Muss man bei einer Depression automatisch Suizidgedanken haben?

4 Antworten

Ist unterschiedlich. Es gibt leichte, mittelgradige, schwere, kurze, lange Episoden und natürlich kann es chronisch werden. Also auf lange Sicht, wird wohl jeder depressive mal an Suizid denken. Bei vielen geht das vorüber, vielen geht es auch schnell wieder besser, aber vielen auch nicht. Es ist wichtig sich behandeln zu lassen, denn je länger und öfter man an Suizid denkt, desto wahrscheinlicher wird es. Das heißt nicht, dass man es dann tut, aber die Wahrscheinlichkeit wird größer.

Bei mir war es so, dass ich mich häufig emotionslos verhalten hab. Innerlich fühlte ich mich meistens total normal, aber ich konnte es nie nach außen übertragen. Ich hab mir eine Depression immer mit negativen Gedanken und schlechter Stimmung vorgestellt, aber das erste was meine Therapeutin zu mir meinte war, dass ich dennoch eine Form von Depression haben könnte. Der Begriff Depression scheint also ziemlich umfangreich zu sein. Es muss nicht so sein, wie es sich die meisten vorstellen.

Nö. Man kann durch eine Depression Suizid begehen, allerdings ist es nicht automatisch der Fall

Nein, du kannst das Ganze mit einer anderen, nicht psychischen Krankheit vergleichen. Stell dir mal 5 Personen vor, die Corona hatten. Mindestens einer dieser 5 Menschen wird dir etwas andere Symptome als die anderen 4 berichten. Und genauso ist das bei Depressionen - das äußert sich bei jedem anders.

Bist du in Therapie? Wenn nicht, dann hoffe ich, dass du das bald in Angriff nehmen wirst. Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe, dass es dir bald besser geht.


Frage123608 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 22:29

In Therapie bin ich nicht, aber ich habe mit meinem Freund über meinem Zustand geredet und er möchte mir helfen etwas zu suchen. Mein Problem ist nur, dass ich noch jung bin und ich mich nicht wirklich traue mich meiner Familie anzuvertrauen.

0
Reigel  02.08.2024, 13:06
@Frage123608

Wenn das Verhältnis zu den Eltern nicht auf Vertrauen beruht, dann ist das schon ein Hinweis. Psychische Probleme sind dann eine natürliche Folge, weil die Entwicklung des Kindes nicht optimal gelaufen war.
Um diese Probleme zu lösen, braucht es u. a. ein Vertrauensverhältnis zum Gesprächspartner. Vertrauen ist ganz wichtig; ohne Vertrauen lassen sich keine Probleme lösen, die auf ein Misstrauensverhältnis in der Kindheit beruhen. Mit Misstrauen kann Angst, Wut, Ärger, Traurigkeit verbunden sein, auch wenn diese Emotionen möglicherweise verdrängt sind. Verstehst du nun warum du eine außenstehende Vertrauensperson brauchst?
Ob das unbedingt ein Psychotherapeut sein muss, weiß ich nicht. Aber die Vertrauensperson(en) sollte ein gutes Einfühlungsvermögen haben, idealerweise ein bisschen was von Psychologie verstehen und dich nicht irgendwie manipulieren wollen. Es müssen alle Bedingungen gegeben sein damit sich ein Vetrauensverhältnis bilden kann.
Ich wünsche dir, dass du solche Menschen findest!

0