Muss ich etwas bestimmtes tun bevor ich einen Termin beim Psychotherapeut vereinbare?
Ich brauche wirklich Hilfe, aber ich traue mich nicht (wegen meiner extremen Schüchternheit) und dann kommt noch dazu, dass mir dann auch noch zusätzlich Gedanken in den Kopf kommen, wie "was ist, wenn ich doch bezahlen muss? Das wird doch total teuer" "was ist, wenn ich davor meine Krankenkasse davon informieren sollte?" "Was ist, wenn ich dann noch zu meinem Hausarzt muss und der weiß dann, dass ich psychisch krank bin und erzählt es vielleicht weiter". Ich will wirklich gerne von euch wissen, wie ihr ein Termin vereinbart habt, wenn ihr Erfahrung habt. Ich schaffe es selbst noch 1 Monat immer noch nicht...
7 Antworten
Dein Hausarzt wird Kenntnis davon bekommen - spätestens, nachdem Du beim Psychologen gewesen warst. Der sagt das aber nicht weiter. Der denkt nicht mal was negatives von Dir! Der ist da völlig neutral und will Dir eher helfen! Er hält sich aber raus, so lange Du nicht auf ihn zukommst.
Du kannst also gleich einen Termin beim Psychologen ausmachen. Dann gehst Du mit Deiner Krankenkassenkarte dort hin. Deine Krankenkasse muss vorher auch nichts zu wissen bekommen - die bekommt später nur die Abrechnung vom Psychologen und für die Angestellten der Krankenkasse ist das eine ganz normale Abwicklung und die denken sich gar nichts dabei! Die haben täglich mit so was zu tun!
Wenn Du beim Psychologen bist, sagst Du, wer Du bist und gibst die Karte hin. Dann wirst Du gebeten, im Wartezimmer noch Platz zu nehmen - genau wie bei jedem anderen Arzt auch. Ich denke, Du wirst noch einen Papierbogen und einen Kugelschreiber mitbekommen, um dem Arzt Angaben über Dich zu machen: Da kreuzt Du dann was an oder schreibst etwas hin. Das ist ganz einfach! Und dann gibst Du den Zettel wieder ab. Und dann wartest Du noch ein bißchen. Dann ruft man Dich auf und führt Dich in das Behandlungszimmer. Das ist an sich ein ganz normales Arztzimmer - nur etwas freundlicher und gemütlicher! Und dort wirst Du dann vom Psychologen empfangen und Du sprichst mit ihm - oder ihr. Derjenige wird Dir Fragen stellen. Die sind ganz nett! Da brauchst Du überhaupt keine Angst zu haben.
Und wenn ich könnte, würde ich Dich begleiten!
Danke für die Blumen und Danke für die Ergänzung, dass der Hausarzt nicht unbedingt Kenntnis bekommen muss.
So wie Du das beschreibst, brauchst Du Hilfe, fährst aber die ganze Zeit am, wie ich es nenne, "Paranoia-Zaun" entlang. Was wäre wenn... Das ist die Frage die Dich hauptsächlich beschäftigt. Stop it.
Du hast mehrere Möglichkeiten:
- Geh zum Hausarzt und laß Dich zum Psychiater überweisen
- Suche Dir selbst einen Psychiater für Deine Probleme
- Frag bei Deiner KK oder der KV an, welcher Psychiater in Deiner Umgebung für Dich in Frage kommt
Erfahrungsgemäß ist Punkt 2 der schwierigste. Die meisten Psychologen/Psychiater sind so überlaufen, dass sie sehr selten Termine vergeben.
Zu Deinen Ausführungen kann ich nur noch eines sagen: Es ist völlig egal, an wen Du Dich wendest. Alle die von Dir aufgeführten haben ein Interesse an Deiner Gesundheit und darüber hinaus haben alle eine Schweigepflicht. Du wirst keine Plakate am nächsten Tag in Deiner Stadt finden, wenn Du Dich einem anvertraust.
Wenn Deine psych. Krankheit von einem Arzt diagnostiziert wurde, dann übernimmt die KK auch die Kosten dafür.
Vielleicht keine hilfreiche Antwort, aber mir geht's momentan ähnlich wie dir. Ich finde keine Therapeuten oder Psychologen in der Nähe, die die gesetzliche Krankenkasse akzeptieren.. zumindest nicht im Internet. Rumfragen möchte ich halt auch nicht :D
Beruhigt sein solltest du aber zumindest im letzten Punkt, da sowohl der Psychologe, als auch der Hausarzt der Schweigepflicht unterliegen und niemand irgendwas erzählen wird.
Du musst unbedingt mit deinem Arzt über deine Psychische Erkrankung sprechen. Dein Hausarzt hat übrigens eine ärztliche Schweigepflicht sofern du diese nicht entbindest. Den Psychotherapeuten kannst du dir selbst aussuchen , meist geben die Hausärzte auch empfohlene Adressen an Patienten weiter. Dann heißt es einen Ersttermin zu vereinbaren. Dies kann aber oft einige Wochen oder sogar Monate dauern bis man einen Kennenlerntermin für das Erstgespräch bekommt. Wichtig ist das bei dem Patienten und dem Therapeuten die Chemie stimmt. Denn nur so kann man vernünftig zusammenarbeiten und gezielt eventl sogar Tiefgründig therapieren. Der Therapeut stellt dann einen Antrag an die KK über eine Kostenübernahme. Auch wieviele Sitzungen nötig sein könnten. Die Krankenkassen geben meist ca 25-30 Sitzungen als genehmigt frei. Also entstehen für dich nur ganz geringfügige Selbstkosten. Also pack es an. Gute Besserung Rotweinfan67
In aller Regel fängt es mit einer Kurzzeittherapie an, die von der KK genehmigt wird. Erst wenn die keine wesentliche Besserung bringt, kann sich der Therapeut bei der KK für eine Langzeittherapie einsetzen. Das muß er vor der KK schriftlich begründen. Diese Begründung wird von der KK an einen unabhängigen Sachversständigen (Psychiater oder Psychologen) weitergeleitet und der gibt letztenendes das Okay oder eben nicht.
Als normaler Kassenpatient und mit entsprechender Diagnose, entstehen einem keine weiteren Kosten. Es sei denn man erscheint nicht zu einem Termin. Die Ausfallkosten des Therapeuten übernimmt die Kasse nicht - die muß man selbst tragen. Der Ersttermin sind in Wahrheit 3 Termine - probatorische Sitzungen - in denen man die Möglichkeit hat, um herauszufinden, ob man zueineander passt.
Das waren vor ein paar Jahren noch 5, bevor die KKs, zum Leidwesen aller Therapeuten, es auf 3 reduziert haben - das nur nebenbei.
Es gibt für jeden Arzt ärztliche Schweigepflicht (soviel zum Hausarzt, der es weitererzählt).
Deine Krankenkasse bekommt eine Rechnung vom Psychologen, die unterliegt aber auch der Schweigepflicht.
Ruf beim Psychologen an, frag ob dieser auch Kassenpatienten behandelt, sonst kann es teuer werden, es sei denn Du bist privat versichert (dann musst Du aber in Vorleistung treten [mit den Eltern])
Das ist aber schön erklärt, genau so ist es.
Aber dass der Hausarzt zwingend Bescheid bekommt denk ich nicht, nur wenn der Patient einverstanden ist wird ein Bericht an ihn geschickt. Zumindest ist das bei mir so.