Nivellierender Effekt des Wassers?
Kann mir jemand eine genaue Definition des nivellierenden Effekts des Wassers geben?
Also was ich verstanden habe: Löst man eine Säure in Wasser, die stärker ist als Wasser selbst, so dissoziert sie vollständig in Hydroniumionen.
Aber irgendwie erscheint mir das als ziemlich schwammig und unabgeschlossen. Hat jemand eine bessere und umfassendere Definition?
LG
1 Antwort
Es geht dabei nur um starke Säuren und Basen, die in Wasser vollständig dissoziieren. (Essigsäure tut das zum Beispiel nicht). Die Stärke dieser Säuren und Basen kann man dann aufgrund des nivellierenden (= gleichmachenden) Effekts des Wassers nicht mehr anhand des pH-Werts unterscheiden. Deshalb werden Gleichgewichtskonstanten in nichtwässrigen Lösungen bestimmt und annähernd auf Wasser übertragen.
Weil sie in anderen Lösungsmitteln nicht alle vollständig dissoziieren. Diese vollständige Dissoziation ist das, was den nivellierenden Effekt ausmacht. Kommt natürlich aufs Lösungsmittel an.
Aber die Stärke einer Säure ist doch sowieso unabhängig vom pH-Wert, oder?
Also klar, der pH Wert einer starken Säure in Wasser ist natürlich geringer als einer schwachen Säure, weil die starke Säure ja vollkommen deprotoniert. Oder ist DAS der Grund, warum der pH keine Aussage über die Stärke einer Säure macht? Im Grunde genommen lässt sich also sagen:
Alle starken Säuren gleicher Konzentration und gleicher Protonenwertigkeit bilden gleich viele Hydroniumionen weswegen man beim Vergleichen jeweils den gleichen pH-Wert erhält?
Aber warum ist das in anderen Lösungsmitteln anders? Weil keine Hydroniumionen gebildet werden sondern Protonen? Theoretisch wäre doch jedes Lösungsmittel das Protonen aufnehmen kann nivellierend? Ich habe irgendwo einen grundlegenden Denkfehler im Bezug auf Säuren und Basen glaube ich...