Orgelbau: Welcher Luftdruck herrscht im Windkanal?
Vor einigen Jahren kaufte ich zusammenhängende Zinn-Orgelpfeifen (G4 bis H6) von einer aufgegebenen Kirchenorgel.
Zunächst wird das ein Wandschmuck, aber später möchte ich sie klingen lassen.
Beim mündlichen Anblasen stelle ich fest, dass ein mir unbekannter Luftdruck für den Ton erforderlich ist. Blase ich stärker, tönen sie eine Oktave höher.
Mich interessiert, ob ein PC-Lüfter den korrekten Luftdruck im Windkanal erzeugen kann und ob alle Pfeifen gleichstark angeblasen werden.
1 Antwort
Der Winddruck muss dem der Orgel entsprechen, der die Pfeifen entnommen wurden, denn für den wurden sie mensuriert und intoniert. Der dürfte bei etwa 55 mmWS liegen, vielleicht geringfügig mehr.
Dieser Winddruck wird bei einer Orgel gleichbleibend vorgehalten. Wieviel Luft durch die Pfeife geblasen wird, wird durch die Größe des Fußlochs geregelt.
Mit einem PC-Lüfter kann man diesen Druck nicht erzeugen, die Gebläse bei einer Orgel sind erheblich stärker. Davon abgesehen braucht es irgendeine Form von Drossel, damit der Winddruck gleich bleibt, gleich ob man eine oder zwei oder mehr Pfeifen anspielt. Auch ist der 'Luftverbrauch' bei großen Pfeifen größer als bei kleinen.
Orgelmetall ist eine Zinn-Blei-Legierung mit 15% bis 50% Bleianteil. Man sollte Orgelpfeifen nicht mit dem Mund anblasen.
Ja, wenn Du sie mit einem Föhn betreibst, musst Du Dir über den Orgelklang keine Gedanken mehr machen.
Danke dir für die Auskunft.