Muss eine Grundschulklasse häufige Lehrerwechsel und Referendarunterricht hinnehmen?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wendet euch doch an das Schulamt oder Schulministerium bzw. Kultusministerum. Das hättet ihr schon viel eher machen sollen. Die Kinder werden ja nicht "artgerecht" unterrichtet und ihnen wird wohl einiges an Stoff fehlen. Wendet euch an die örtliche Tageszeitung! Sammelt Unterschriften!

Viele Grundschulen haben wegen ihrer Größe (150 bis 200 Kinder) auch nur wenige Lehrkräfte. Die meisten Lehrer sind Frauen. Viele machen Teilzeitarbeit und haben eine eigene Familie. Das Tarifrecht räumt Lehrkräften Sonderurlaub für kranke Familienmitglieder zu. Junge Lehrerinnen sind auch noch in der Familienplanung. Bei Schwangerschaften müssen sie bei vielen Kinderkrankheiten freigestellt werden. Der Beruf ist sehr anstrengend und viele Lehrer werden durch Stress krank – Ärzte schreiben diese Lehrer oft „krank“. Das führt zu großen Problemen für die Schulleitung. Lehrer werden oft nur für 3 Tage „krankgeschrieben“ und die Schule hofft, dass die Kraft bald wieder kommt – dann werden die Kinder „versorgt“ und bekommen (am besten) Aufgaben aus der Parallelklasse (gleicher Stoff). Aber dann wird die „Krankenzeit“ verlängert und die Schulleitung weiß nicht wie es weiter geht.

Das alles muss Eltern nicht interessieren. Sie sollen an ihre Kinder denken und brauchen die Probleme im Schulbereich nicht „verstehen“. In einem gewissen Rahmen trifft es aber manche Klassen und Kinder.

Die Schulleitung und das Kollegium müssen daher ein Vertretungskonzept entwickeln – am besten mit den Elternvertretern in der Schulpflegschaft zusammen. Das kann verhindern, dass eine Klasse durch „Krankheiten oder Fehlzeiten“ alleine gebeutelt wird.

Grundsätzlich dürfen Lehramtsanwärter Vertretung erteilen (auch alleine), Aufteilung in andere Klassen geht auch für kurze Zeit. Dadurch werden die Chancen der Kinder für ihre Schulzeit eigentlich nicht geschmälert.

Aber wenn es sich abzeichnet, dass eine Klasse länger ohne „Stammlehrer“ da steht, müssen andere Lösungen gesucht werden. Die Schulleitung kann andere „gestandene“ Lehrer in die Klasse mit einem Vertretungsplan, der die Lehrpläne berücksichtigt, geschickt werden. Andere Klassen müssen solidarisch „ihre“ Lehrer „etwas abgeben“. Dafür müssen alle Eltern gewonnen werden. Wenn eine Schule sehr viele Kranke hat, sind auch Nachbarschulen aufgerufen „zu helfen“ und auch das Schulamt muss die Lage prüfen und die Schule unterstützen.

Beschwerden führen oft nur zum Vertrauensverlust (Presse, Briefe an die Bezirksregierung oder das Ministerium) untereinander. „Guter“ Wille sollte bei Eltern und Lehrern unterstützt werden.

Wenn es dann aber zu keiner Besserung kommt, müssen auch „Hilferufe“ an die Politik bzw. die Schulverwaltung gehen. Die Kinder dürfen nicht in der Ausbildung über ein normales Maß hinaus „leiden“.


sonrec 
Beitragsersteller
 19.01.2011, 19:45

Für Krankheiten und die knappe Personaldecke kann natürlich niemand etwas. Bei unseren Kindern wurde Mathe aber regulär 2 Schulhalbjahre 4 Wochenstunden von einem Referendar und 1 Wochenstunde vom (wechselnden) Klassenlehrer unterrichtet. Soweit ich es mitbekommen habe waren nur zu den bestens eingefädelten Prüfungsstunden erfahrene Lehrer mit im Saal. Das hat schon etwas von "Versuchskaninchen". Weil die Ausbildung noch nicht abgeschlossen war konnte man übrigens keine Elterngespräche oder Elternabende mit dem Referendar vereinbaren. Außerdem hat auch noch die Schulleitung gewechselt.

kgsbus  20.01.2011, 16:37
@sonrec

In NRW müssen Lehramtsanwärter in der Ausbildung einige Stunden selbständig arbeiten, in den anderen Stunden werden sie jedoch betreut. In ersten Halbjahr jedoch nicht, da lernen sie die Schule kennen. Mentoren und der Ausbildungskoordinator und das Bezirksseminar stellen das sicher.

kgsbus  20.01.2011, 16:37
@sonrec

In NRW müssen Lehramtsanwärter in der Ausbildung einige Stunden selbständig arbeiten, in den anderen Stunden werden sie jedoch betreut. In ersten Halbjahr jedoch nicht, da lernen sie die Schule kennen. Mentoren und der Ausbildungskoordinator und das Bezirksseminar stellen das sicher.

kgsbus  20.01.2011, 16:38
@sonrec

In NRW müssen Lehramtsanwärter in der Ausbildung einige Stunden selbständig arbeiten, in den anderen Stunden werden sie jedoch betreut. In ersten Halbjahr jedoch nicht, da lernen sie die Schule kennen. Mentoren und der Ausbildungskoordinator und das Bezirksseminar stellen das sicher.

Elternrat hätte sich schon viel eher kümmern müssen!!!!! Schulleiter informieren, wann eine Änderung der Situation abzusehen ist und endlich Ruhe in die Klassen kommen wird. Protokollieren!!!! Kopie ziehen!!!! Sollte sich nichts ändern an das Amt wenden.

Wichtig ist, den Dienstweg einzuhalten, sonst dauert alles um so länger. Wenn ihr "Material" (Unterschriftensammlung, Elternbrief, Protokoll,etc.) welches auch der Schulleiter kennt, zu Amt schickt, hat das mehr Einfluss.

Das mit dem Fordern ist so eine Sache. Ich denke, dass ein vernünftiges Gespräch der Elternvertreter mit den Lehrern und der Schulleitung sinnvoll ist. Versucht die Schule auch zu verstehen, dass der Lehrermangel nicht ihre Absicht ist. Aber findet einen Kompromiss, dass zum Beispiel eine Feuerwehrkraft an die Schule geholt wird und die Vertretungsstunden gerecht unter den Klassen aufgeteilt werden.

es gibt zu wenig Lehrer, zu wenig Ärzte, zu wenig Facharbeiter. Wenn du dein Kind unterrichtet haben willst - und es besteht Schulpflicht- dann muss das hingenommen werden. Referendare sind immerhin schon fertig, sie sind nur noch nicht verbeamtet, aber ausgebildet und haben die Uni verlassen. Warum sollten die nicht unterrichten? Assistenzärzte operieren auch.

Ob ein Lehrer unfähig ist oder nicht kann nur eine Fachkraft beurteilen, und die haben es bereits mit dem Abschluss getan.

Erzähl deinem Kind jeden tag, da sind unfähige Lehrer, die dich unterrichten, und du wirst dein Kind davon abhalten, den Lehrer zu achten und zu lernen für das Fach.


sonrec 
Beitragsersteller
 19.01.2011, 18:41

Ich erzähle meinem Kind nicht das die Lehrerr unfähig sind. Eltern können sehr wohl beurteilen ob jemand fähig zum Unterrichten ist. Es handelt sich nicht um Fachkompetenz, die ist sicher vorhanden und geprüft. Es sollte für Grundschullehrer eine Art menschlicher Eignungstest geben. Die Kinder sind keine Maschinen. Ein kleines Beispiel: Über die Weihnachtsferien wurde den Kindern a. 40 Kopien aus Mathebüchern ausgeteilt die sie in den Ferien freiwillig machen sollten. Am ersten Schultag wurde ddarüber ein Test geschrieben mit den Worten:"Da wollen wir doch mal sehen wer in den Ferien was gemacht hat!"

Ayaletta  19.01.2011, 21:55
@sonrec

das ist echt blöd.Und wenn sich alle Eltern zusammentun?