Nach dem Abi nichts machen -> Schwierig wieder in das Lernen reinzukommen?
Ich habe 2022 mein Abitur gemacht und mir nun ein Jahr Pause gegönnt. Pause im Sinne von ab und zu Reisen und Arbeiten gehen. Aber ich habe fast kaum noch mentale Herausforderungen in meinem Alltag und lebe einfach in den Tag hinein.
Viele derzeitige Abiturienten sagen mir, dass die kein freies Jahr machen wollen, da man ja die „Fähigkeit des Lernens“ verlieren könnte und es schwierig wird sich im Studium für Prüfungen und generell das Nacharbeiten von Vorlesungen aufzuraffen. Auch viele andere Menschen befürchten genau das und raten eher von so einem Jahr ab.
Wie ähnlich aber ist sowas zum FSJ? Ist sowas nicht ähnlich wie „nach dem Abi einfach nur arbeiten“? Eher habe ich das Gefühl, dass man sich schlechter direkt nach dem Abi oder einem evtl. sehr anstrengenden FSJ fürs Studium motivieren kann, da man dann ja durchgehend irgendwas getan hat und einem fürs Studium dann die Energie fehlt (?)
Hat eventuell jemand von euch in etwa das selbe wie ich getan und danach ein Studium begonnen oder kann von Erfahrungen Anderer sprechen? Glaubt ihr, dass da was dran ist, dass es einem potentiell gesehen schwerer fällt zu Lernen? Oder macht es gar nicht so einen großen Unterschied?
11 Stimmen
6 Antworten
Mir hat das eine Jahr Pause für ein FSJ eher gut getan. Wenn man ständig nur im Lernmodus der Schule war, dann ist es auch mal ganz gut, dafür rauszukommen.
Übrigens: bei unseren Eltern waren teilweise noch bis zu 2 Jahre Wehrdienst Pflicht. Ist jetzt nicht so, als ob diese Generation deswegen nicht studieren konnte. ;-)
Solange du dein Leben selbstständig bestreitest ist alles gut.
Zwei Dinge sollen dir allerdings bewusst sein.
1.) Studieren wird im Alter schwieriger. Bafög, Kindergeld und Krankenkasse sind für 18-25 Jährige ausgelegt. Solltest du da irgendwann einmal rausfallen, dann studierst du teurer.
2.) Dein Vermögensaufbau leidet. In jungen Jahren gutes Geld zu verdienen und zu investieren, gibt dir einen riesen Push für den Rest deines Lebens. Vermögen wächst expotentiell. Geld dass du mit 20 in einen ETF anlegst der um die 7% erwirtschaftet "ver24-facht" sich bis zur Rente mit 67. Geld dass du mit 30 anlegst, "ver12-facht" sich nur noch und wenn mit erst mit 40 anfängst Geld beiseite zu packen, dann "ver6-facht" sich nur noch jeder Euro.
Du musst halt wissen, was du vom Leben willst. Jung viel zu reisen hat auch seine benifits. Du solltest dir nur über den Preis bewusst sein.
Das lernen verlernen wirst du jedenfalls nicht. Die Frage ist eher ob du mit 30ig nochmal den Nerv hast mit 16 jährigen in einer Ausbildungsklasse zu sitzen.
Ein Jahr Pause nach dem Abitur kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Einerseits kann es eine wertvolle Zeit sein, um neue Erfahrungen zu sammeln, sich persönlich weiterzuentwickeln und sich zu erholen, bevor man sich in ein anspruchsvolles Studium stürzt.
Andererseits könnte eine längere Pause dazu führen, dass man sich aus dem Lernrhythmus herausbewegt und es möglicherweise schwieriger wird, wieder in das Lernen einzusteigen.
Ich finde Lernen ist wie Fahrrad fahren.
Wenn man es gelernt hat, verlernt man es nicht. Nach ner langen Pause ist man am Anfang unsicher, aber das legt sich schnell wieder.
Und die wenigsten kommen mit ihren Lerntechniken aus dem Abi im Studium weit. Es ist eben ein anderes Pensum und man muss sich umorientieren.
Du musst nicht immer nur funktionieren! Klar wird uns eingeredet, dass man doch keine Zeit verschenken darf und dass man ständig arbeiten muss usw. Aber das muss man gar nicht!
Du hast Dein Abi. Du weißt, dass Du was leisten kannst. Diese Fähigkeit verlierst Du auch nicht so schnell. Ja - wenn Du ins Greisenalter kommst, bist Du nicht mehr so schnell und aufnahmefähig unterwegs. Klar! Aber in jungen Jahren macht es keinen Unterschied, ob Du Dich eine längere Zeit erholst oder nicht. Ich finde: Im Gegenteil: Man muss auch mal an sich denken! Das ist DEIN Leben. Das darfst Du auch mal leben. Andere tun das nie!