Mutter gestorben, wir hatten 15 Jahre keinen Kontakt- soll ich auf Beerdigung?
Meine Mutter war eine Meisterin darin, mich zu beschimpfen und nieder zu machen ohne ersichtlichen Grund. War deshalb auch ab dem elften Jahr in einem Heim. Danach ab und an Kontakt, aber immer das gleiche, bis ich ihn abbrach. Gestern hat meine Schwester angerufen, sie ist gestorben. Bin jetzt ziemlich durcheinander und weiß nicht mal, ob ich auf die Beerdigung gehen soll. Chaos im Kopf. Hat jemand eine Idee?
18 Antworten
komm erst mal zur ruhe und besprich dich mit deinen anderen angehörigen.
ich verstehe, dass es dir sehr weh getan hat, dass deine mutter nicht sehr liebevoll mit dir war und du sogar im heim deswegen warst.
aber geh noch mal in dich und komm vielleicht zu dem schluss, dass dadurch das du zu dieser beerdigzng gehst auch ein abschnitt deiner schlechten erinnerungen irgendwie beendet werden könnte.
zumindest etwas leichter werden kann.
ich wünsche dir viel kraft und alles gute.
Trotz allen Kontroversen: Mein herzlichstes Beileid! Ich würde dir raten zu der Beerdigung zu gehen. Es wäre bestimmt viel schwerer zu ertragen, wenn du zu einem späteren Zeitpunkt erkennen müsstest, dass du eine unwiederbringliche Gelegenheit verpasst hast. Meist bereuen wir doch die Dinge, die wir NICHT getan haben weit mehr als alles, was wir falsch gemacht haben.
Ich würde hingehen und Angels Briefidee finde ich auch gut, beleidige sie aber nicht, sondern stelle klar. Einfach sachlich bleiben, versöhnlich schreiben, dann bekommst Du einen klaren Kopf, eine normale Beziehung und einen guten Abschied.
Zunächst einmal trotz Allem mein Beileid. Daß Du jetzt ein Gefühlschaos verspürst, kann ich gut nachvollziehen. Wenn Du dir solche Gedanken machst, war dir Deine Mutter trotz dem, was sie Dir angetan hat, doch nicht ganz so gleichgültig.
Diese Frage von einem Außenstehenden zu beantworten, ist fast unmöglich. Die Antwort kannst eigentlich nur Du selbst finden. Geh einfach mal in Dich und überlege:
Warum mache ich mir jetzt solche Gedanken? War sie mir nicht gleichgültig?
Habe ich nur schlechte Seiten von ihr kennen gelernt, oder gab es da auch etwas Gutes?
War sie nicht auch für mich da, als ich sie brauchte, besonders als Kind?
Kann ich an ihrem Sarg endlich meine innere Ruhe finden, eine gewisse "Versöhnung" zustande bringen?
Ich denke, Du wirst zu der richtigen Antwort kommen, und ich weiß, Du wirst an der Beerdigung teilnehmen. Letztendlich war es Deine Mutter, die Dich geboren hat. Und ich glaube, es ist wichtig für Deinen inneren Frieden, daß Du Deine Mutter auf ihrem letzten Weg begleitest.
Ich kann nur sagen, was ich machen würde...Ich würde hingehen um mit der Sache abzuschließen. Ob Du deine Mutter ehren möchtest oder nicht, es endet ein Lebensabschnitt und das sollte man, meiner Meinung nach, dierekt erleben.Erstmal wird bestimmt einiges wieder hochkommen aber vielleicht hilft Dir dieser Vorgang, um das Erlebte zu verarbeiten. Ich wünsche Dir auf jeden Fall, Alles Gute!