OLED Monitor?
Warum haben die meisten OLED Monitore einen Lüfter und die meisten IPS/Va-Panel Monitore keinen Lüfter? Also bei 144-165 Hz und 3.440x1.440 Auflösung.
Und warum kommt das der Samsung Odyssey G8 OLED 34“ ohne aktiven Lüfter aus? Kann man den Bildschirm empfehlen?
2 Antworten
Das kommt drauf an wie der aufgebaut ist, also ob genug Kühlung durch Konvektion vorhanden ist.
Gerade bei oLED spielt die Temperatur bei Verschleiß eine sehr große Rolle. Je wärmer das Panel, desto mehr Verschleißen die Pixel wenn die an sind.
Und gerade wenn der Monitor HDR hat, also die Pixel extrem hell machen kann, dann entsteht extrem viel Wärme. Ohne Lüfter wäre das Panel dann sehr schnell verschlissen.
Die "Einbrände" bei oLED entstehen nicht durch ankokeln sondern durch die Tatsache, dass eine LED mit der Anzahl der Betriebstunden schwächer wird. Und je heißer die LED, desto schneller wird die schwächer.
Haben Pixel unterschiedliche Betriebsstunden, sind die Pixel dann unterschiedlich hell. Unterscheiden sich die Betriebsstunden in einem Bereich des Panels um hunderte zu einem anderen Bereich, sieht man dann eine Verfärbung oder "Schatten".
Gerade bei Computerspielen wo stundenlang die selben HUD Elemente und das Fadenkreuz eingeblendet haben sind ein Problem. Die Pixel vom Fadenkreuz haben dann schnell hunderte Stunden mehr drauf als die drumherum.
Und wenn man das Panel ordentlich kühlt, schwächt man den Verschleiß etwas ab, es dauert also länger bis man "Einbrände" sehen kann.
Edit: Einbrand auf Handy Display nachträglich eingefügt wegen Diskussion im Kommentar.
Das ist einfach ein Physikalisches Gesetz, das kann man nicht ignorieren oder umgehen.
Wenn sich der Kunde über das Lüftergeräusch beschwert, dann lassen die den weg und dann gibt es schneller Einbrände. Da ist nichts mit "anders hinbekommen", das ist dann nur ob der Hersteller das Panel gegen Einbrände oder Deine Ohren gegen den Krach schützen will.
Anti-Burn in gibt es gar nicht. Wie gesagt, das sind Betriebsstunden die die LEDs an Leuchtkraft verlieren lassen. Hat man eine scharfe grenze zwischen Pixeln mit vielen und wenigen Betriebsstunden, dann kann man diese Grenze irgendwann sehen, vor allem bei hellen Bildern.
Die Gegenmaßnahmen können das nicht verhindern. Es gibt da zwei:
- Den Bildinhalt immer ganz langsam links/rechts und oben/unten verschieben. Dann kann es keine klaren Grenzen mehr geben, der "Einbrand" ist verwaschen und fällt so dem menschlichen Auge erst viel später auf.
- Die Pixel des Panels extrem überlasten (oLED Reinigung), denn der Verschleiß ist logarithmisch. Die Pixel mit den wenigsten Betriebsstunden verblassen bei starker Überlastung schneller als die, die viele haben. So ist dann der Helligkeitsunterschied kleiner, aber alle Pixel sind dann deutlich dunkler. Dann muss man die Bildhelligkeit hoch drehen was dann den Verschleiß stärker beschleunigt. Je öfter man "Reinigt", desto schneller ist das Ganze DIng dann hinüber.
Fällt das aber so arg auf? Ich meine bei Smartphones werden ja auch schon seit sehr langen Zeiten OLED Displays verbaut… und da ist mir selbst bei meinem sehr alten Galaxy S4 nichts aufgefallen von einem Burn In bzw dass Pixel dunkler sind als andere.
Und was hat es dann damit auf sich, dass dieser „Einbrand“ (so wie ich es verstanden habe“ von statischen, festen Bildern die sich also nicht ändern verursacht wird? Eine Minimap von einem Spiel wird ja beispielhaft permanent an der selben Stelle angezeigt. Und da kommt es ja meist zu so einem „Burn-In“? Aber der Rest vom Bildschirm wird doch beim zocken genauso genutzt.
Die Betriebsstunden von den Pixeln die ständig die HUD Elemente eines Spiels einblenden haben doch dann die gleiche Betriebsstunden wie die Pixel die das „Spielgeschehen“ darstellen? Oder liegt es auch daran weil die Pixel, die das HUD anzeigen permanent mehr oder weniger die gleiche Farbe darstellen müssen?
Und warum passiert das bei z.B IPS Monitoren nicht? Oder kann das da auch passieren?
Das sind nicht dir reinen Stunden, man kann sich das eher als Wattstunden vorstellen. Je heller die LED leuchtet, desto schneller der Verschleiß.
Bei "bunten", also monochromatischen LEDs wird die Haltbarkeit angegeben bis die nur noch 74% ihrer Originalhelligkeit haben. Bei einer Standard-LED bei Nennstrom sind das so um die 100.000 Stunden.
Weiße LEDs sind da viel stärker vom Verschleiß betroffen. Hier geben die Hersteller 50% der originalhelligkeit an um schönere Zahlen schreiben zu können. Die kommen dann auf 10.000 Stunden.
Da das Auge logarithmisch arbeitet, sieht eine LED bei 74% Resthelligkeit etwa "halb so hell" aus. Bei 50% hat man dann nur noch ¼ der gesehenen Helligkeit, also als Beleuchtung schon lange vorher völlig unbrauchbar.
oLEDs sind ebenfalls schnellem Verschleiß ausgesetzt. Auch hier wird wie bei den weißen LEDs dann 50% Resthelligkeit genommen als Maß wann die als verschlissen gelten.
Pixel die nicht mehr so hell sind, sind nicht so direkt ein Problem, ein Problem gibt es dann aber wenn gleichmäßige Flächen angezeigt werden und dann Stellen in dieser Fläche heller und Dunkler sind.
Mein eS9 zeigt sehr deutliche "Einbrände". Ich habe oben ein Bild eingefügt.
Man sieht sehr deutlich die Statusleiste und man kann die Symbole bzw. Verwaschene Geister davon sehen.
Was noch mehr stört als Schatten die man nur auf Einfarbigen Flächen sehen kann sind Fehlfärbungen.
Die Pixel bestehen ja aus je 3 LEDs. Hat das HUD zum Beispiel sehr viel Grün, dann werden die grünen Anteile der Pixel schwächer als die roten und blauen. Dann sieht man an dieser Stelle nicht nur einen Schatten sondern eine pinke Verfärbung.
Bei IPS passiert genau das gleiche, nur leuchten hier die LEDs nicht nur einen Pixel sonder "alle" an. Genauer gesagt werden alle Hintergrund LEDs gleich schwächer. Dann wird das gesamte Bild einfach nur dunkler und das kann man leicht durch aufdrehen der Helligkeit kompensieren. Moderne Fernseher haben interne Betriebsstundenzähler und drehen dann die Hintergrundbeleuchtung "heimlich" auf. Der Kunde merkt dann nichts und sieht seine Einstellungen unverändert. Tatsächlich wird mehr elektrische Leistung auf die LEDs gegeben.
bei meinem sehr alten Galaxy S4 nichts aufgefallen von einem Burn In bzw dass Pixel dunkler sind als andere.
Das S4 hat kein oLED. Später gab es dann mit und ohne oLED je nach Ausführung und so weit ich weiß hat erst das S8 oder S9 immer oLED.
Was soll dann das S4 für ein Display haben?
Das ist ein LCD, welche Art weiß ich nicht mehr. Hab damals mal ein paar ausgetauscht.
Da ist auf Jeden Fall eine Hintergrundbeleuchtung als weißen LEDs drin. Ein Display das ich repariert hatte, da war nur die Hintergrundbeleuchtung defekt, wenn man eine starke Taschenlampe auf das Display aufsetzte konnte man rund um die Taschenlampe das Bild vom Handy sehen. Da musste ich nur ein Bauteil auf der Rückseite des Displays wieder anlöten, da war die Lötstelle gebrochen.
Schau Dir das Bild von der Rückseite an. Da ist in der Mitte ein Orangenes Quadrat, da sitzen die Vorwiderstände der Hintergrundbeleuchtung drauf.
https://www.inside-digital.de/handys/samsung-galaxy-s4
Das Handy hat ein Amoled Display. Kein LCD.
Dann gab es damals schon beides, also LCD oder oLED.
Ich hatte ein S6, das hatte LCD und als das kaputt ging hatte ich das durch oLED ausgewechselt. Danach hielt der Akku viel länger :)
Mir fällt kein einziger normaler Monitor ein, der eine aktive - wenn überhaupt eine passive - Kühlung erfordert. Bei einer Leistungsaufnahme von durchschnittlich nicht mal 100W ist einfach keine Kühlung notwendig.
Dann zeig ich dir mal einige:
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https://amzn.eu/d/0grEACGW - mit Lüfter
https://amzn.eu/d/0cimTw3j - mit Lüfter
Hier noch der Beweis vom Alienware, dass tatsächlich ein Lüfter verbaut ist
Sollte das so sein - davon gehe ich jetzt einfach mal aus - dann ist das eben ziemlich ungewöhnlich unter vergleichbaren Modellen. Wie bereits erklärt sollte es eigentlich bei einem herkömmlichen Bildschirm nicht notwendig sein.
Ja eben, drum frage ich mich das auch. Der einzige Monitor ohne Lüfter der mir einfällt ist wie gesagt der Samsung. Die meisten anderen die es stand jetzt gibt und einen OLED Bildschirm haben haben einen Lüfter…
Nicht nötig im Sinne von "Brennt durch" oder fällt nach zu kurzer Zeit komplett aus. Der Verschleiß einer LED hängt aber auch stark von deren Temperatur ab.
In der Industrie ist es üblich, dass Displays von Maschinensteuerungen einen Lüfter haben, die sind ja 24/7 an und sollen das auch mindestens 10 Jahre lang machen.
Danke für die Antwort. Hat es dann Samsung einfach anders hinbekommen, den Monitor gut genug passiv zu kühlen? Kann man mit dem heutigen Stand der Technik und den Anti Burn-In Maßnahmen nen OLED Monitor empfehlen?