Mit was warb das Militär im Kaiserreich?

2 Antworten

Werbung musste die kaiserliche Armee (das Militär) in dem Sinne nicht machen, es galt als Ehrensache ein Soldat zu werden und eine Karriere beim Militär wurde von vielen angestrebt.

Nach den Kriegen, die schließlich zur Einigung des Deutschen Reiches (1870/1871) geführt hatten, war das Ansehen der Armee gewachsen.

Die Armee war im Kaiserreich etwas Besonderes und genoss viele Sonderrechte. Der Reichstag hatte sich bei Entscheidungen bezüglich der Armee nicht einzumischen - es sei denn, es ging um Geld. Der Kaiser selbst legte die Stärke der Armee fest. So wuchs die Armee zwischen 1880 und 1913 um 100%. Die Ausgaben stiegen um ein Vielfaches, eine Tatsache, die der Reichstag so zunächst nicht billigte. Angehörige des Militärs genossen höchstes Ansehen innerhalb der Bevölkerung. Der "schmucke Leutnant" blieb für viele Bürgerinnen und Bürger ein Ideal. Der Reserveoffizier wurde hoch geachtet. und war eine gute Partie für eine Heirat. Um im Deutschen Reich der Kaiserzeit etwas werden zu können, musste man "gedient haben", also beim Militär gewesen sein.

Wer etwas werden wollte, ging zum Militär.

Innerhalb des Militärs nahm der Adel eine Sonderstellung ein. Je höher der militärische Rang, desto zahlreicher waren die Angehörigen des Adels. Aber auch viele Söhne aus dem Bürgertum strebten eine militärische Laufbahn an, denn dies bedeutete gleichzeitig gesellschaftliches Ansehen und sozialen Aufstieg. Wer dem preußischen Adel entstammte oder auch dem Großbürgertum, hatte gute Chancen, beim Militär "etwas zu werden". Außen vor blieben Arbeiter, Kleinbürger und auch Menschen jüdischen Glaubens, die innerhalb des Militärs nicht gern gesehen waren. Doch auch der bürgerliche Mittelstand konnte innerhalb des Militärs Karriere machen, zumindest auf den mittleren Ebenen. 

Das Militär sollte den Staat aber nicht nur nach Außen, sondern auch nach Innen verteidigen können. So diente das Heer auch dazu, gegen die drohende "rote Gefahr" von Innen, also einen Aufstand der Arbeiter, vorzugehen. Die Armee galt auch als so genannte "Schule der Nation" und sollte den Staat gegen jeden Widerstand verteidigen.

Kritik am Militär wurde als staatsfeindlich betrachtet. Das Heer selbst dachte konservativ und war gegen den Sozialismus und auch gegen das Parlament eingestellt. Der Kaiser umgab sich mit Beratern, die fast alle aus Miltitärkreisen stammten. So wuchs der Einfluss des Militärs immer weiter an.

Mit Ansehen. Militär galt was.

Leute in Uniform genossen großen Respekt.

Ausserdem regelmäßige Mahlzeiten (war früher keine Selbstverständlichkeit).