von aktzeptieren und verarbeiten muss sie selber beschreiten.
Und jetzt kommt das dumme, jeder kleine Fortschritt kann durch eine Unachtsamkeit von deiner Seite, Ungeduld,.... zu nichte oder verschlimmert werden.
Ich wünsch euch beiden ganz viel Kraft und Erfolg.
Vielleicht traut sie sich ja einen Psychologen aufzusuchen, wenn du mitgehst?
Oder vielleicht kannst du mit einem Psychologen reden und quasi vermittelnd agieren?
Das klingt auf jeden Fall so als bräuchte sie professionelle Hilfe oder könnte davon profitieren.