Mutter trinkt abends 2 Flaschen Prosecco, was tun?
Also ich hab jetzt länger überlegt, ob ich das hier frage, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter... Meine Mutter ist Alleinerziehend und hat eine chronische Krankheit namens Torticollis (Schiefhals, also ihr Kopf dreht sich immer zur Seite, wenn sie ihn nicht festhält) und das ist sehr anstrengend für sie, den ganzen Tag mit der Hand am Kopf rumzulaufen... Sie kann deshalb auch nicht arbeiten.... Sie leidet halt sehr unter dieser Krankheit und ist außerdem traurig, dass sie alleine ist (also keinen Freund/ Mann ) . Sie ist eine tolle Mutter und ist tagsüber immer für uns (meine kleine Schwester, 5 Jahre, und mich) da, keine Frage! Aber abends, wenn wir dann im Bett sind, trinkt sie meistens ganze 2 Flaschen Prosecco, manchmal sogar noch ein bisschen mehr. Ich habe sie schon mehrmals drauf angesprochen, dass ich das total scheie finde und sie drumgebeten, dass sie es wenigstens etwas runterschraubt... Sie meint aber, dass sie das als Entspannung abends braucht. Außerdem raucht sie noch 5-6 Zigaretten dazu... Also sie macht das wirklich nur Abends, beginnt aber mit dem Trinken manchmal schon am späten Nachmittag. Ich hab wirklich schon oft mit ihr darüber diskutiert und es ist sogar Schonmal so heftig ausgeartet, dass ich raus bin zu meiner Freundin und mich bei ihr ausgeheult hab... Heute hat sie mal wieder zu viel getrunken, sie hat einen so rum stehenden Spiegel, vor ein paar Wochen gekauft, wir wussten halt nur nicht wohin, kaputt gemacht, sie ist da in die Ecke rein Und ist gegen den Spiegel gelaufen... Immer wenn ich darüber rede oder nur nachdenke kommen mir die Tränen, ich finde es einfach nur scheie, sie versaut ihr ganzes Leben! Ich hab ihr gesagt, sie soll ein anderes Entspannungsmittel suchen, aber sie wüsste nicht welches, ich auch nicht... Es ist "ganz gut", dass sie "nur" Prosecco trinkt, wo ja nicht so viel Alkohol drinnen ist... Mit meiner Freundin habe ich ein Referat gehalten über Alkoholsucht und hab dort gelernt wie gefährlich der Alkohol ist und habe es ihr auch erzählt und sie hat nichts dazu gesagt... So wie ich sie ungefähr einschätze befindet sie sich in der 2. Stufe, der psychischen Abhängigkeit, in der immer häufiger zum Alkohol gegriffen wird als Problemlöser, und sie irgendwann nicht mehr auf die Idee kommen, ihre Probleme ohne Alkohol zu lösen. Ich bitte drum, dass keine blöden Kommentare zu meiner Mutter kommen, sie ist ja eine gute Mutter, nur das Alkoholproblem ist halt so schei*e. Ich wäre euch wirklich, wirklich dankbar, wenn ihr mir weiter helfen könntet, ich bin echt am Boden und weiß nicht mehr weiter! Vielen Dank fürs Durchlesen und für die Antworten im Voraus!
8 Antworten
Hallo, ich kann mir vorstellen, dass das eine sch.... Situation für Dich ist. Du liebst Deine Mama ja und möchtest nicht, dass ihr was passiert. Außerdem hast Du ja Recht, dass es im schlimmsten Falle ja ausarten könnte.
Vielleicht ist Deine Mama im Moment einfach nur Down und weiß eigentlich, wie weit sie gehen kann. Aber vielleicht auch nicht.
Ich hatte selber in der Anfangsphase, als ich mich von meinem Mann getrennt hab´ und der viele schlimme Sachen gemacht hat, auch über meine Kinder, erstmal fast jeden Abend Alkohol getrunken. Aber ich wusste genau, wie weit ich gehen darf. Denn mein Mann ist Alkoholiker und ich hatte Angst davor, auch in diese Richtung zu kommen.
Ich hatte es nie übertrieben, aber es hat mir einfach eine Zeit lang irgendwie geholfen. Nun trinke ich wieder nur bei besonderen Gelegenheiten, Familienfeiern usw.
Gibt es jemanden, dem Du Dich anvertrauen kannst? Vielleicht Oma oder Opa? Die noch Einfluss auf Deine Mama haben und ihr klar machen, wie sehr Du unter der Situation leidest und wieviel Angst Du um sie hast?
Vielleicht eine gute Freundin oder Schwester oder Bruder von Deiner Mama? Jemand, der mal ein paar Tage oder vielleicht Wochen vorbei kommt und sich ein bisschen um sie kümmert, mit ihr spricht, vielleicht mal mit ihr weggeht. Deine Mama braucht auch einen Ausgleich. Wenn sie immer nur alleine zu Hause ist und sich ansonsten um Euch kümmert, dann fehlt ihr einfach ein bisschen was.
Das darfst Du nicht falsch verstehen, sie liebt Euch und würde alles für Euch tun. Aber auch wenn man es selber nicht glaubt, braucht man ab und zu auch mal was anderes, worin man richtig Kraft tanken kann.
Ich glaube Dir, dass Du eine gute Mutter hast, denn das merkt man an Deinem Schreiben. Vielleicht hast Du ja jemand Erwachsenen, mit dem Du mal darüber sprechen kannst, von dem Du auch weißt, dass er nicht überreagiert, sondern selber auch ausgeglichen ist und helfen kann. LG und viel Glück
Das ist jetzt für Euch alle eine schwere Zeit. Aber Du darfst nicht glauben, dass Du dran schuld bist, wie die Situation jetzt ist. Hier haben einige geschrieben, Du solltest Deine Mutter mal mehr unterstützen.
Deine Mutter liebt Euch und gibt Euch keine Schuld an dem, wie es ist. Klar ist es toll, wenn die Kinder im Haushalt helfen und das soll auch so sein. Aber Du darfst Dir kein schlechtes Gewissen einreden.
Schade finde ich, dass Du niemanden sonst noch hast, dem Du Dich so anvertrauen kannst. Aber vielleicht ist das mit der FReundin Deiner Mutter eine gute Idee. Wenn die ja auch ein bisschen was von Deiner Mutter mitbekommen hat. Vielleicht hat die in Fragen "Ausgleich finden" auch eine Idee und kann das Deiner Mutter mal richtig vermitteln. LG
Sie verdrängen das - und machen sich selbst was vor - lügen sich quasi in die eigene Tasche.
So wird es auch mit deiner Mutter sein. Helfen kann man ihr erst, wenn sie das Problem selbst erkennt - und Hilfe möchte.
Wer zu viel Alkohol trinkt, schadet seiner Gesundheit nachhaltig.Der regelmäßige Konsum auch geringer Mengen kann die Entstehung von Übergewicht sowie Veränderungen an Leber, Bauchspeicheldrüse und anderen Organen begünstigen.
Alkoholische Getränke steigern den Blutdruck, beeinträchtigen die Muskelleistung und können die Nerven schädigen.
Die psychischen und sozialen Folgen regelmäßigen Alkoholkonsums sollten ebenfalls nicht ausgeklammert werden.
Weniger bekannt ist vielen Menschen, dass Alkohol auch das Krebsrisiko steigert.
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/alkohol.php
Vielen Dank! Meine Oma hatte Krebs und mein Opa hat Hautkrebs... Ist das Risiko dann größer?
Wenn eine sog. genetische Disposition vorliegt - ist das Risiko auf jeden Fall grösser.
Gerade dann sollte man vernünftig leben und möglichst auf Alkohol verzichten bzw. ganz vorsichtig damit umgehen. LG
Ich habe beruflich viel mit Alkoholikern zu tun. Leider ist es so, dass der Abhängige sich seine Sucht tatsächlich erst eingestehen muss, vorher kann man ihm nicht helfen. Da helfen leider auch keine Versprechen oder Diskussionen. Du solltest deiner Mutter klar sagen, dass sie dich und deine Schwester verlieren wird wenn sie sich ihre Sucht nicht eingesteht und sich nicht Hilfe sucht. Leider wird das das einzige sein was evtl. funktionieren könnte.
Meine Mutter meinte mal, dass sie niemals auf die Idee kommen würde, tagsüber zu trinken, da sie weiß, dass sie für uns da sein muss... Ihre Sucht gesteht sie allerdings nicht... Auf jeden Fall: vielen Dank für deine Antwort!:)
Ja, ich arbeite als rechtlicher Betreuer und ja, ich habe morgen frei. Aber was interessieren dich meine Arbeitszeiten? Ich habe nicht direkt mit Alkohol zu tun, aber viele meiner Betreuten sind Alkoholiker. Was soll so ein sinnloser Kommentar?
ich bin 15 und hatte so ein ähnliches problem mit meiner mutter. Sie hat ab und zu etwas getrunken weil ihr der haushalt zu viel wurde. Helf deiner mutter am besten mit dem bügeln , spülen , fensterputzen oder oder oder .... oder ihr müsst zu einem arzt gehen.
finde es toll das du so offen bist und es uns sagst ;)
Ich hab nen alkoholabhängingen onkel und ne nachbarin. Die sind den ganzen tag am trinken also wirklich ab morgens (mein onkel war lehrer) und da hab ich das nie verstanden. Natürlich ist die eigene mutter noch was anderes weil wie du sagst sie eine tolle mutter ist. Es ist für erwachsene relativ normal dass sie abends mal ein bier oder wein trinken aber vielleicht kannst du ihr irgendwie eine ablenkung suchen..also etwas was sie auch nach eurem ins bett gehen beschäftigt ... ist vielleicht nicht die beste antwort aber ich hoffe es hilft ein bisschen.. Ich wünsche dir weiterhin alles gute.
Erstmal: vielen Dank für die klasse Antwort!!
Also meine Tante (mütterlicherseits) ist total die Karrierefrau und hat kaum Zeit für Familie und mein Opa, der wohnt in einer anderen Stadt und ist schon relativ alt, das geht leider nicht:( mein Vater, mit dem sie ganz gut auskommt, ist in Amerika und arbeitet dort jetzt und lebt seit 6 Monaten da, und kommt vielleicht im Dezember zurück, aber er weiß es noch nicht. Meine Oma ist leider gestorben, als ich 2 war, an Krebs, was meine Mutter immer noch mitnimmt... Bei ihren Freundinnen weiß ich nicht so recht, vielleicht Ihre eine Freundin die sie schon seit Schulzeiten kennt, die kennt ihre "Trinkverhältnisse". Ich werd sie vielleicht das nächste mal drauf ansprechen (kommt leider auch aus einer anderen Stadt) Ich versuche mal, etwas mehr im Haushalt zu helfen! Ja, das weiß ich und versteh ich auch :) (dass sie einen Ausgleich braucht) Dankeschön:)