Mutter vor aggressiven Vater helfen?

1 Antwort

Die Psychotherapie wird doch von der Kasse übernommen. In fast allen Versicherungsverträgen ist ein gewisses Kontingent anlassloser Erstgespräche ohnehin mit drin. Wenn ein Anlass besteht wird der Psychotherapeut einen Antrag bei der Kasse stellen und die Therapie wird übernommen. Und bei euch besteht wohl ein Anlass.

Es geht deinen Vater auch nichts an und der kriegt im Zweifel nicht einmal etwas davon mit, solange deine Mutter ihm nichts davon sagt.

Ich muss LaveaNova sehr zustimmen: Dein Mutter ist nicht dein Problem und du kannst sie auch nicht zu deinem machen. Denn Therapie funktioniert nur, wenn man selbst etwas tun will. Und wenn deine Mutter die Situation nicht selbst verändern will, dann kannst du dich auf den Kopf stellen für sie und wirst trotzdem nichts verändern. Die Veränderung muss von ihr selbst kommen. Oder von deinem Vater, aber das ist wohl hoffnungslos, wenn es so ist, wie du sagst.

Natürlich kannst du deiner Mutter das Leben ein bisschen leichter machen, aber du kannst ihre Last nicht tragen. Auch wenn du das willst. Jeder will das bei seinen Eltern. Aber es geht nicht. Egal, wie stark man ist.

Du kannst dich nur um dich selbst kümmern.

Du kannst dich beim Jugendamt beraten lassen. Dabei musst du nicht einmal deinen Nachnamen nennen, wenn du das nicht möchtest. Du kannst das komplett anonym machen. Beratung ist erstmal nur das: Beratung.

Natürlich kannst du dich dabei entscheiden, zu sehen, ob du irgendeine Hilfe für deine Familie bekommen kannst.

Das heißt übrigens nicht, dass die eure Familie irgendwie kaputt machen. Das heißt tatsächlich, dass ihr Hilfe bekommt. Jemand würde in eure Familie kommen, sich die Situation ansehen und dann entscheiden, welche Hilfe nötig wäre. Das heißt normalerweise einfach, dass ein paar Mal die Woche jemand vorbei kommt, um euren Eltern bei der Erziehung zu helfen. Entweder indem Zeit mit euch verbracht wird, oder indem die Eltern in ihrer Erziehung beraten werden.

Das ist keine leichte Entscheidung. Aber von dem, was du erzählst, denke ich schon, dass ihr Hilfe braucht.

Natürlich kannst du auch versuchen, so wenig Zeit wie möglich bei dir zuhause zu verbringen. So viel Arbeit wie möglich in die Schule zu stecken, damit du schnell einen guten Ausbildungsplatz oder einen guten Studienplatz bekommen kannst, sobald du alt genug bist. Damit du dein eigenes Geld verdienst und von zuhause weg kommst. Drei Jahre vergehen schneller als man glaubt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

BieneMaja123654 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 21:34

Um damit zum Jugendamt zu gehen, bin ich nicht breit dafür, weil es noch deutlich schlimmer gehen könnte. Ich dachte nur, es gibt etwas womit ich ihr helfen kann, damit sie es einfacher hat und ich es dadurch auch, weil meine Mutter und ich uns sehr nahe stehen. Es hat aber schon sehr geholfen, zu wissen das ich alleine nichts tun kann und mir deswegen keine Vorwürfe machen muss.