Mit welchem Futter kann ich meinen Kater wieder aufpäppeln?
Hallo liebe gf-user,
es geht um meinen kranken 7-jährigen Kater, der eh schon sensibel und nicht gerade pflegeleicht ist. An und für sich bin ich eine wirklich erfahrene Katzenmutter aber langsam gehen mir -in Sachen Futter- die Ideen aus. Anhand eines Bluttests wurde festgestellt, dass mein Katerchen Anämie hat. Sein eigenes Immunsystem steht ihm derzeit im Weg und er wird momentan mit Cortison behandelt. Soweit geht es ihm gut, er geht auch nach wie vor raus, trinkt auch ausreichend und schnurrt ....aber die Fresserei... er müsste mehr.. mag aber nicht. Klar, wenn man krank ist, dann hat man einfach keinen so rechten Appetit.
Nun kommt ihr ins Spiel.
Habt ihr irgendwelche Tipps, mit was ich meinen Kater aufpäppeln kann? Leberwurst mag er nicht, diese Schlecksticks, normalen Sticks oder Knuspersachen würde er gerne in Mengen "verdrücken", sind aber in größeren Mengen schädlich für ihn, geht also auch nicht. Normales Nassfutter frisst er, jedoch nur ein paar Happen, steht ihm zur Zeit nicht zur Nase (egal welche Sorte, habe mehrere ausprobiert).
Für jeden Rat bin ich dankbar!
Auf diesem Wege wünsche ich euch ein schönes Wochenende... wink
7 Antworten
Ich würde das mal mit einem Tierarzt besprechen, es gibt ja auch spezielles Futter, Futterergänzung, vieles, fast schon die gleichen Möglichkeiten wie beim Menschen, wenn die spezielle Nahrung benötigen. So lange Katerchen nicht unterernährt ist, würde ich mir da keine Sorgen machen, aber wie gesagt, Tierärzte helfen einem da ganz toll :)
Als meine Katze sich mit Lasagne (wir lassen seitdem nie wieder was stehen) den Magen verdorben hat, haben wir ihr nur gekochtes Hähnchen gegeben, sie war verrückt danach, und eigentlich ist sie sehr wählerisch.
Gute Besserung für Katerchen :-)
@ Kuhraffe: Spezielles Futter, ja! Ansonsten: Empfehlt dein Tierarzt hochwertiges Nassfutter, d. h. eines mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker? Rät er überdies von Trockenfutter ab? Nur dann wäre er in punkto Ernährung ein guter Tierarzt!
Außerdem geht es weniger ums unterernährt sein, als mehr um die Gefahr einer hepatischen Lipidose (Fettleber), soll heißen: Nahrungsentzüge würde die Leber einer dünnen Katze eher verkraften als die einer übergewichtigen, da ein übergewichtiges Tier mehr Fett abbauen würde, das dann in der Leber landet und aufgrund eines fehlenden Enzyms kaum bis gar nicht verstoffwechselt wird - was in Leberversagen münden und somit tödlich enden kann! Aus diesem Grunde müssen Übergewichtskandidaten entsprechend früher fressen (==> siehe auch meine ausführliche Antwort, wenn du magst).
.. auch dir lieben Dank, mit dem TA stehe ich selbstverständlich in Verbindung aber auch ihm gehen langsam die Ideen aus.
Schlechtes Fressverhalten ist immer ein Alarmzeichen und kann alles Mögliche sein, z. B. ein Magengeschwür infolge einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung), eine Zahnfleischentzündung oder FORL [= Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen (Läsionen = Schädigungen, Störungen oder Verletzungen)], d. h. eine äußerst schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen, die nur mittels Gebiss-Röntgenaufnahme diagnostizierbar ist. Es ist ferner möglich, dass sein schlechtes Fressverhalten nicht in Zusammenhang mit der Cortisonbehandlung steht und völlig losgelöst davon ist.
Beachte bitte: Dass er Knuspersachen und somit Trockenfutter frisst, Nassfutter aber verschmäht, muss nicht heißen, dass er schmerzfrei ist! Mitunter ist es so, dass Katzen sich schmerzmäßig gerade noch zum Verzehr von wohlschmeckenden Sachen durchringen können. Ferner bedeutet Trockenfutter nicht unbedingt eine „Herausforderung“ für das feline Gebiss und kann je nach Größe sogar unzerkaut geschluckt werden.
Stichwort Trockenfutter: Darauf solltest du verzichten! Begründung: Trockenfutter (auch getreidefreies) ist vielfach die Ursache für Nierenversagen, Übergewicht, Diabetes, Magenreizungen und -entzündungen (die in Geschwüre übergehen können), schmerzhafte Blähungen (durch aufsaugebedingte Futtervolumenverdoppelung), Zahnprobleme, Blasenentzündungen (da weniger Harnabsatz), Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind. Das Risiko von Futtermilbenbefall (Allergieauslöser) steigt bei falscher Lagerung ebenso - mitunter sind gar Rohstoffe bereits damit kontaminiert!
Wenn überhaupt(!) kann Trockenfutter als Leckerli gegeben werden (10-15 Stück pro Tag und Katze). Eine gute Wahl sind z. B. Knabberstangen, die du vermutlich mit normalen Sticks meinst, oder? ==> Achte nur darauf, dass sie einen hohen Fleischanteil haben sowie frei von Zucker, Getreide und pflanzlichen Eiweißextrakten sind. Im Prinzip stellen sie ein Halbfeuchtfutter dar (Flüssigkeitsgehalt zwischen 14 und 31%). Weitere Vorteile: Durch die Perforation und Einzelverpackungen gerät man nicht so leicht in Versuchung mehr zu geben, wenn sie bettelt; außerdem sind sie eingeschweißt, Stichwort Aromaversiegelung und Schimmelprävention.
Die beste Wahl ist Nassfutter mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker. Mittel- bis hochwertig sind folgende Sorten:
- An*monda Carny
- R*al Nature
- C*tz Finefood
- Gr*nataPet
- Gr*u
- L*onardo und
- M*C’s (alle erhältlich im Zoofachhandel).
Völlig akzeptabel und somit ein Kompromiss zwischen Geldbeutel und Qualität sind diese Sorten:
- L*x (erhältlich beim A-Discounter Nord)
- C*chet (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim A-Discounter Süd)
- B*anca (alle, außer „Geflügel und Leber in Wildgelee“ ==> hellgelbe Dose; erhältlich beim P-Discounter) sowie
- Opt*cat (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim L-Discounter).
Weiß der Tierarzt von seinem schlechten Fressverhalten? Ansonsten musst du es ihm unbedingt mitteilen! Begründung: Nahrungsentzüge bedeuten eine ernstzunehmende Gefahr für Katzen! Schlimmstenfalls können sie dadurch eine hepatische Lipidose (Fettleber) erleiden. - Wie entsteht eine Fettleber? Wenn dem felinen Körper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das diese Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie dringen in die Leberzellen ein, vernichten sie und beeinträchtigen die Leberfunktion auf massive Weise. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert.
Merke: Eine Katze muss nach spätestens 24 Stunden fressen, eine übergewichtige sogar nach 12 Stunden (notfalls auch Trockenfutter) - tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein! Selbst bei beabsichtigter Gewichtsreduktion darf die Energiezufuhr nur 10 bis schrittweise(!) maximal 25% unter dem Erhaltungsbedarf liegen, d. h. unter dem Nahrungsmindestbedarf eines erwachsenen Tieres bei normaler Aktivität. Alles andere käme einer Radikaldiät gleich, die ebenso eine Fettleber auslösen kann! Obendrein verzeichnen intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist.
schluck !
Was soll man auf deinen Bericht hin schreiben? Falls du das alles jetzt wirklich "nur" wegen mir bzw. wegen meinem Kater geschrieben hast, vielen Dank... aber ein wenig Panikmache schwingt schon auch mit.
Meinen TA kenne ich schon sehr lange, er ist mehr als kompetent und hat schon viele aussichtslose Fälle richtig diagnostiziert und x-fach geholfen. Bei dem ging bisher noch nichts schief, daher vertraue ich ihm. Anhand des Blutbildes hat er deutlich erkannt, dass keine Enzündung o.ä. vorliegt und die Behandlung läuft noch! Ich stelle also in keinster Weise die Kompetenz meines TA in Frage und dass mein Kater abgenommen hat ist ihm natürlich bekannt aber es "bewegt" sich noch in einem Rahmen der akzeptabel ist.
Ich lass mir deine Vorschläge durch den Kopf gehen... nochmals danke.
Gern geschehen :-)
Ich habe natürlich(!) alles zugunsten deines Katers geschrieben, jedoch vorher alle möglichen Ansätze durchleuchtet, abgewogen und auf deinen Fall projiziert. Allerdings würde ich es weniger als Panikmache, sondern vielmehr als Aufklärung und Vorsorge ansehen, wenngleich ich deine Sichtweise für den ersten Moment verstehen kann.
Merke: Es ist definitiv nicht so, dass eine Katze unmittelbar nach einer Abmagerung einen Leberschaden erleidet oder gar verstirbt, sondern kann, wenn(!) ein wochenlanger Prozess sein, in dem die Funktionstüchtigkeit der Leber peu à peu abnimmt - schlimmstenfalls bis zum Totalausfall. Ich selber kenne so einen Kater, dessen Magen in den Kniekehlen hing, als er gefunden wurde. Er war abgemagert, besann sich aber wieder - vermeintlich! Bis er dann Wochen später morgens tot im Körbchen lag: Leberversagen! - Ausnahmen gesunder Katzen gibt es nach Abmagerungen oder starken Nahrungsentzügen zwar auch, dennoch würde ich im Zweifel eher nicht darauf bauen …! Fakt ist: Nahrungsentzüge sind aus medizinischer Sicht absolut nicht wünschenswert, siehe auch die Absätze mit der Überschrift Behandlung und Prognose des Links https://www.enpevet.de/Lexicon/ShowArticle/40874/Fettlebersyndrom
Was bekommt er dann an richtigem Futter, wichtig wäre jetzt ein gesundes Nassfutter, Vollfleisch ... ansonsten gibt es sowas hier:
http://www.premiumtierfutter.de/recovery-liquid-ccl-dose-395g
Das hat eine gute Akzeptanz und viele Kalorien, wenn er schwach auf der Brust ist, ist eine Alternative zu Reconversales (oder so ähnlich)
Bitte das mit dem Tunfisch lesen, lieber rohes Geflügel oder Rinderhack anbieten. Keinen belasteten Fisch
Meine Katzen schmelzen dahin, wenn ich Thunfisch esse, ohne Öl in Wasser. Ob das gesund ist weiß ich nicht, aber sie stehen alle 4 total drauf.
@ isch1709: Von Thunfischgabe ist unbedingt abzuraten (==> siehe auch meinen ausführlichen Kommentar unter der Antwort von Tannjax, wenn du magst).
... auch dir herzlichen Dank, das mit dem Thunfisch werde ich probieren :-)
- Thunfisch Thunfisch ist mit Methylquecksilber belastet und kann daher für Haustiere gesundheitsschädigend sein. Ein wenig Thunfisch (ohne Öl) schadet Ihrer Katze in der Regel nicht, aber Sie sollten aufpassen, nicht zu viel Thunfisch zu füttern.
http://www.tiermedizinportal.de/magazin/12-gefahrliche-lebensmittel-fur-ihre-katze/113011
würde ich einem kranken Tier nicht zumuten.
.. ich würde nicht über Monate Thunfisch verfüttern. Im Moment ist es nur wichtig, dass er überhaupt etwas frisst.
das ist auch nicht für Tage gut, einmal im Monat is ok, wenn der Sauber ist, aber täglich, da wird sicher auch der Arzt von abraten, gerade da es sich um eine unsupplementierte Aufnahme handelt.
tiere die näher am ernährungsprofil sind als thun wären besser, ja. im zweifel aber besser thun als verhungern.
die fehlenden supplemente sind für so kurze zeiten kein problem.
ich bin allgemein nicht so ein fan von thun, nicht nur weil der schwermetallbelastet ist sondern auch weil er viele arten aussterben bedroht sind..
Leute^^, ich bin ne "Biotussi" (wobei ich meine Katzen da außen vor lasse^^). Fleisch und Fisch habe ich "eigentlich" nur wenig vorrätig, weil wir nicht viel Fleisch/Fisch/Geflügel essen, jedoch das was ich habe, ist vom Feinsten... ich werde sehen was er davon gerne hätte...Danke nochmals für eure guten Ratschläge :-)
mag und verträgt er rohes fleisch? von hühnerbrust kann er 4 bis 6 wochen ohne probelme leben. evtl leicht anbraten
... rohes Fleisch bekam er bisher gar nicht (naja, er fängt Mäuse ^^), jedoch Huhn mag er so gar nicht (mehr). Trotzdem vielen Dank für deinen Rat..
wenn er noch kein rohes fliesch bekommen hat von dir, woher weißt du dann, daß er huhn nicht mag?
wenn er es im komplett rohen zustand nicht mag, entweder einmal kurz durch ne heiße pfanne oder heißeswasser jagen, so daß der kern noch roh bleibt.
katzenfutter, geschmacksrichtung huhn, haben selten etwas mit nem huhn zu tun. meist ist es irgendein fleischabfall, der günstig zu erstehen war und dazu dann 4% irgendwas vom huhn, teilweise sogar nur federn, schnäbel und co. und schon darf sich ein futter, dessen fleischanteil zu 96% aus schwein bsteht als geschmacksrichtung huhn bezeichnen.
…, da der Platz leider nicht ausreichte:
Situativ kann ich dir in punkto Nahrungsverweigerung (nebst Tierarzt!) folgendes anraten:
Das Wichtigste: Fahr am besten nochmal zum Tierarzt! Für den Fall, dass dieser noch nichts von seiner Inappetenz weiß, braucht dein Kater womöglich hochkalorische Infusionen, um eine mögliche Fettleber in den Griff zu bekommen.
Alles Gute für deinen Kater!