Mit 7 Jahren in die 4. Klasse?
Bis morgen muss ich die Entscheidung getroffen haben, ob mein Kind die 3. Klasse überspringt und direkt in die 4. soll.
Vor der Entscheidung standen wir letztes Jahr bereits schon einmal, als es die 2. hätte überspringen können. Ich habe mich mit der Lehrerin probeweise dagegen entschieden, weil es mir irgendwie zu jung vorkam und bei der Einschulung bereits ein Jahr Kindergarten 'fehlte'. Das Foto zeigt den entsprechenden Satz dazu, die Entscheidung habe ich so gefällt.
Morgen stehe ich vor der gleichen Entscheidung - nur ein Jahr später.
Hat ein Kind, das im Dezember acht Jahre alt wird, etwas in der 4. Klasse verloren?
Meine Frage richtet sich an diejenigen, die aus der Ferne aus pädagogischer Sicht etwas dazu sagen können und an Leute, die vielleicht eine ähnliche Entscheidung treffen mussten und dann Erfahrungen gesammelt haben.
Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen
13 Antworten
Wir standen vor einem ähnlichen Problem, haben uns aber dagegen entschieden. Vorwiegend, weil er zu der Zeit noch sehr anhänglich und sensibel war und sich nur schwer von uns trennen konnte.
Zum Ausgleich, haben wir seine Fähigkeiten und vor allem seine Wißbegier gefördert. Was er ausprobieren wollte, durfte er und er ist auch ziemlich vielseitig.
Er ist inzwischen in der 8. auf dem Gymnasium, hat einen 1,3er Schnitt, fährt BMX, macht Breakdance und spielt E-Gitarre. Er muss sich für seine Noten kaum anstrengen, was die Schulzeit ziemlich stressfrei macht. Das ist ein kompletter Selbstläufer.
Das aber und davon bin ich überzeugt, weil er jetzt jemand ist, der über ein gesundes Selbstbewußtsein verfügt, auftreten kann und zB keinerlei Probleme damit hat, vor Menschen zu sprechen, etwas vorzutragen oder zu seiner Meinung zu stehen - auch mal gegen den Strom.
Ich bin mir nicht sicher, ob er so stabil wäre, wenn wir ihn damals aus seiner Altersgruppe herausgerissen und zu den Großen gesteckt hätten.
Meiner Meinung nach ist das aber eine Entscheidung, die sehr persönlichekeitsabhängig ist. Ein stabiles auch psychisch sehr fittes Kind steckt vermutlich auch den Wechsel gut weg. Für uns wäre diese Entscheidung aber vermutlich falsch gewesen.
Danke. Ich habe mich heute GEGEN das Überspringen einer Klasse entschieden. Der Schule vertraue ich vollumfänglich. Und wenn noch Kapazitäten frei bleiben sollten, dann füllen wir die lieber alternativ auf.
das Kind hat (ich denke ein Jahr im Voraus) mit dann 8 Jahren einfach NICHTS an einer weiterführenden Schule zwischen diesen Handy-Spasten verloren.
Frag dein Kind, ob es sich langweilt.
Ich würde es probeweise probieren. Zurück kann dein Kind immernoch.
Es gibt genug Fälle in denen die Noten rapide abgesackt sind, die Kinder sogar sitzen geblieben sind, nur weil sie sich gelangweilt haben und unglücklich waren.
Natürlich ist 7 ein krasses Alter für die 4. Klasse. Aber ihr werdet jedes Jahr wieder vor diese Frage gestellt. Wenn ihr es jetzt ausprobiert wisst ihr für zukünftige Angelegenheiten diesbezüglich wie ihr reagieren könnt. Denn dann habt ihr einen Erfahrungsschatz auf den ihr zurück greifen könnt.
So ich habe jetzt hier einige Antworten und deine Kommentare gelesen. Sie sitzen zusammen in einer Klasse? 1/2 und 3/4? Ist das vielleicht der Grund, warum das Kind schon so weit war nach der 1, weil es für die 2 mitgelernt hat?
Prinzipiell rate ich immer erst mal ab von vorzeitigem einschulen und Klassen überspringen weil das Kind kognitiv sehr weit ist. Denn nicht nur die kognitive Reife sondern auch die emotionale, soziale und auch das körperliche spielt alles zusammen eine Rolle um solche Entscheidungen zu treffen.
Schade, dass du die Frage heute erst stellst, ich hätte dir einige tips gegeben, zu sehen ob dein Kind auch von den restlichen Fähigkeiten bereit wäre, die Klasse zu überspringen.
- Kommunikation mit Klassenkameraden. Lade ältere Kinder ein und beobachte deinen Spross, ob er sich auch bei den eben schon teilweise 10 jährigen durchsetzen kann, schau wie sie agieren und ob er Gesprächsthemen hat die die älteren interessiert und er an ihren Gesprächen mit halten kann.
- beobachte (vielleicht hast du auch ältere Kinder) wie weit die Kinder emotional sind. Versetze dein Kind beabsichtigt in eine stresssituation und schau wie es reagiert. Reagiert es wie ein gerade 7 jährigen oder auch da schon reifer?
- ist dein Spross körperlich in der Lage an den Anforderungen in Werken und Sport teilzunehmen? Wie ist die Kraft und Ausdauer auch hier im Vergleich zu 9-10 jährigen.
Natürlich wird er bei allem nicht gleich sein, aber hält er mit, oder erfindet er sogar Strategien, sein „nicht können“ auszugleichen?
und das wichtigste an allem, eigentlich sollte es mit dem Kind gemeinsam erarbeitet werden. Und auch der Wunsch des Kindes respektiert werden. Sagt es „auf keinem Fall“ dann auch nicht machen. Wenn es will, dann nur wenn oben genannte Punkte alle passen. Leider etwas spät um das wirklich so checken. Vielleicht kannst du ja noch um eine Woche Aufschub bitten und du beobachtest ihn wirklich mal mit Kindern der neuen Klassenstufe..
ich wünsche euch alles gute!
Eine Bekannte musste vor Jahren diese Entscheidung treffen. Das Mädchen hat eine Klasse übersprungen. Sie hatte weiterhin gute Noten und studiert derzeit in England Kunst. Die andere Seite der Medaille war, sie hatte nie Freunde und wurde ausgegrenzt, weil sie ein Jahr jünger war... Das muss ja aber nicht zwangsläufig so sein! Viel Glück
Ach sie ist bereits mit 5 in die 1. Klasse gegangen? Vielleicht war das doch etwas zu voreilig! Aber wenn sie weiterhin so ein hohes Niveau führt, solltet ihr es trotzdem tun! Die Lehrer müssten dann sie nur richtig unterstützen, wenn sie ausgegrenzt werden sollte!
Ja, genau. Mit 5,5 in die erste Klasse. Die Beurteilung des Kindergartens liess keinen anderen Schritt zu. Sie konnte bei der Einschulung bereits Lesen, Schreiben und bis 100 Rechnen. Was soll so jemand denn noch ein Jahr lang im Kindergarten Schuhe zubinden lernen?
In der Grundschule wird sowieso nur ganz langsam vorwärts gegangen und die Themenbreite ist noch nicht groß und es wird sehr viel wiederholt, da würde sie sich sicher langweilen und das ist auch nicht gut, sie braucht Anforderungen! Aber sie muss es auch wollen!
Es ist noch etwas anders. In der Schule - es handelt sich um eine ganz normale städtische Schule - sind die Klassenverbände 1/2 und 3/4 zusammengefasst. Das klingt für diejenigen, die das vielleicht nicht kennen, etwas ungewöhnlich. Aber wie mein Beispiel zeigt: es funktioniert. Sie käme also in eine 4. Klasse, in der auch eine 3. Klasse sitzt. Bloss, dass man diese Entscheidung eben trotzdem fällen muss.
Na dann ist es doch fast der gleiche Stoff, nur dass die 4.klässler etwas "schwierigere" Aufgaben zu lösen haben!
Die sitzen gemeinsam in einem Raum. Haben aber bis zu 4 Leute in den Klassenzimmern, um eben auch individuell fördern zu können. So ganz gemeinsam findet der Unterricht also nicht statt. Mir gefiel das Modell, deswegen haben wir da auch eingeschult.
Ich würde nicht überspringen lassen, vor allem nicht, wenn das Kind nicht hochbegabt ist. Dann wird seine komplette Schulzeit über besondere Leistung erwartet und somit das Kind unter Druck gesetzt.
Es wäre auch sehr schade, wenn das Kind von seinen Schulfreunden getrennt wird.
Vor allem erlebe ich bei meinem Sohn, wie hart der Wechsel auf die Weiterführende Schule sein kann und wie viele Kinder mit 10/11 damit schon überfordert sind. Ein 8 jähriges Kind kann da schnell untergehen.
Auch wird es später schwer, wenn man 2 Jahre jünger ist, als der Rest der Klasse
Die Schulfreunde sind ja nicht wirklich 'weg'. Ich hatte es eben schon mal an anderer Stelle geschrieben: Die sitzen alle wieder in einem Klassenraum, weil das jahrgangsübergreifender Unterricht ist (1/2 und 3/4). Selbst die Lehrer bzw. Pädagogen blieben bis auf den Klassenlehrer gleich. Und egal ob 3. oder 4.: sie säße mit denselben Leuten in derselben Klasse.
Ich bin eigentlich auch erst einmal fürs Nicht-Überspringen, sondern für die 3. Klasse. Aber das Überspringen würde einem leicht gemacht, weil sie die komplette Klasse bereits kennen würde. Ausserdem kenne ich die kommende Lehrerin und bin auch mit der ganzen Schule (von der Küche bis zur Schulleitung) per Du. Die hier genannten Pro-Argumente sind nämlich auch nicht ganz schlecht.
Sie ist bereits jetzt ein oder 2 Jahre jünger als die anderen in der Klasse.