Muß ein normales (grauweiß)-isoliertes Stromkabel vor UV-Strahlung besonders geschützt werden?
Laut Beschreibung des Produktherstellers ist dieses Kabel auch für den Feuchtraumbereich geeignet.
Mir geht es nun darum, ob dieses Kabel gegen UV-Strahlung oder allgemein Sonneneinstrahlung geschützt werden muß (Kabelkanal, gar unter Putz legen) oder ob es das Kabel aushält. Es soll ja nicht porös werden.
Andernfalls sind mir schon viele poröse Kabel im Innenbereich untergekommen, die ich im Zuge der Renovierung gegen neue ausgetauscht habe.
Wie lange hält ungefähr ein 1,5mm² Durchmesser pro Ader, dreipoliges Kabel, das erstmal provisorisch an die Fassade angebracht wurde, bis es porös wird?
An dem Kabel hängt nur eine Lampe mit Bewegungsmelder. Ist es ausreichend, es in einem Kabelkanal zu belassen, wobei an den Ecken das Kabel leicht raussteht und der Sonnenausstrahlung ausgesetzt ist, sollte man diese verdecken?
Auf der anderen Seite hängt seit rund 20 Jahren ein baugleiches Kabel an der Fassade, aber unter dem Dachvorsprung und durch Sonneneinstrahlung weitgehend geschützt, und es "lebt" noch ;)
Was wäre die sicherste Lösung? Danke für die Antworten!
4 Antworten
Leitungen im Aussenbereich (Aufputzinstallation) müssen entweder UV-Beständig sein oder sie müssen mit Rohren bzw. Kanälen vor UV-Strahlen geschützt sein.
Es kann auch im Innenbereich zu UV-Strahlung kommen.
http://www.fr.de/wissen/stromleitung-check-der-stromleitungen-bei-jeder-renovierung-a-356412
Das Fensterglas wird sicherlich den Großteil der UV-Strahlung filtern, dennoch wird genug Strahlung übrig bleiben die im Laufe der Jahre die Leitungen porös werden lässt. Es gibt auch noch Altbauten mit Einfachverglasung, dort ist die Filterwirkung noch geringer.
http://www.wissen-gesundheit.de/Aktuelles/Tipp-des-Tages/2761--Schuetzt-Fensterglas-vor-UV-Strahlung
Auch wenn hinter dem Link nicht die Technik im Vordergrund steht, so wird trotzdem erklärt das nicht alles gefiltert wird.
Ich gehe davon aus das du ein Kabel mit der Bezeichnung NYM-J meinst.
Diese sind "Feuchtraumkabel", da sie in Bad, Küche, Keller..... verwendet werden können. Diese NYM sind nicht UV-beständig.
Entweder man verwendet für den Übergang von Kanal zum Gerät ein flexibles Schutzrohr, oder man legt es Unterputz, oder man wählt NYY.
NYY ist für den Außenbereich geeignet und auch Erdverlegbar.
Aus meiner Erfahrung würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Das älteste mir bekannte Kabel ist unser Telefonkabel. Das liegt mit Aufputzschellen auf der Fassade, Südseite, und ist...... 30? 35? Jahre alt. Der Mantel besteht aus dem selben Material.
Und auch sonst..... Wie oft bewegt man das Kabel? Ich kenne dieses poröse, vergammeln, nur aus der theorie. In der Praxis ist mir das noch nie unter gekommen.
Wie ja erwähnt, liegt solches Kabel bei mir auch offen, ungefähr laut 15 Jahren seit Nachbarn. Bewegt habe ich das natürlich noch nicht, es liegt straff an der Wand.
Also sollte meine provisorische Konstruktion auch zwei Jahre überdauern, bis ich es unter Putz lege (Muß eh einen ganzen Stromkreis neu legen)
Poröse Kabel habe ich einige im Innenbereich ausgetauscht, unter Putz liegend. Teilweise lagen diese sogar diagonal. Die hatten teilweise eine so angeschlagene Ummantelung, die sind beim aufschlagen des Putzes porös gewesen. Hatte man sie gebogen, gab es Risse.
Das fand ich nicht ganz so prickelnd und habe die Kabel ersetzt. Baujahr des Gebäudes 1971.
NYM-Leitungen müssen vor UV-Strahlung und Witterung geschützt werden. Die darf man nicht so einfach im Freien verlegen. Also entweder schützen oder gegen eine geeignete Leitung austauschen.
Eine genau solche Leitung liegt auch auf der Südseite und ist nicht verputzt, laut Nachbarn seit ca. 15 Jahren. Also eine gewisse Kulanzzeit wird es wohl schon geben.
Aber dieses Kabel tausche ich dann am besten auch mit aus, denn angegriffen durch die UV-Strahlung scheint es ja dann auch zu sein. Und habe keinen Bock, in 10 Jahren die Hütte nochmal sanieren zu müssen ;)
tausche das in der Sonnenseite des Hauses zeitnah aus. Nur ein geschlossener Kabelkanal würde da ggf was bringen aber selbst dieser muß UV beständig sein. Das Problem bei "normalen" Kabeln ist dass sich dabei feinste Risse bilden besonders bei schwankenden Temperaturen. Wenn man Glück hat wird Fehlerstromschalter auslösen. Wenn nicht kann auch mal ein Schmorbrand entstehen
Ein Kabelkanal kann für UV-Strahlung also durchlässig sein, oder meinen Sie, daß der Kabelkanal an sich porös wird und das Kabel nicht mehr schützt?
Also unter Putz legen oder einen speziell, UV-residenten Kanal kaufen? Woran erkennt man diese?
Diese Kabel mit den "feinsten Rissen" habe ich aber auch schon im Innenbereich viele wahrgenommen und gegen neue ausgetauscht. Diese waren teilweise diagonal verlegt und Verteilerdosen unter Putz eingebettet.
Es hat also wohl nicht nur mit UV-Strahlung zu tun sondern kann wohl auch Materialermüdung sein.
"Das trifft vornehmlich offen liegende Kabel, die dazu noch in Fensternähe verlegt sind. Sie sind dort natürlich viel Licht und damit UV-Strahlung ausgesetzt."
Ich war bisher immer der Meinung, daß UV-Licht von Fensterscheiben reflektiert wird. Oder gilt das wohl nur für ein bestimmtes Spektrum des ultravioletten Lichts?
Die Kabel im Innenbereich scheinen um die 30 Jahre alt gewesen zu sein (ein Elektriker hat die Steckdosen auf dieses Alter datiert), die ich ausgetauscht habe. Die waren schon angeschlagen - oder man hatte damals Billigmaterial verwendet? Angesichts der Tatsache, daß einige Kabel sogar diagonal zur Wand (und nicht entlang der gedachten Linien der Steckdosen) verlegt waren, spricht natürlich auch dafür, daß da nicht gerade die Superprofis am Werk waren.