Muss man sich an die 10 Gebote halten?

30 Antworten

Schon das 1. - 4. Gebot verstösst gegen unsere verfassungsrechtliche garantierte Religionsfreiheit. Dieser spätbronzezeitliche Gott hat doch nicht zu bestimmen, was und wen (und ob überhaupt) ich als meinen Gott anerkenne. Und dann noch bei meinem Ungehorsam sich an meinen Nachkommen rächen, das geht gar nicht. Die sonstigen Geboten taugen für uns heutigen Menschen auch nichts; lt. diesen Geboten muss man ja nur seinen NÄCHSTEN, also seinen unmittelbaren Glaubensbruder, nicht umbringen, belügen, bestehlen etc und muss ihm vergeben und die andere Wange hinhalten,  natürlich nur um Streit in den eigenen Truppen zu vermeiden und die Kampfkraft zu erhalten.

Anders- und Ungläubige, wie z.B. Indigene Völker, Klingonen, Kanaaniter, Indianer kann, hat und darf man immer, lt. AT mit ausdrücklicher Erlaubnis und dem Segen Jahwes Zebaoths, selbstverständlich gerne nach Lust und Laune ausplündern , belügen , schänden, morden und versklaven.

Erst durch Aufklärung und Humanismus setzte sich lansam auch bei (intelligenten) Gläubigen die Erkenntnis durch, dass auch den Mitmenschen ausserhalb der eigenen Glaubensgruppe Menschenrechte zustehen.

Muss man nicht.

Das Leben gelingt aber einfach besser, wenn man nicht die Ehebricht, stiehlt, lügt, mordet...

Über die ersten Gebote kann man streiten. Als Christ sind sie die Basis des Glaubens. Als Mensch, der nicht an den Gott der Bibel glaubt, sind sie natürlich unnötig.

Obwohl - es tut dem Menschen einfach gut, einen Ruhetag pro Woche zu haben - aus welchen Gründen auch immer.

Es ist sinnvoll, sich an die 10 Gebote zu halten. In anderen Religionen gibt es übrigens ähnliche Verhaltensregeln über das Miteinander der Menschen. Außerdem sind religiöse "Vorschriften" wie beispielsweise die 10 Gebote Grundlage unserer Gesetze bzw. der Gesetze in anderen Kulturkreisen.


Pangaea  30.05.2018, 11:29

Aber warum sollte ich als Atheistin irgendwelche religiösen Feiertage einhalten?

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OhNobody  30.05.2018, 12:07
@Pangaea

Den Christen wird im „NT“ nur EIN Feier- oder besser Gedenktag geboten: das „Abendmahl des Herrn“ (Luk. 22:17-19).

Alle anderen heute üblichen „christlichen“ Feiertage — wie Weihnachten und Ostern — sind nicht-christlichen Ursprungs und werden von vielen Christen überhaupt nicht gefeiert.

LG ...

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Pangaea  30.05.2018, 12:11
@OhNobody

Schon klar. Aber es ging ja um die 10 Gebote. Und eines davon ist "Du sollst den Feiertag heiligen" (ursprünglich natürlich "den Sabbat mit seinen Vorschriften einhalten") - was ich nicht mache und auch nicht machen muss.

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OhNobody  30.05.2018, 12:45
@Pangaea

Ganz richtig:

2 Mose 20:10 — „aber der siebte Tag ist Sabbath dem Jahwe, deinem Gott: du sollst keinerlei Werk tun, ...“ (Elberf. B.)

LG ...

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BenJoshua  30.05.2018, 12:33

Shalom lekulam. Ich feiere auch keine „christlichen“ Feste. Beachte und feiere aber die Feste des EWIGEN, denn es sind SEINE Feste. 3 Mose 23, 2

Es sind uns Mitzwot (Gebote) auf ewig (wörtlich "Weltzeit"), egal an welchem Ort wir uns auf der Erde befinden.

Manche diskutieren darüber, ob Christen diese Gebote auch halten müssen. Andere vertreten die Fassung, dass es für Menschen aus den Nationen reicht, die sieben Noachidische Gebote zu halten, um ein Zaddik (Gerechter) zu werden. Diese sieben Noachidische Gebote gelten für die gesamte Menschheit.

Seid alle gesegnet.

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Hallo Kaktusbein,

Du musst nichts - doch bedeuten einige Gebote im Verstoß Straftatbestände, und ich empfehle strengstens, sich an diese Gesetze zu halten.

Gott hatte gegenüber dem alten Israel ein paar solche Pflöcke in die Erde gerammt - zumindest nach Überlieferung. Wichtig ist wieder die berühmte Attitude, die hinter den Geboten steht. Die hatte zum Beispiel Jesus viel später herausgestellt.

Haben wir diese Attitude, haben wir das Ticket in den Himmel. Haben wir sie (noch) nicht, ist uns der Himmel (noch) verschlosen. Wir haben die Freiheit, unsere Wahl zu treffen - und müssen immer noch nichts.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Wenn man es genau nimmt, gehören die 10 Gebote zum Gesetz, das Mose am Berg Sinai von Gott empfangen hat und dem Volk Israel gab. Insgesamt besteht dieses Gesetz aus 613 Geboten und Verboten und die 10 Gebote sind der bekannteste Teil davon. Da Christen nicht unter dem Gesetz stehen, gelten für sie auch nicht die 10 Gebote. Allerdings werden im Neuen Testament 9 der 10 Gebote auch für Christen aufgestellt und formuliert (bis auf das Sabbat-Gebot [Luther schreibt "Feiertag heiligen", aber eigentlich müsste es "Sabbat" heißen], weshalb Christen nicht den Sabbat feiern, der von Freitagabend Sonnenuntergang bis zum Samstagabend Sonnenuntergang geht).

Es gibt aber weitere ethische Forderungen, die an Christen gestellt werden und die über die 10 Gebote hinausgehen. Jesus lehrte z. B., seinen Gott und seinen Nächsten zu lieben, wie man sich selbst liebt und sogar seine Feinde zu lieben. Bei starken Beleidigungen ("auf die rechte Backe schlägt") soll man "die andere Backe hinhalten" und sich nicht wehren.

Das gesamte Gesetz hat Jesus folgendermaßen zusammengefasst: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)

An Timotheus schreibt Paulus: "Sei ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe, im Glauben, in Reinheit" (1Timotheus 4,12).

Christliches Leben soll ganz praktische Früchte hervorbringen: "Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue." (Galater 5,22)

Viele weitere Beispiele könnte man aufführen...