Neuer Job - ich fühle mich wie eine Versagerin?
Ich arbeite seit April als Lohnbuchhalterin. Ich war knapp 3 Jahre zu Hause (Elternzeit) und habe vor 5 Jahren einen Kurs in DATEV belegt. Ich möchte nicht jammern, aber mir geht es psychisch und körperlich nicht gut. Ich habe immer noch Stress mit meinem alten AG und bald ein Gerichtstermin, bin vor 2 Jahren an einen neuen Ort gezogen und kenne hier immer noch keinen (trotz Besuche in Vereinen...), muss meine Vergangenheit aufarbeiten weil ich viel schlimmes erlebt habe, werde von meinen Mann seiner Familie nicht akzeptiert (da gibt es auch immer wieder Stress), habe Schlafprobleme und einen sehr sensiblen Sohn.
Ich arbeite nur halbtags weil ich momentan gar nicht mehr schaffen würde. Ich hatte keine Einarbeitung, nur eine Kollegin, welche hunderte Kilometer von mir entfernt sitzt und mir telefonisch alles erklärt. Ich bin manchmal so durcheinander und habe oft große Probleme logisch zu denken, Gedanken zu Ende zu denken. (ein wenig besser ist es schon geworden) Ich mache immer wieder Fehler wo ich mir hinterher denke "Das ist doch eigtl. so logisch, wie kann ich das übersehen haben...".
Meine Kollegin raunzt mich täglich an. Eigtl. ist sie sehr ruhig und antwortet auch auf alles aber irgendwie gibt sie mir nicht genug Zeit oder macht zu viel Druck...k.a. Ich fühle mich wie eine Versagerin, die nichts auf die Reihe bekommt und weiß nicht, wie ich das ändern könnte. 😢 Sie sagt immer, ich soll Fragen, wenn ich was nicht verstehe und wiederum möchte sie aber, dass ich erstmal alleine versuche. Dann mache ich es alleine, so wie ich es für richtig empfinde, dann ist es falsch, dann meckert sie wieder, dass ich nicht gefragt habe....
Wird das irgendwann besser werden? 8ch fühle mich miserabel und weiß gerade nicht mehr weiter. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Was würde euch helfen?
4 Antworten
Wird das irgendwann besser werden?
Sicherlich
8ch fühle mich miserabel und weiß gerade nicht mehr weiter. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Was würde euch helfen?
ORdnung und weniger auf dem Teller
Im Job kann man zu einigen Dingen Listen schreiben, sei es nun Standard vorgehen für Prozess A oder den Plan was man als nächstes machen will.
Das bringt ordnung rein und sorgt dafür das die Probleme hübsch nacheinander abgearbeitet werden.
Man kann auch fragen sammeln für den nächsten Termin mit der Kollegin.
Und soweit es geht die anderen Themen runter von deinem Tisch:
Ich habe immer noch Stress mit meinem alten AG und bald ein Gerichtstermin,
Da kannst du vermutlich nicht viel machen um das schneller los zu werden.
bin vor 2 Jahren an einen neuen Ort gezogen und kenne hier immer noch keinen (trotz Besuche in Vereinen...),
Kannst du mit dem Kind was machen? Kinderturnen oder sowas wo du und andere Eltern am Rand sitzen und sich unterhalten? Spielplatz?
muss meine Vergangenheit aufarbeiten weil ich viel schlimmes erlebt habe,
Da kann man ggf professionelle Hilfe bekommen.
werde von meinen Mann seiner Familie nicht akzeptiert (da gibt es auch immer wieder Stress),
Das ist seine Familie, das würde ich zu seinem Problem machen. Oder ihr geht eben Low Contact.
Achje, da hast du aber viel auf dem Teller.
Ist ja klar, dass du da überfordert bist - kannst du dir feste Zeiten für Entspannung einplanen (wenigstens kurz, mit Kind ja nicht so einfach).
Da bleibt nur noch, eins nach dem anderen abzuarbeiten - vielleicht ist das nach dem Gerichtstermin mit dem alten AG erledigt, dann ist das schon mal weg.
Bitte die Kollegin um ein Gespräch - sag, du bist etwas verwirrt, sie möchte, dass du es selber machst, aber dann passt es doch nicht. Das ist nicht effizient und möchtest es gerne so und so haben (da halt das sagen, wie du am besten lernst). Vielleicht kannst du mal ihr Shadow für einen Tag sein oder so.
Viel Kraft und Glück!
In 5 bzw. 3 Jahren kann sich in dem Job einiges ändern. Ich bin auch im Personalbüro und gehe jedes Jahr auf eine Schulung betreffend die Änderungen nach dem Jahreswechsel. Auch das Programm dürfte einige Änderungen erfahren haben.
Mein Tipp:
Wenn möglich, mache fachliche Schulungen. Das macht dich unabhängiger von deiner Kollegin und stärkt dein Selbstvertrauen.
Onlineschulungen der Krankenkassen sind oft kostenfrei.
Andere werden gefördert, da müsstest du dich beim Anbieter erkundigen.
Und was die Familie deines Mannes angeht:
Mach ihm klar, dass du dich nicht so behandeln lässt. Entweder respektieren sie dich oder sie müssen auf dich verzichten. Das hat dein Mann mit seinen Eltern zu klären.
Will Dir nicht zu nahe treten, aber Deine gesamten letzten Fragen lesen sich (vor allem im Gesamtpaket) wie eine Katastrophenmeldung...
Wenn ich mir ansehe, wo Du überall "eine Baustelle" hast, welche Probleme Dich alle gleichzeitig beschäftigen, kann ich Dir nur meinen Respekt aussprechen, dass Du immer noch durchhältst!
In Deiner Situation würde ich mich hinsetzen und mir eine Liste machen mit Sachen, die Du angehen / ändern willst. Die wichtigsten zuerst.
Alles mit Stichworten versehen, wie Du welche Probleme zu beheben gedenkst.
UND mit Datum, bis wann Du welche Dinge abgestellt haben möchtest.
Dass nun auch noch der Job "hakelt", weil Einarbeitung = schlecht, Kollegin = überreizt und aggressiv, ... ist meiner Meinung nur noch das i-Tüpfelchen auf Deinem ganzen Haufen Elend.
Wenn alles nichts hilft, krank schreiben lassen, Luft holen und Sachen ordnen.
Ich befürchte bis zum Burn-out ist es ansonsten nicht mehr lange hin...