Mobbing in der Oberstufe. Warum?
Hallo erstmal, Ich besuche im Moment die 10. Klasse eines Gymnasiums und habe in letzter Zeit beobachtet, dass einige in meiner Klasse gemobbt bzw. verarscht werden. Ich hab mir dann des öfteren mal die Frage gestellt, warum einige Menschen andere Menschen mobben und was sie dazu bewegt, andere so zu verletzen. Wenn ich die Täter nun darauf anspreche, warum sie das denn tun, werde ich selbst auch verarscht oder es wird ausgewichen. Aus diesem Grund habe ich mich seit ein paar Tagen mit Verhaltenspsychologie beschäftigt und bin auf Dinge gestoßen wie:"Mobber wollen ihre Machtposition in der Gruppe klarstellen" oder "Mobber sind meist neidisch auf die Opfer und wollen sie isolieren". Aber mal ganz ehrlich das ist doch kein Grund jemanden zu verletzen, der einem nichts getan hat. Es sind auch "nur" 3-4 Leute in meiner Klasse. Jedoch frag ich mich auch, warum nur diese 3-4 Leute das machen? Sind sie noch so geistig unterentwickelt, dass sie nicht verstehen, dass ihre Aktionen andere Menschen verletzen können und Mobbing eigentlich sehr sinnfrei ist? In den letzten paar Tagen habe auch ich die Erfahrung gemacht und habe dann versucht ein sachliches Gespräch mit den Tätern zu führen, um herauszufinden was der Grund für ihre Taten ist und ob ich ihnen denn was getan hätte. Auch hier wurde ich nur weiter verarscht....also hab ich sie ignoriert. Mir persönlich ist es ziemlich egal, wenn mich jemand verarscht, mir tun die Täter eher leid. Allerdings ist nicht jeder so Resistent gegen Mobbingangriffe wie ich (was ja auch völlig verständlich ist) und möchte anderen Opfern gerne helfen. Das Problem an der Sache ist, dass die meisten Täter nicht mit mir interagieren wollen und ich selbst nicht so richtig weiß wie ich zu ihnen durchdringen kann. Ich bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt und ob ihr mir vielleicht bei meinem Problem helfen könnt.
8 Antworten
Ich wurde in meiner Schulzeit selbst gemobbt und meiner Erfahrung nach tendieren meist Menschen dazu, die von Zuhause aus keine richtige Unterstützung bekommen. Sie meinen daher ständig, sie müssten sich beweisen, um einen Platz zu finden und diesen vorallem zu behalten. Daheim werden sie schließlich auch nur beachtet, wenn sie irgentwas anstellen. So dämlich es klingen mag, aber in ihrer Kindheit ist wirklich etwas schief gelaufen, nämlich dass sie weder Respekt noch Grenzen gerlernt haben. Und selbst sind sie häufig noch nicht reif genug, um über sich sebst nachzudenken. Sie brauchen daher ständige Rückmeldung von außen, wie toll sie doch sind.
Trotzdem, mein Mitleid hält sich in Grenzen, denn es sind Täter.
Ja klar, für das was sie tun habe ich auch kein mitleid. Aber eben weil sie zum Täter wurden deutet möglicherweise darauf hin, dass sie eine schwere Kindheit hatten, von ihren Eltern nicht geliebt wurden usw. Aber eigentlich hast du Recht...
Sprich den Elternvertreter an, binde den Klassen- bzw. Vertrauenslehrer ein.
Das ist eine Aufgabe dieses Personenkreises das Mobbing zu thematisieren und zu unterbinden.
-- ob ihr mir vielleicht bei meinem Problem helfen könnt.
Es ist nicht Dein Problem.
Übrigens auch etwas, wo der sogenannte Klassensprecher, aktiv werden kann. Alle an einen Tisch holen und gemeinsam diskutieren und einen Verhaltenscodex aufstellen.
Sofern der klassensprecher nicht mit involviert ist (oder in der Clique oft mit abhängt) ist das eine sehr gute Idee ;)
Ich kann dir jetzt nur sagen was ich denke. Also zuerst einmal fällt mir auch auf das die Leute/ Täter oft ausweichen oder einen beleidigen, wenn man sie nach dem Grund der Tat fragt. Vielleicht wissen sie es ja selber nicht, ich denke sie tun es nicht wirklich bewusst und versetzen sich nicht in die Lage der anderen, sie selber waren wahrscheinlich noch nie in der Position des Opfers. Vielleicht machen sie es um sich selber besser zu fühlen, weil sie halt Spaß daran haben, wie du sagtest neidisch sind und auch um Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich finde es einfach nur lächerlich in diesem Alter und generell.
Oft waren sie es aber doch und mobben genau deshalb, um das zu über spielen...gute Antwort trotzdem!
Hey!
Erstmal: Respekt dass du so agierst! Großartig!
Ich als Mobbingopfer (seit etwa 9 Jahren) kann dir sagen, dass ich durch meine Art ziemlich auffiel. Was auch durch das Mobbing nur noch schlimmer wurde...
Ich weiß bis heute nicht, warum es IMMER mich traf. Selbst nach einem Schulwechsel...heute mache ich Abi und kann durch die Therapie etwas besser damit umgehen.
Ich würde die Mobber ignorieren und die Gemobbten unterstützen. Du tust den Mobbern damit echt was Gutes, weil sie merken, dass nicht alle so sind. Ich habe das Problem, dass ich Angst habe, Menschen kennen zu lernen, weil ich immer Angst habe, der könnte was gegen mich haben und mich ablehnen. Ich kann deshalb auch oft nicht ich selbst sein. Es gibt nur wenige, dafür gute Freunde, die mich so akzeptieren, wie ich bin.
Sie merken es durchaus, dass sie anderen damit wehtun. Mir wurde sowohl seelisch als auch körperlich weh getan und die haben sich n Spaß daraus gemacht. Oft liegt es wirklich daran, dass sie persönliche Unsicherheiten auf andere projizieren wollen. Mein größter Mobber, der mich heute auch noch aktiv fertig zu machen versucht, war selbst in meiner ehem. Klasse (bin in der 11. Klasse) Mobbingopfer (ich habe ihn nie gemobbt), bis sich in Klasse 6 der Spieß drehte und man mich als Opfer nahm.
Ja, also es liegt auch an Neid, aber das spielt eher eine untergeordnete Rolle. Und wer gibt schon gern eigene Fehler zu?
Bei Fragen melde dich, vielleicht konnte ich dir etwas helfen :)
LG
Es gibt nur wenige, dafür gute Freunde, die mich so akzeptieren, wie ich bin.
wahre Worte... ein Klassenkamerad sagte (in der Grundschule!) mal zu mir: "Es ist nicht wichtig, viele Freunde zu haben. Es ist wichtig EINEN guten Freund zu haben."
Ich habe ihm deshalb viel zu verdanken und mein aktueller Kumpel auch.
Erstmal danke für deine Antwort!
Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit und wenn man jemanden nicht leiden kann, kann man ihm ja aus dem Weg gehen und trotzdem nett und höflich bleiben. Ich verstehe nicht wie einem das SPAß machen kann?! Das ist doch einfach nur krank. Das es überhaupt Leute gibt, die die Schule wechseln müssen weil sie gemobbt werden, mich macht das einfach nur aggressiv...
Mir tun die Täter auch nicht Leid. Da ich selbst mal 3 Jahre lang gemobbt wurde (auch am Gymi) kann ich, denke ich, ihr handeln vielleicht ein klein wenig beleuchten.
Sie versuchen sich zu profilieren. Wie sind ihre Schulnoten?
Oftmals sind diese eher schlecht. Da in den höheren Klassen jedoch stets die Schüler am meisten respektiert werden, die die besten Schulnoten haben (außer vielleicht echte Streber), versuchen die Mobber da auf andere Weise ihr alte "Machtposition" zu halten. Dass das jedoch oftmals nach hinten losgeht, kapieren die dann meist nicht.
Um zu helfen, versuche mit den Opfern zu reden und dich mit ihnen zu solidarisieren. Sei zuerst "nur" für sie da und wenn ihr genug Vertrauen aufgebaut habt, stellt euch als Gruppe gegen die Mobber. Meist hilft es dann auch, den Spieß umzudrehen: sucht nach Schwachstellen bei den Mobbern selbst und verwendet diese gegen sie. Wichtig dabei wäre, dass ihr auch "neutrale" Klassenkameraden dabei mobilisiert. Ansonsten geht das ganze wieder von vorn los und ihr seid als Gruppe dran.
Kommt drauf an. Diese Antwort kommt vielleicht ein bisschen zu spät, aber ich werde teilweise wegen meiner schlechten Noten gemobbt. Von Lehrern meistens auch, da diese mich nicht respektieren. Ist das besser? Mein Freundeskreis hat mir den Rücken zugewandt, nachdem sie erfahren haben, dass ich die Q2 wiederhole. Ich bin ihnen nicht gut genug, da ich keinen 1-2er Schnitt habe.