Was macht man beruflich mit einem Japanologiestudium?
Zur Zeit studiere ich Japanologie und als Zweitfach Anglistik. Da ich bereits im Masterstudium bin, mache ich mir allmählich doch ernsthafte Gedanken, was ich hinterher damit beruflich werden kann (ich weiß, etwas spät). Deshalb wollte ich hier mal fragen, was andere Leute mit Japanologie geworden sind oder eben auch nicht. Oder was es für Zusatzqualifikationen gibt, die man erwerben sollte, um bessere Chancen zu haben.
Kurz zur Klärung: Ich wollte immer in die Wissenschaft gehen, also an der Uni arbeiten. Allerdings musste ich feststellen, dass die Stellen rar und sehr hart umkämpft sind und man meistens Vitamin B braucht, um überhaupt auch nur eine Chance zu haben.
Ich war auch bereits für längere Zeit in Japan, aber das Land gefällt mir als Ausländer jetzt doch nicht so sehr, dass ich dort auf Dauer leben bzw. dahin auswandern möchte. Japan hat zwar seine schönen Seiten, aber als Ausländer kann es auch verdammt unangenehm sein. Es ist schon erschreckend, wieviele vermeintliche Japanexperten, also auch Japanologen, ein vollkommen falsches und rosiges Bild von Japan abliefern.
4 Antworten
Ein Studium, egal welcher Art, bereitet ja erstmal sowieso auf keinen bestimmten Beruf vor. Da ist es egal, ob man BWL oder Sprachen studiert. Gerade im Sprachenbereich muss man aber extra viel Einsatz- und Lernbereitschaft zeigen, weil man damit alles und nichts machen kann, vorausgesetzt man ist ueberhaupt sehr gut in den Sprachen, auf die man sich spezialisiert hat.
Was hast du denn alles fuer Qualifikationen?
Nur ein MA-Abschluss waere in der Tat sehr wenig.
Hast du den JLPT N1 oder wenigstens N2? Diese sind zwar kein Beweis fuer aktive Sprachfertigkeiten, aber als Japanologe sollte man die vorzeigen koennen. Die haben halt immer noch eine starke Aussagekraft.
Was hast du waehrend des Auslandsaufenthalts und waehrend des Studiums gemacht? Stichwort: Volunteering, Nebenjobs, Praktika. Das wird am Ende bei der Jobsuche und fuer den spaeteren Lebensweg wichtiger sein, als nur das Abschlusszeugnis.
Ich habe nach meinem Studium drei Teaching-Stellen, die man mir angeboten hat, ausgeschlagen, weil ich zur Weiterbildung nochmal nach Japan wollte. Ich arbeite jetzt hier mittlerweile als Dolmetscher und Uebersetzer auf Vollzeitbasis. Wenn alles nach Plan laeuft werde ich ab dem naechsten Jahr noch eine Weiterbildung in Japan machen, um dann in 4 Jahren oder so wieder nach Deutschland zu gehen. Japan ist in der Tat kein Land, in dem man alt werden moechte, als Japanologe sollte ein laengerer Aufenthalt aber natuerlich dabei sein.
Was ist denn mit deinem anderen Fach? Vielleicht interessiert dich ja England oder Amerika? Firmen, die mit Japan in Verbindung stehen, gibt es dort sicherlich auch.
was machen denn deine Kommilitonen, wenn sie fertig sind?
Du könntest evtl. noch eine wirtschaftlichen Bachelor machen, damit du dich in dem Bereich auskennst. Und dann könntest du es in Firmen, die mit japanischen firmen zusammenarbeiten versuchen. Denn du könntest ja prima als Übersetzer dienen.
Das klingt wirklich nicht sehr gut.
Hast du evtl mal über eine Duales Studium nachgedacht? Oder eine Studium über das Steinbei-Institut? http://www.steinbeis-academy.de/startseite/1/de/home.html
Viele Möglichkeiten hast du wirklich nicht mit deinem Studium.
Kontakte und Kultur vermitteln und übersetzen für europäische Firmen/Handelskammern.
Dein Japanologie Studium Abschluss kannst du Firmen herzeigen um bessere Chancen als Übersetzer zu haben, oder eben bei Firmen die Japanisch sind.
Es kommt sicher gut an, wenn du in der Bewerbung schreibst, dass du eine Japanologie Studium erfolgreich abgeschlossen hast. Hast du den JLPT gemacht? Ich habe gehört man macht in den Studium bis JLPT N2. Du könntest zuhause weiterlernen auf JLPT N1 und dass dann ebenfalls verwenden für die Jobsuche.
Was meine Kommilitonen machen ist sehr unterschiedlich. Da gibt es welche, die Master of Education machen und als Lehrer arbeiten wollen, andere wenden sich dem Zweitfach zu und fangen damit was an. Wieder jemand anders hat nach erfolgloser Jobsuche ein Zweitstudium angefangen und ein Glückspilz hat eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft an meinem Lehrstuhl bekommen. Sonst sieht es aber sehr mau aus.
Und für ein Zweitstudium bin ich mittlerweile vielleicht etwas alt. Mit der Finanzierung wäre es auch problematisch, weil ich dann kein Bafög mehr bekäme.