Paar Fragen an die Metaler

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Patronengurt: Sieht erstmal cool aus, dient zur Abgrenzung der kritisierten Gesellschaft und der Hervorhebung der negativen Seiten des Lebens zwecks Kontrastierung zur Spaßgesellschaft der heutigen Tage. Er ist im Übrigen weniger "Heavy/Thrash", sondern eher "Black/Thrash". Bei Black Metallern ist er oft zu sehen und auch bei Thrash-Metal-Bands, vor allem bei Vertretern des Blackened Thrash. Speziell in diesen beiden Genren wird der Krieg oft besungen. Ob in glorifizierender Hinsicht oder aber auch mit kritisierender Absicht, das Thema ist provokant und wütend, passt also zu den beiden von dreien Extreme-Metal-Genre. Daraus kristallisierte sich sogar ein nichtssagendes Genre, welches auf den lapidaren Namen "War Metal" hört, wobei die einzige Gemeinsamkeit darin besteht, dass der Krieg ein oft besungenes Thema ist, ähnlich wie es mit dem Viking Metal ist/war/wie auch immer... Von diesen drei Punkten dürfte aber wohl der erste, das Aussehen, leider heutzutage eine tragende Rolle einnehmen...

Zur zweiten Frage, die Nummer mit dem Valhalla: Valhalla ist, wie du schon richtig erkannt hast, eine Art Equivalent zum christlichen Paradies für die Wikinger, die ehrenhaft im Kampf sterben, die Einherjer. Da dürfen sie sich mit Odin und co. eine Runde Met hinter die Binde kippen. Leute, die "Valhalla" oder "Odin" auf Konzerten/Festivals schreien sind entweder totale Idioten, die die ach so leichtgläubigen Christen verteufeln und dabei selbst einem jeder Grundlage entbehrenden Glauben/Trend erliegen oder aber Folk-/Viking-/Pagan-Metaller. Wie der Name schon sagt, befassen sich diese Genre mit folkloristischen Elementen, mit den alten Wikinger und deren Wertesystem und mit Heidentum, also auch der germanischen Mythologie. Sie haben also alle diesen Hang zur Vergangenheit und zu alten Werten und so weiter, sind teilweise eventuell auch von der heutigen Welt angeödet und wünschen sich wieder etwas Abenteuer und eine Gesellschaft, die wieder mehr auf den alten Wikingertum und co basiert, in etwa Treue, Ehre, Stärke, Tapferkeit (Preisfrage: Welches Land hatte eine Regierung, die einen ziemlich großen Krieg von 1933 bis 1945 zu verantworten hat und selbige Werte forderte?). Um diesen Esprit auch kleidungstechnisch einzufangen, kleiden sich diese Herren und Damen auch gerne mal der glorifizierten Zeit entsprechend und trinken und essen Nahrung die damals usus war. Manche Leute übertreiben das halt und glauben wirklich an das ganze Zeugs oder sind einfach nur davon angetan und betrunken. Vergessen wird oft, dass das damals gar nicht so lustig war, wie es heute aussieht.

Außerdem wird, ebenso wie mit dem Satanismus, mit dem Heidentum kokettiert und provoziert und die Abgrenzung zu den Kirchen momentaner Weltreligionen ist natürlich auch hier gegeben. Dieses ganze Pagan-Zeug hat aber auch seltsame Brut hervorgebracht, die das alles etwas enger sehen. Damals, als die Christen weite Teile Skandinaviens und Germaniens zwangsmissionierten und infolge dessen Angst und Schrecken unter den Stämmen verbreiteten und Haine und heidnische Heiligtümer wie die Donareiche zerstörten, ging es unseren Vorfahren natürlich nicht so gut. Die Extremisten unter den Pagan-Bands fordern in den Texten schon mal zur Rache an den Christen auf, das ist aber selten ernst gemeint. Die besungenen Werte dienten auch der NSBM-Szene als Nährboden, was dazu führte das auch in der Pagan-Szene relativ(!) häufig rechtsextremistisches Gedankengut zu finden ist.

Gut, das ist jetzt etwas zu lang geworden, ich hoffe, es stört den Lesefluss nicht. Wenn es dir immer noch unklar sein sollte, frage doch bitte noch einmal nach.

Diese Leute die du meinst, dass sind fast alles "Poser" bzw. diejenigen die noch truer als true sind, wie man so schön sagt. Das sind auch diejenigen mit denen man fast immer stress hat, wenn man selbst mal nicht so "true" ist.

Mach bloss nicht den Fehler und äffe irgendwelche Klischees nach nur um irgendwo dazu zugehören. Man braucht weder lange Haare (obwohl sie beim headbangen natürlich sehr praktisch sind), noch einen Ledermantel noch einen Nieten oder Patronengurt um des Metals würdig zu sein. Sei wie du bist, geniese die Musik und sei du selbst. Es gibt nichts schlimmeres als Wannabes die krampfhaft etwas darstellen wollen was sie eigentlich nicht sind. Am besten noch im Slipknot T-Shirt, Slayerkette, Nietenarmband und bei jeder gelegenheit "heavy fucking metal" brüllen und die Pommesgabel in die Luft recken g.


hopefaith  17.06.2011, 10:03

Ne, ne. Slipknot sind doch untrve. ;)

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SupraX  17.06.2011, 13:09
@SupraX

Ja, aber die ganzen Kiddies, die solche Shirts tragen, passend zu ihrem Killerblick halten sich damit für mehr als true. Genau darum geht es ja, wenn man nicht wirklich voll in der Szene drin ist, dann sollte man auch nicht so tun als ob, weil das dann einfach nur peinlich wirkt. Sowohl auf die richtigen Metaljünger, die einen dann absolut nicht ernst nehmen, als auch auf alle Anderen, die einen dann für einen totalen Spinner oder schlimmeres halten.

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METALFREAK337  17.06.2011, 13:15
@SupraX

ja schlimm sowas..ich bin 14 und hörew seit 11 jahren metallica und sowas.. da ich mit meinen großen brüdern aufgewachsen bin (28) .. also ich sehe manchmal aus wie ein hopper :P habe keine langen haare und bin nicht so asi wie der rest :D ..nunja ich werde meinen kindern mit 3Jahren Metallica zeigen ^^... wenn es Jungs sind :D

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Meine Güte, was kennst du den für Metaler? ........Wohl nur die mit Patronengurt.Ich kenne da einige die rennen zum Konzert und im richtigen Leben sind die Bauunternehmer, Elektriker, Anwälte, KfZ Schrauber alle ohne Patronengurte und ohne Valhalla

Tut mir leid, wenn ich dein Weltbild zerstört habe aber metal ist nicht nur patronengurt und vahalla.

Wie schon gesagt wurde: Patronengurte sind im Heavy Metal kaum zu finden. Eher im Thrash, Blackened Thrash und Black Metal.

Es ist eine gewisse Form der Selbstdarstellung, sich mit Accessoires zu bedecken. Den Anfang machten die deutschen Thrashurgesteine in den 80ern, um sich vom Mainstream abzugrenzen und ihre "Härte" zu unterstreichen (Dazu eignen sich milllitärische Insignien nunmal gut). Manchmal sicher mit einem gewissen selbstironischen Hauch. Danach schwappte es auf den BM über, nun findet man mittlerweile aber hauptsächlich nur noch pubertäre Poserkinder mit solchen Attributen. Ich sag nur Slipknotshirt, gefärbte, schwarze, kinnlange Haare und Patronengurt. Einfach nur Grotesk.

Wie dem auch sei, zu einem Patronengurt gehört eine Kutte. Alles andere ist ein No-Go. zumal solches Outfit eh meist nur zu Konzerten/Festivals getragen wird - dann allerdings aus purer Überzeugung um gewissemaßen den Idolen zu huldigen, die in Formen von Patches auf der Kutte prangen oder einfach nur um seinen Lebensstil zu leben und die dazugehörigkeit zu einer Personengruppe zu demonstrieren. Im Leben fernab der Musik wirst du selten auf einem - noch so eingefleischten - Metaller treffen, der in diesem Outfit zur Arbeit geht oder seine Alltagsgeschäfte erledigt. Ausnahmen bestätigen die Regel.