Moralisches Dilemma in der Familie?

5 Antworten

Ich finde es sehr gut, dass du deinen Werten treu bleibst und nicht wegschaust. Es muss schrecklich sein für das Opfer, dass die Familie einfach so weiter funktioniert, als wäre nichts gewesen. Solidarität ist bei sowas schon angebracht.

Trotzdem verstehe ich dein Dilemma wegen deiner Oma. Wie wäre es, wenn du davor zu ihr gehst oder mit ihr z.b. auf einen Weihnachtsmarkt gehst oder sie zu dir einlädst, Zeit mit ihr verbringst und mit ihr redest? Ihr sagst, dass es nichts mit ihr zu tun hat. Je nachdem, ob sie den Vorfall ebenso anzweifelt oder nicht, kann das besser oder schlechter funktionieren.

Dein Vater sollte eher stolz sein, dass er ein Kind hat ,das so zu seinen Überzeugungen steht und nicht dem lieben Frieden Willen den einfachsten Weg geht.

Ich finde deine Entscheidung da völlig nachvollziehbar und würde das genau so machen! Dass du deshalb Vorwürfe aus der Familie bekommst tut mir leid, nicht du hast hier etwas falsch gemacht sondern dein stiefopa und diejenigen, die über die Taten so einfach hinweg sehen. Auch wenn es einen Streit gibt dann ja nicht deinetwegen.

Wenn du deine Oma gerne sehen möchtest findet sich da auch sicher eine Möglichkeit, das mal zu zweit zu machen - am Ende freut sie sich auch, so mehr von dir zu haben, jedenfalls geht es meiner Oma immer so.

Ganz klar: es ist deine gesetzliche Pflicht, hier zu erscheinen! Solltest du dies nicht tun, so wird dich dein Vater polizeilich abführen lassen, und du wirst zum Familienessen am Heiligen Abend gebracht. Als Ordnungsmaßnahme wirst du dann in Handschellen neben deinen Stiefopa gesetzt und hast ihn freundlich gesonnen zu sein!

Nein, Spaß! Ich parodiere eben gerade nur die Leute, die denken, dass dieses Familienessen so unglaublich alternativlos ist, nur weil halt jedes Jahr am 24. Dezember Heiligabend draufsteht.

nein, wirf deine Werte nicht über Bord. Wenn dein Stiefopa das wirklich gemacht hat, dann ist es egal ob ein Gerichtsurteil besteht oder nicht, auch ich traue einem Kind keine derartigen Lügen zu. Klar lügt ein Kind mal, aber da geht’s dann ja um viel harmlosere Dinge als sowas.

Und vor allem: bloß, weil du kommst, ist das kein Garant dafür, dass dein Vater nicht doch einen Grund (er-)findet, um dennoch enttäuscht von dir zu sein. denn wenn du jetzt deine Werte über Bord wirfst, dann platziert er dich vielleicht grad neben deinem Stiefopa, du nimmst den Platz vielleicht nicht an und weil du ja offensichtlich eins der jüngeren Familienmitglieder bist, hast du ihn eher konservativen Hierarchien einen niedrigeren Rang und von dir wird dann erwartet, dass du still bist und dich nicht so anstellen sollst. glaub mir, Eltern und auch richtig viele andere Menschen, die können schneller von einem enttäuscht sein wie einem oft lieb ist. Dein Vater kann enttäuscht sein, weil die Sonne gelb statt bunt ist. Er kann auch enttäuscht sein, einfach, weil er enttäuscht sein will auf dich. er kann von dir enttäuscht sein, weil du falsch atmest oder sonst was.

Und im Gegenteil: du kannst sogar auf deinen Vater nicht nur enttäuscht, sondern sogar stinksauer sein, sollte er nicht akzeptieren, dass du deine Werte bitteschön gerne aufrecht erhalten möchtest.

Und wegen deiner Oma: unternehmen halt mit ihr, falls sie noch kann, an den Feiertagen einen schönen Winterspaziergang oder geh mit dir Kaffee trinken, es gibt hier für zahlreiche Alternativen, die du mit deiner Oma unternehmen kannst und deine Werte trotzdem aufrecht erhältst.

Ich habe dem Essen abgesagt weil mein Stiefopa ein Kind aus der familie sexuell misshandelt hat.

Das klingt nach einem guten Argument.

Was dein Vater und deine Oma tun, entscheiden sie selbst. Du bist der einzige Mensch, der sich um dein Gewissen kümmern kann und muss. Wenn dein Gewissen "nein" sagt, ist das so.

Einen Streit brauchst du nicht mitzumachen. Wenn dich dein Vater kritisiert, antworte ganz ruhig, dass du dich entschieden hast. Dein Vater hat dich beim Aufwachsen unterstützt, damit du ein eigenständiger Erwachsener wirst. Das bist du jetzt.

Du bist überzeugt, dass dein Stiefopa ein Kind misshandelt hat und möchtest nicht mit ihm an einem Tisch sitzen. Das kann du entscheiden und darum ist es kein Dilemma.

Du hast Angst davor, seine Enttäuschung zu spüren? Aber du kannst es aushalten. Dein Vater darf enttäuscht sein, wann immer er will. Das sind seine Gefühle und er ist selbst dafür verantwortlich. Seine Enttäuschung ist eine Konsequenz aus seiner Entscheidung, seinen Stiefvater einzuladen.

Gab es eine polizeiliche Untersuchung?

Vielleicht rufst die Oma an und triffst dich einfach kurz vor oder nach Weihnachten allein mit ihr.