Nahostkonflikt-um was geht es da genau?

4 Antworten

Im 19. Jahrhundert formte sich eine Art Bewegung in der jüdischen Gemeinde die sich "Zionismus" ("Zion" = poetische Bezeichnung für Jerusalem oder Israel) nennt. Das erklärte Ziel der Zionisten ist (war) eine Staatsgründung im "heiligen Land" Palästina. Man beruft sich dabei auf die Geschichte, die das Land mit den Juden verbindet. Diese Staatsgründung Israels ist 1948 mit Hilfe Englands erfolgt, gegen den Willen der palästinensichen Bevölkerung. Dieser Konflikt eskalierte in mehreren Kriegen in denen viele arabische Länder beteiligt waren. Daher rührt bis heute der Hass einiger islamischer Länder auf den "Judenstaat" Israel. Friedensverhandlungen stehen immer noch auf wackligen Füßen, da Gewalttaten auf beiden Seiten auf der Tagesordnung stehen.


Mixia  02.11.2011, 11:37

Stimmt fast. Nur hat England bei der Gründung Israels überhaupt nicht geholfen. Im Gegenteil, die britischen Kolonialtruppen hatten die israelischen Truppen bekämpft.

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Das ist etwas komplizierter. Um 1900 waren in Palästina nur etwa 6% der Bevölkerung semitischer Herkunft. Nach dem 1. WK begann sich das Verhältnis zu verschieben. Im Jahre 1918 lebten nach Zählungen der britischen Militärregierung 573.000 Araber (davon ca. 10% Christen) und 66.000 Juden (ca. 10.3% der Gesamtbevölkerung) in Palästina. 1936 hatte sich das Verhältnis nach massiver Einwanderung aufgrund des Aufstiegs des Nationalsozialismus in Deutschland in folgender Weise verändert: 955.000 Araber (davon ca. 12% Christen) und 370.000 Juden (27% der Gesamtbevölkerung). Selbst am Vorabend des ersten arabisch-israelischen Krieges konstituierte die jüdische Bevölkerung mit 600.000 Personen nur ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Während des 1. Weltkriegs hatte Großbritannien widersprüchliche Versprechungen gegeben, die kaum miteinander zu vereinbaren waren. Dazu gehörten die Husain-McMahon Korrespondenz von 1915/1916, die arabische Unabhängigkeit versprach, dem Sykes-Picot Abkommen von 1916, das die Aufteilung des Gebiets zwischen Frankreich und Großbritannien festlegte sowie die Balfour-Erklärung von 1917, die den Juden die Schaffung einer "nationalen Heimstätte" in Aussicht stellte. Im Verlaufe der Mandatsherrschaft verfolgten die Briten oft einen scheinbar widersprüchlichen Kurs und noch lange nach dem Ende des Mandats beschuldigten sowohl die Palästinenser als auch die Zionisten die Briten, während ihrer Herrschaft jeweils die andere Seite unterstützt zu haben. Allerdings war die britische Politik in Palästina keineswegs wankelmütig oder einseitig. Sie verfolgte geradlinig ein Ziel: die britische Kontrolle über die Land- und Wasserverbindungen (Suez) zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean - also den "imperial highway" nach Indien – möglichst kostengünstig zu erhalten. Das ließ sich häufig am besten in Zusammenarbeit mit den Zionisten erreichen. Zu gewissen Gelegenheiten war aber eher eine Unterstützung der arabischen Seite zur Durchsetzung der wirklichen Interessen Großbritanniens geboten. So wurde nach den arabischen Unruhen von 1920 das sogenannte "Churchill White Paper" veröffentlicht, in dem zum ersten Mal der Umfang jüdischer Einwanderung von den "Kapazitäten" des Landes abhängig gemacht wurde. Nach den arabischen Unruhen 1929 wurde ein Jahr später von der britischen Regierung das sogenannte "Passfield-White-Paper" veröffentlicht, in dem eine Begrenzung jüdischer Einwanderung und zionistischen Landkaufs empfohlen wurde. Allerdings wurde dieses White Paper auf jüdischen Protest hin in einem Brief der britischen Regierung an Chaim Weizmann (von den Arabern als "Black Letter" bezeichnet) wieder zurückgenommen. Die dramatisch zunehmende Auswanderung aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Palästina führte in den 1930er Jahren zu neuen Unruhen. Nach dem Beginn des arabischen Boykotts 1936 veröffentlichte die Peel Commission ihren Bericht im Juli 1937. In diesem Bericht wurde zum ersten Mal von einer Teilung des Landes in einen jüdischen und arabischen Staat gesprochen. Nach heftigen Diskussionen nahm der zionistische Weltkongress den Teilungsvorschlag an. Die palästinensischen Araber lehnten ihn - genauso wie davor das ganze Konzept des Mandates - sofort ab. Dies führte zu weiterer Gewalttätigkeit, Verhaftung verschiedener palästinensischer Führer und der Flucht des Großmuftis Hajj Amin al-Husaini. Nach drei Jahren palästinensischer Unruhen und am Vorabend des 2. Weltkriegs veröffentlichte die britische Regierung 1939 erneut ein White Paper. Darin wurde bestimmt, dass in 10 Jahren ein unabhängiger Staat Palästina errichtet würde, in dem Araber und Juden gleichermaßen vertreten und an Regierung und Verwaltung beteiligt sein würden. Die Einwanderung sollte auf 75.000 Juden während der nächsten 5 Jahre begrenzt sein. Illegale Einwanderer würden davon abgezogen. Landverkäufe an Zionisten sollten beschränkt werden. Die jüdische wie arabische Seite lehnten das White Paper ab. Der Mandatsmacht gelang es nicht, eine Lösung in der Palästinafrage zu erreichen. Großbritannien ging aus dem 2. Weltkrieg geschwächt hervor, und als Indien 1947 seine Unabhängigkeit und der "Imperial Highway" seine Funktion verloren hatte, gab die britische Regierung ihr Mandat an die neu gegründete UNO zurück. Nach der Annahme des UN-Teilungsplans für Palästina 1947, griffen die benachbarten arabischen Staaten 1948 den neugegründeten Staat (Dieser war erst ein paar Stunden alt) Israel an, nicht so sehr, wie sie vorgaben, um die Palästinenser sondern um ihre eigenen widersprüchlichen Interessen zu verteidigen. Palästina verschwand buchstäblich von der Bildfläche. Also auf deutsch: Die Israeliten waren in der Minderzahl, bekamen aber die Führungsrolle zugesprochen. Die Palästinenser, welche nicht im Israelischen Staat leben wollten, wurden aber gar nicht, oder nur unter menschenunwürdigen Umständen (Notlagern) in den benachbarten arabischen Bruderstaaten aufgenommen und fordern schon seit Jahrzehnten echte Autonomie. ¿ Klar soweit ?

Im Nahostkonflikt geht ursprünglich um die Region Palästina.

Ende des 19.Jhr. entstand eine jüdische Nationalbewegung, Zionismus, die ein eigenes Staatsgebiet für sich beanspruchte. Im Zuge der Judenverfolgung und des zunehmenden Antisemitismus, insbesondere in Europa und Russland, kam es zu massiven Auswanderungswellen und es begann eine systematische jüdische Ansiedlung.

Das britische Empire, zu dessen Einflussgebiet auch das damalige Palästina gehörte, unterstützte während des 1.Weltkrieges den arabischen Nationalismus und stimmte gleichzeitig dem Aufbau einer „nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“ zu. Dabei sollten die bürgerlichen und religiösen Rechte der dort ansässigen nichtjüdischen Bevölkerung gewahrt werden. Von einem jüdischen Staat war vorerst keine Rede. Nach Ende des Krieges übertrug der Völkerbund den Briten das Mandat über die Region, welche sich jedoch nicht mehr an die jüdisch-arabische Vereinbarungen gebunden sah. Die arabische Führung reagierte zunehmend mit Ablehnung auf die weitere Einwanderung jüdischer Siedler aus Europa. Es entstanden erste Konflikte zwischen der arabischen Bevölkerung und den Einwandern, welche im Laufe der Zeit immer mehr Grundbesitz erworben haben, sodass sich Teile der arabischen Bevölkerung regelrecht verjagt fühlten. Als die Briten nach dem 2. Weltkrieg ankündigten sich aus der Region zurückzuziehen, beschlossen die Vereinten Nationen eine Zwei-Staaten Lösung ; ein jüdischer und ein arabischer Staat. Dieser Plan wurde von Vertretern beider Seiten abgelehnt und es kam zum Bürgerkrieg. Umittelbar nach dem Abzug der britischen Truppen erklärte Israel seine Unabhängigkeit. Die Antwort der arabischen Nachbarn erfolgte prompt; Fünf arabische Staaten – Ägypten, der Irak, Libanon, Transjordanien und Syrien – rückten ohne formale Kriegserklärung Israel vor. Es gelang den Israelis die arabischen truppen zurückzuschlagen und sie eroberten einen Großteil der den Palästinensern im Teilungsplan zugewiesenen Gebiete. Daraufhin flohen hunderttausende Araber. Für die die blieben, galt von nun an das Kriegsrecht und die damit verbundenen Einschränkungen.

1967 kam es unter der Führung Ägyptens zum Sechstage Krieg gegen Israel. In einem präventiven Blitzangriff der Israelis unterlag die ägyptische Armee und Israel besetzte den Sinai, den Gazastreifen und einen Teil des Suezkanals.

Eine weitere kriegerische Auseinandersetzung folgte 1973 (Jom-Kippur-Krieg). Und erneut unterlag Ägypten.

In den darauf folgenden Jahren kam es immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen und Anschlägen. Es gab unzählige Versuche diesen bis heute andauernden Konflikt beizulegen, leider ohne Erfolg. Auch das jüngsten Ersuchen der Palästinenser auf einen eigenen Staat hat wenig Aussicht auf Erfolg.

in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts merkte das Britische Empire, dass eine geeinigte moderne islamische Macht die Verbindung zwischen dem U.K: und dem britischen Indien blockieren könnte. Um diese Gefahr zu unterbinden, suchte und fanden bzw. erschufen die britischen Strategen eine nicht-islamische Gruppe, die bereit war sich als Vorposten oder Stosstrupp westlich-christlicher Kultur und Politik ins Kernland des Islam verpflanzen zu lassen - die sogenannten Zionisten. Diese wurden dann vom Britischen Empire kontinuierlich aufgepäppelt aber auch gelenkt, mit dem aus britischer Sicht erfolgreichen Resultat, dass der Islam seitdem und andauernd in einen Konflikt mit den Zionisten verstrickt ist und dadurch in seiner Weiterentwicklung blockiert bzw. ausgebremst wird. Das britische Empire ist dann zwar weggefallen bzw. von den USA als Weltmacht beerbt worden, die Zionismus-Strategie ist aber mittlerweile teilweise zum Selbstläufer geworden bzw. wird nun von den USA weitergetrieben. So dient auch heute noch Israel in erster Linie als Mittel des Westens, ein Erstarken des Islam zu verhindern.