Muss man für‘s Auswandern psychisch fit sein?
Hey ihr Lieben
Ich hatte heute in meiner Therapiesitzung das Thema Auswanderung aufkommen lassen. Ich bin seit 1,5 Jahren mit meinem amerikanischen Freund zusammen und wir schmieden derzeit Pläne was das Auswandern betrifft. Er hat sich sein Leben dort aufgebaut, weshalb ich es in Erwägung ziehe in ein paar Jährchen (2-3 Jahren) zu ihm zu ziehen.
Ich beherrsche die englische Sprache ebenso fließend. Deshalb bietet es sich doch eher an das ich rübergehe?
Als ich das meiner Therapeutin erzählt habe war sie ganz schockiert und meinte wieso ich denn noch in Therapie gehe, denn um auswandern zu können muss man psychisch 100% fit sein. Ebenso sagte sie, dass sie sich verkackeiert fühlt, dass ich sowas sagen kann, wenn es mir psychisch doch so schlecht geht.
Ich weiss nicht was ich von ihrer Haltung halten soll und bitte um Einwände von euch. Ich fühle mich schon ein wenig schlecht.
Vertretet ihr den Standpunkt meiner Therapeutin? Wie würdet ihr das aufnehmen wenn ihr in meiner Situation wärt?🫠
Was ist dein psychisches Problem?
Anpassungsstörung
4 Antworten
Ich kenne die Diagnose und den Stand Deiner psychischen Gesundheit nicht. Zu bedenken gebe ich:
- Wenn Deine Therapie nicht positiv erfolgreich abgeschlossen ist, nimmst Du den Stand der psychischen Entwicklung mit in die USA
- Auswandern - zu Deinem Liebespartner - ist ein sehr schönes Ziel und klingt wirklich gut.
- Dort werden vermutlich Aufgaben und Anforderungen auf Dich zukommen, die Du ggf. heute noch nicht kennst. Davor musst Du keine Angst haben, aber Du solltest wissen, dass Du dafür Nerven und Kraft benötigst. Wenn Dir beides heute fehlt, würde ich erstmal fit werden.
Aber - die Auswanderung soll ja erst in 2-3 Jahren erfolgen. Wo soll da heute ein Problem sein? Deine Therapeutin hat Dich ggf. falsch verstanden und denkt, dass Du schon nächste Woche auswanderst? Prüf das mal.
Und beruhige die Therapeutin .... die sich völlig unnötig aufregte
Also ich bin drei Monate nachdem ich aus der geschlossenen Psychiatrie entlassen wurde, ausgewandert. Ich arbeite seit einem Jahr im Ausland, obwohl mich die letzte Psychiaterin als nicht arbeitsfähig bezeichnet hat und meinte ich soll zurück auf die Akutstation gehen. Bisher ist weder meinen Arbeitskollegen noch sonst irgendwem aufgefallen wo sie mich her rekrutiert haben. Es war mit Sicherheit nicht leicht ,, als schwieriger Fall" von der höchsten stationären Stufe auf die niedrigste Stufe zu fallen, nämlich gar keine Hilfe und dann auszuwandern mit allen Herausforderungen und dabei nicht wieder abhängig zu werden und mit den Ängste klarzukommen, aber es ist nachweisbar möglich.
Dass man auswandern nur kerngesund schafft ist schlichtweg falsch.
Ich weiß nicht, warum deine Therapeutin so wütend reagiert. Psychische Probleme können eine Auswanderung erschweren. Man muss sich immerhin an eine neue Umgebung gewöhnen. Aber warum kann deine Therapeutin dir das nicht in einem kompetenten Ton sagen?
Ich glaube deine Auswanderung wird dadurch erschwert, aber dadurch, dass dein Freund mit dir ist, kann er dich unterstützen 🍀☺
Die Frage ist zwar schon geschlossen, ich möchte aber trotzdem anmerken, dass für das entsprechende Visum auch ein Gesundheitscheck erforderlich ist.
Ohne diesen positiven Befund wird dir kein Visum ausgestellt. Es ist sowieso schon schwer genug, eines zu bekommen.
Auswandern erfordert eine Menge Arbeit, bedeutet Stress und ist wirklich nur kerngesund zu bewerkstelligen.
Gerade bei der Diagnose:
Anpassungsstörung
Bist du beim Auswandern in die USA auf verlorenem Posten. Du wanderst ja in ein System ein, das sich doch sehr deutlich von dem hiesigen unterscheidet.
Ich möchte auf gar keinen Fall meine Therapie abbrechen. Ich möchte sie erfolgreich beenden, ein bisschen jobben um Geld zusammen zu sparen und dann wenn ich denke, dass der Richtige Zeitpunkt gekommen ist, möchte ich auswandern.