Mit Asbest gearbeitet? Schwarzjob?
Vor Jahren war ich jung und naiv und wollte mir für zwei Tage was dazu verdienen, als Reinigung.
Der Typ von der Reinigung, der mir unseriös vorkam, hat gesagt, Du bekommt für zwei Tage arbeiten 300 Euro und ein Anderer, auch ich, kannten uns mit Gefahrstoffen gar nicht aus. Ich weiß nur, dass wir eine Reinigungsmaschine bekommen haben, die sich gedreht hat und der Boden, wo die Platten schon abmontiert waren, schwarz war.
Heute weiß ich bzw. denke es mir, dass der Boden asbesthaltig war. Der Hausbesitzer hatte nur gesagt: "Habt ihr keine Masken?". Haben zwei Tage mit hoher Staubbelastung gearbeitet. Ich könnte kotzen und wenn ich ihn sehe, gibt's bestimmt eine auf's Maul.
Aber: Wie hoch ist das Risiko bei den zwei Tagen? Ich habe alles mit einem Nasssauger aufgesaugt, ohne Schutzmaßnahmen.
Danke.
6 Antworten
Schwarze Parkettkleber, als auch Putze und Spachtelmassen, können durchaus asbestbelastet sein.
Bei schwarzen Parkettklebern kommen zusätzlich noch Belastungen mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), polychlorierten Biphenylen (PCB), Dioxinen und Furanen in Frage. Zum Nachlesen:
- Verbraucherzentrale: "Parkett mit PAK-haltigem Kleber: Welche Firma kann es entfernen?"
- Bayerisches Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz: "PAK - Gesundheitsgefahren durch Parkettböden?"
Beim Schleifen entsteht durch die aus der Abtragung folgenden Oberflächenvergrößerung besonders viel Feinstaub.
War der Nassauger kein Asbestsicherheitssauger für Staubklasse H, erkennbar an einem entsprechenden Staubklasseaufkleber (L, M, H), mit Zusatzzertifizierung Asbest (Asbestaufkleber), wurde der Feinstaub ggf. noch schön in die Luft geblasen und wurde bzw. wird somit auch noch auf andere Baustellen verschleppt. Stäube der Klasse H kann man meines Wissens nur trocken saugen.
Ich würde mir einen Anwalt suchen und bei entsprechender Beweislage den Hausbesitzer und den Reinigungstypen wegen Verstoßes gegen die Gefahrstoffverordnung anzeigen und ggf. auch noch auf Schadenersatz verklagen. Anzeigen alleine schon deshalb, weil er durch Staubverschleppung andere gefährdet, vor allem, wenn ihr mit der kontaminierten Kleidung nach Hause gegangen seid. Auch wird damit die zukünftige Haftungsfrage geklärt, wenn Du doch eine asbestbedingte Krankheit entwickeln solltest.
Wenn es asbesthaltiger Kleber war, wird Dein Risiko für Lungenkrebs zwar erhöht, aber dennoch gering sein. Der Expositions-Risiko-Rechner, den bereits anderer Nutzer erwähnt hat, ist dafür schon einmal eine guter Ansatz zur Einordnung, auch wenn sich ohne belastbare Daten zu Faserkonzentration und Fasergeometrie kein realistisches Risiko berechnen lässt.
Nicht überall ist Asbest verbaut worden! Du hast wohl eher einen Estrich-Boden abgeschliffen.
In hohen Konzentrationen ja, aber nicht zwangsläufig als Beimengung, wie es bei alten PVC-Klebern gerne einmal der Fall der war.
Schau mal hier:
Natürlich gibt es keine wirklich belastbare Risikoeinschätzung.
Ich war 10 Jahre lang in einem Asbest verarbeitenden Betrieb und lebe immer noch!
auf den Asbest Säcken stand:Rauchen erhöht das Risiko erheblich!..nämlich für eine Asbestose,das ist eine Staublunge.Die wirkliche Gefahr von der immer geredet wird ist allerding Lungenkrebs!
Genau haben sie mit Schutzkleidung gearbeitet, rauchen Sie und wie geht es Ihnen gesundheitlich wenn ich fragen darf? Neugiere
Da mache ich mir keine Gedanken drüber! Würde mich zermürben. Hab 70/80er Jahre regelmäßig und nicht zu knapp das Zeug geflext! Ohne Mundschutz oder ähnliches....
Will nicht wissen was davon geblieben ist 🤦
Okay geht es Ihnen denn gesundheitlich gut?;und mit dem athem?
Ja, bin zwar Raucher aber der Doc meinte, das meine Lunge top sei ! Und ich hab früher 100 bis 120 Kippen durchgezogen /24h. Heute sind es max 20!
Ich kann mich an der Situation noch heute erinnern wo ich gedacht habe warum ist das alles schwarz, also wahrscheinlich asbest