Meinung des Tages: Wie politisch dürfen Musik, Kunst und Kultur sein?
Klare Trennung oder müssen Kunst, Kultur, Musik immer den Finger in die Wunde halten?
In Italien beim wichtigsten Musikfestival Europa (dem San Remo Festival) gab es viele Aktionen von Künstlern gegen die rechtsnationale neue Regierung Italiens: https://www.tagesschau.de/kultur/italien-sanremofestival-101.html In Ordnung oder eher Provokation?
Gleiches gilt für viele erfolgreiche deutschsprachige Songs wie zum Beispiel "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" von Danger Dan
https://www.youtube.com/watch?v=Y-B0lXnierw
Was denkt ihr? Wo sind die Grenzen? Oder gibt es keine?
8 Antworten
Ich finde die Meinung ist da um sie mitzuteilen und nicht zu verstecken. Bei Beleidigungen reicht es. Aber das kommt ja nicht vor. Dazu finde ich die Weise wie Danger Dan sich ausdrückt am aller besten.
Für mich sind Kunst und Musik da, um sich zu öffnen, Gefühle raus zu lassen und eben die Meinung zu sagen. Ich finde gerade das sowas den Menschen zeigt, die die Augen immer zu haben, wie man sie wieder auf macht.
Ich finde alle Formen von Kunst sind auch dafür da, um zu provozieren und damit auf Missstände hinzuweisen. Auch ist es in Ordnung Probleme durch Kunst mit Humor zu nehmen.
Ob es nun Southpark, Charlie Hebdo oder "Born In The USA" von Bruce Springsteen ist.
Kunst in jeder Form ist immer wieder auch politisch. Alles was die Moral reflektiert ist immer auch politisch. Kunst spiegelt die Geselschafft und Karrikiert sie auch oft. Das alles ist wichtig und richtig.
Genau. Kunst wirkt ja nicht nur in die Gesellschaft, sondern die Gesellschaft wirkt ja auch in die Kunst.
Es ist und bleibt das Privileg der Kunst, sagen zu dürfen, was sonst ungesagt bleiben muss.
Schpn in früheren Zeiten waren es die Hofnarren und Minnesänger, welche als einzigste ungestraft sagen und singen durften, was alle anderen Hofschranzen allenfalls gedacht haben.
"Narrenfreiheit" ... dieses Wort kennt man heute immer noch , wenn auch meistens nur zwischen Donenrstag und Mittwoch an einem Wochenende im Februar.
Das Schöne an "Kunst" ist ja: Niemand muss sie konsumieren! Niemand muss alles sehen, alles hören und alles erleben, was die Kunst zu bieten hat. Aber wenn wir es den Künstlern nicht mehr erlauben, zu sagen, was sie denken, dann wären wir wieder in einem Staat a la "DDR" oder gar "Drittes Reich" angekommen.
Wehret den Anfängen!
Kunst egal in welcher Form, ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Sie sollte auch zum nachdenken, oder umdenken anregen, was nicht selten nur durch Provokation möglich ist. Jugendschutz ja, aber eine Kunst-Zensur wäre definitiv der falsche Weg.
Diese Haltung wünsche ich mir auch vermehrt beim *guteFrageTeam, denn der Zensurfinger sitzt öfters all zu locker.