Nordamerikanische kolonien-?

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Die Gesellschaften in Großbritannien und Kontinentaleuropa waren in seit Jahrhunderten kaum veränderten Strukturen organisiert: Monarch, Adel, Klerus, Bürger, Handwerker und Bauern, meist der gleichen ethnischen Herkunft und auch der gleichen Religion sowie der gleichen Sprache und Kultur.

Früher ging man davon aus, dass die in die Kolonien ausgewanderten Menschen dort ebenfalls sozial homogen waren: Menschen der gleichen Sprache, der gleichen Religion, der gleichen Herkunft. Das traf sicherlich für mmanche Siedlungen oder Siedlungsgebiete zu, in denen zum Beispiel fast ausschließlich puritanische Engländer lebten.

Aber die Siedler trafen in den Kolonien ja auch auf andere Menschen: andere Auswanderer oder Kolonisten mit anderem sozialen Hintergrund wie z.B. Katholiken, Iren, Franzosen und vor allem Indianer, die ja mit der Ankunft der Kolonisten nicht einfach verschwanden, sondern in deren Nachbarschaft weiterlebten und mit ihnen teilweise sogar arbeiteten oder christianisiert wurden. Die großflächige Vertreibung und Ausrottung der Indianer fand erst weitgehend im 19. Jahrhundert statt, also als die USA längst unabhängig waren.

Dazu kam die im obigen Text erwähnte Sklavenhaltung, die in Amerika ganz andere Dimensionen hatte als im britischen Mutterland oder in Kontinentaleuropa. Auch wenn die Kolonisten die anderen Ethnien meist unter ihrer Gewalt hatten, musste man sich trotzdem mit ihnen, ihrer Kultur, iheren Gebräuchen und Religionen auseinandersetzen, so dass bereits im 18. Jahrhundert eine soziale Komplexität erreicht wurde, die bei weitem das überstieg, was in Europa üblich war.

Hier mussten die Historiker ihre früher getroffene Einschätzung deutlich revidieren.

Die Menschen waren dort ziemlich verschieden. Aus dem letzten Satz folgere ich dass man das früher noch nicht so erkannt hat.