MUSS man als guter christ jeden sonntag in die kirche?

20 Antworten

In der katholischen Kirche ist es Pflicht und darauf zu verzichten sogar Sünde.

In der evangelisch-lutherischen Kirche ist es erwünscht und wird nur während der Zeit des Konfirmandenunterrichts vorgeschrieben.

In vielen anderen Kirchen möchte man normalerweise einfach nicht versäumen, sonntags in die Kirche zu gehen, weil man sich auch selbst wünscht, dabei zu sein.

Es kommt aber überall vor allem auf den Glauben jedes Einzelnen an, der ihn dazu führen kann, die in der Bibel zitierte Gemeinschaft der Gläubigen zu suchen und miterleben zu wollen oder darauf zu verzichten.

Der Sonntag ist für Christen der Tag des Herrn, denn Christus ist an diesem Tag auferstanden! Sollte es deshalb nicht selbstverständlich sein, diesen besonderen Tag auch dementsprechend zu feiern und anders zu gestalten als alle anderen Wochentage, dabei unnütze Arbeit zu unterlassen, sich geistigen Dingen zu widmen und das Evangelium mit Gleichgesinnten zu teilen?

Wie bereits in anderen Antworten sehr gut erläutert, sollte es statt Pflicht eher als Privileg empfunden werden, in die Kirche zu gehen, denn es hilft, geistige Kraft für die neu bevorstehende Woche zu schöpfen!



RudolfFischer  27.06.2016, 12:55

ZItat:
"In vielen anderen Kirchen möchte man normalerweise einfach nicht
versäumen, sonntags in die Kirche zu gehen, weil man sich auch selbst wünscht, dabei zu sein."

Das gilt inzwischen auch für die katholische Kirche, denn der Rest, der heute noch zur Kirche geht, weiß, warum er es tut, nämlich um Gemeinschaft zu erfahren und Kraft für die folgende Woche zu gewinnen.

Jedenfalls nicht, weil er sich per Kirchengesetz dazu gezwungen fühlt. Diese Zeiten sind gottlob vorbei. Das Kirchengesetz stammt aus einer Zeit, in der man glaubte, die dummen Schäfchen der Herde mit Gewalt zu ihrem Besten zwingen zu müssen.

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pinkyitalycsb  27.06.2016, 14:58
@RudolfFischer

Deshalb hatte ich ja auch geschrieben, dass es auf den Glauben jedes Einzelnen ankommt!

Bei vielen Katholiken ist allerdings noch heute das Pflichtgefühl vorherrschend, was ja eigentlich auch keine zu verachtende Tugend ist.

Ich lebe in einem katholischen Land, in dem die Kirchen auch heute noch sehr gut besucht werden, von vielen tatsächlich aus aufrichtigem
Glauben, von vielen anderen aber auch aus purer Gewohnheit oder eben der Furcht zu sündigen, wenn die Messe versäumt wird.

Niemand kann wirklich gezwungen werden, aber jeder, der seiner Religion treu bleiben will, versucht auf seine Art, die Erwartungen seiner Kirche zu erfüllen!

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Nach katholischem Kirchenrecht besteht Sonntagspflicht, soll heißen, ein Katholik ist verpflichtet, am Sonntagsgottesdienst teilzunehmen, ersatzweise wenigstens den Samstagabend-Gottesdienst zu besuchen.

Für protestantische Christen gibt es keine Sonntagspflicht. Soll heißen, sie dürfen zur Kirchen kommen, wenn sie wollen, dürfen aber auch wegbleiben, wenn sie nicht kommen wollen. 

Jeder Christ ist aufgefordert, am Gottesdienst teilzunehmen und der Tradition des Sonntags zu folgen, wie es schon in der Frühzeit der Christen war. Einen Zwang daraus zu machen ist kontraproduktiv. Denn jeder, der sich gedrückt fühlt, wird über kurz oder lang gar nicht mehr zum Gottesdienst kommen - Druck erzeugt Gegendruck. Allgemeine "Wurschtigkeit" ist ebenso kontraproduktiv. Denn ein solcher Christ müßte sich fragen (lassen), wie es denn mit seiner christlichen Praxis bestellt ist. Gruß, q.

Als "guter" Christ WILLST du in die Kirche gehen. Wenn du es nicht willst z.B. weil es dort langweilig ist (kann ich nicht verübeln, die üblichen sind mittlerweile zum einschlafen), dann such dir eine andere Gemeinde. Wenn dein Glaube als Christ nur aus dem Sonntagsgottesdienst besteht, dann bist du eh kein guter/richtiger Christ, sondern nur auf dem Papier (ok, du genießt trotzdem ein Paar Sonderrechte, wie die kirchliche Hochzeit). Eine richtige Gemeinde engagiert sich mindestens für die eigenen Mitglieder und du willst freiwillig mitmachen, genauso wie du gerne mit Freunden abhängst.

Andererseits, wenn dir gar nicht danach ist und du dich aber trotzdem nicht vom Glauben entfernen willst, dann brauchst du keine "Pflichtveranstaltung" zu besuchen. Glaube auf deine Art und Weise, geh in die Kirche, wenn du Bock drauf hast oder gar nicht. Wenn dein Gewissen als Gläubiger rein ist, dann brauchst du dich nicht an eine Tradition zu halten um deinen Glauben auszuleben.

NEIN, man DARF!

Falls du nicht grad eine Arbeit hast, an der du Sonntags arbeiten musst, dann hast du das Vorrecht, zur Kirche gehen zu dürfen.

Es steht dir frei, zu gehen oder nicht zu gehen.

Es gibt in der Bibel keine Verpflichtung, sonntags zur Kirche zu gehen, aber es war für die ersten Christen ein grosses Bedürfnis, um so oft wie möglich zusammen zu sein.

In Apostelgeschichte 2 lesen wir, dass die Menschen, die Christ geworden waren, TÄGLICH zusammenkamen.

In Ländern, in denen es wenig Christen gibt, gehen die Gläubigen oft stundenlang zu Fuss, um mit anderen Gläubigen zusammen zu sein. 

Und in vielen Lândern kann es dir das Leben kosten, zu einem Gottesdienst zu gehen. Und doch gehen die Leute.

Also, wie gesagt, es ist ein grosses Vorrecht, in aller Freiheit zur Kirche gehen zu dürfen. Allerdings würde ich mir schon eine Kirche aussuchen, in der der Glaube an Jesus Christus echt und lebendig ist und es nicht nur um religiöse Zeremonien geht, sondern wo ich ermutigt und gestärkt durch Gottes Wort wieder nach Hause gehe.


KaeteK  26.06.2016, 11:13

es ist ein grosses Vorrecht

Ja, so  ist es - es ist ein Vorrecht!

Christen haben das großes Vorrecht, das zu sein, wo der Herr von sich sagt; "Da bin ich in ihrer Mitte" und das ist überall  da, wo der Herr auch wahrhaftig  in der Mitte sein kann.

Matthäus 18,20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.

Apg 20,7 Am ersten Tage der Woche aber, da die Jünger zusammenkamen, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus,...

Und für uns Christen gilt heute noch:

Apg 2,42 Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet

Die Gemeinschaft unter Christen ist für Gott sehr wichtig.

Jetzt gehört meine Antwort eigentlich zu der Frage des Fragestellers, aber du hast das so schön beschrieben, dass ich bei dir hängen geblieben bin und ich es irgendwie nicht mag, mich anderswo anzuhängen

"Vorrecht" was für ein Unterschied zu "müssen" :-) Kann man gar nicht zusammen bringen :-) Danke.

lg

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Netie  27.06.2016, 14:30
@KaeteK

Für den Unglauben ist es immer ein MUSS. Der Unglaube folgt nur den eigenen Trieben und das ist garantiert kein Gottesdienst.

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Möchte dir 2 Ansätze als Antwort anbieten, die du für dich dann selbst durchdenken kannst:

1. Kirchengebot ist, den Sonntag als Tag des Herrn zu begehen, keine unnötigen Arbeiten zu verrichten und am Gottesdienst teilzunehmen. Damit haben heutzutage viele ein Problem, weil sie sich von einer Institution dazu gedrängt fühlen und ihre persönliche Freiheit eingeschränkt sehen.

2. Die Kirche darf jedoch nicht als Institution angesehen werden, selbst wenn sie durch die Jahrhunderte menschliche Machtstrukturen bekommen hat. Die Kirche ist der Leib Christi und ER ihr Haupt. Wenn du also gläubiger Christ bist und es dich dazu drängt, ihm einen gebührenden Platz in deinem Leben zu geben, dann wird es eine Selbstverständlichkeit sein ihn am Tag des Herrn zu feiern. Das sollte dann in Gemeinschaft mit anderen Gläubigen sein. Mit SEINER Gemeinde.

Hab viel Freude dabei...vielleicht direkt heute!?