Mit 17 schwanger-schlimm?

14 Antworten

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Ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ein Kind bedeutet sehr viel Verantwortung und gerade wenn man so jung ist weiß man das nicht einzuschätzen. Ich kann dir ja mal etwas aus meinem Alltag mit Kind schreiben. 

Ich bin mit 15 Mutter geworden und mittlerweile 17. Ich habe mich für das Kind entschieden, weil ich sowohl die Unterstützung meiner Mutter als auch die von meinem Freund (und Vater des Kindes) bekommen habe. Unsere Familien unterstützen uns so gut es geht. Dazu muss gesagt werden, dass mein Freund sehr viel älter ist als ich und bereits mit seinem Studium fertig ist. Das heißt er verdient selbst gutes Geld und ich kann mich auf meine Schule konzentrieren.

Es gibt immer Menschen, die so etwas verantwortungslos finden oder dir Vorwürfe machen. Du bekommst blöde Blicke, dumme Kommentare und bist machtlos. Aber diese Zeit geht vorbei. Spätestens wenn du dein Kind hast sind dir solche Kommentare egal, weil du weißt wofür du es machst.

Dennoch musst du bereit sein Verantwortung für einen Menschen zu übernehmen. Auch in Zeiten, in denen es dir nicht gut geht! Du musst bereit sein dein Leben für dein Kind umzukrempeln, musst Kompromisse finden und viel aufgeben. Wenn du dazu bereit bist, finde ich es absolut legitim sich für das Kind zu entscheiden.

Du weißt vor der Geburt schon was in etwa auf dich zukommen wird und denkst du bist super vorbereitet. Dann kommt das Kind und du bist völlig überfordert, weißt nicht was du in bestimmten Situationen tun sollst. An diesen Punkt wirst du kommen, da war auch ich. Deshalb solltest du dir das wirklich gut überlegen und darüber nachdenken wie das ablaufen kann. Hast du Personen, an die du dich in so einer Situation wenden kannst? Was ist mit dem Kind wenn es krank wird? Hast du die finanziellen Möglichkeiten? Was ist mit Schule/Ausbildung/Studium? Wer passt auf das Kind auf? Und ganz wichtig: Bist du wirklich dazu bereit für einen Menschen so viel aufzugeben? Wenn all diese Dinge geklärt sind kann nicht viel passieren.

Dein Alltag wird sich von jetzt auf gleich ändern. Du musst nachts aufstehen, auch wenn du müde bist. Du musst dich nicht mehr nur um dich kümmern, sondern auch um das Kind. Das Kind braucht Zuneigung und Liebe, irgendwoher muss die Zeit kommen. Auf einmal isst du jeden Tag um die gleiche Uhrzeit, kannst abends nicht mehr raus gehen und bist an die Schlafenszeiten deines Kindes gebunden. 

Dein Leben wird sich um 180° drehen! Sei dir darüber bewusst!

LG von einer (werdenden) Mama :-)


Wappitti64  13.01.2016, 16:55

Eine sehr gute Antwort, vor allem von einer so jungen Dame. Es gibt sie also doch, die jungen Mütter, die es schaffen.

Unterstützung braucht jede, auch mit 25+.

Manch eine ältere Mutter sieht das nicht so realistisch wie Du. Chapeau!

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MamiMitHerz2014  13.01.2016, 18:24
@Wappitti64

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! :-)

Ich versuche einfach allen (vor allem) jungen werdenden Mamas zu zeigen, dass es nicht mit ins Bett bringen und Windeln wechseln getan ist. Da steckt so viel mehr hinter!

Wir haben uns all diese Fragen erst nach der Geburt gestellt, weil uns niemand darauf hingewiesen hat. Natürlich haben wir darüber in der Familie geredet was mit dem Kind ist, wo es bleibt wenn ich in der Schule bin, etc., so ausführlich haben wir uns da aber keine Gedanken drum gemacht. Wir haben es jetzt zwar doch hinbekommen, aber nur mit sehr viel Organisationstalent. Man kann es viel einfach haben wenn man sich all das schon vor der Geburt überlegt!

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!

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Guten Tag,

ich denke, man sollte, bevor man schwanger wird als Frau, sich erst mal eine solide Grundlage im Leben schaffen, auf die man dann im Idealfall nach der Geburt auch aufbauen kann. In dem Fall einer 17 jährigen wäre dies, ein guter Schulabschluss und eine Ausbildung die Sie absolviert und erfolgreich abschließt. Auch wenn viele Schwangere sagen, die Ausbildung hole ich nach, die wenigsten haben im Anschluss dafür die Motivation, es durch zuziehen.

Ich denke daher, unter diesem doch sinnvollen Aspekt, dass es in diesem Sinne zu früh ist und man das Risiko eingeht, schnell in Harz4 abzurutschen, bzw. nach der Geburt nicht mehr hochzukommen.

Liebe Grüße

Wissensdurst84

Schwanger mit 17 ist nicht schlimm oder harmlos... So kann man das denke ich nicht ausdrücken. Es ist jedermanns eigene Sache.

Allerdings hat das ganze so seine ganz natürlichen Nachteile.

Die Ausbildung (falls du eine machst) kann dadurch gefährdet werden, wie auch die Kosten durch das Kind. Kinder kosten eine Menge Geld. Ausser dem Geld spielt auch die zeit eine grosse Rolle.

Wenn du dir zu 100% sicher bist ein Kind zu wollen, das heisst auch die Verantwortung des Kindes zu tragen, finde ich das etwas kritisch aber durchaus möglich.

Man sollte auch niemanden verurteilen deswegen. 

Die postitiven Aspekte sollte man dadurch aber nicht vergessen.

Ein Kind ist etwas vom schönsten, so sagt man jedenfalls. Schon alleine dieses Gefühl finde ich hat einen hohen Stellenwert des positiven.

Für mich persönlich kommt das noch nicht in Frage (18 Jahre). Allerdings soll das jedem seines sein und nicht die anderen Kümmern.

Wichtig ist die Unterstützung der Eltern und Vertrauenspersonen.

Viel Glück.

Kommt drauf an: Freut man sich wenigstens drauf? Ist Verpflegung und Unterkunft gesichert und zwar nicht nur, bis die zukünftigen Oma und Opa sagen "Zieh aus!"? Kann die Mutter Schule/Ausbildung weiter machen? Ist die Mutter und gegebenenfalls der Vater reif genug und dazu bereit die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, was auch bedeutet, eigene Wünsche hinten an zu stellen?

Manch einer kann das alles mit 17 mit ja beantworten, manch einer kann das mit 37 noch nicht.

An sich ist es nie "schlimm", aber es kann eben ein sehr unpassender Zeitpunkt sein.


angld 
Beitragsersteller
 13.01.2016, 15:29

Naja meine Eltern sind davon jetzt nicht begeistert!

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Ich finde es nicht schlimm, wenn man die Schule fertig hat und eine Ausbildung in Sicht ist. Wenn man das nicht hinbekommen kann mit Zeit und Geld wird es für dich und das Kind nicht schön. Da ich nicht weiß ob dein Freund oder der Vater des Kindes dir beisteht würde ich an deiner Stelle mit ihm und vielleicht auch mal den Eltern reden ob sie auch mithelfen wollen und können. Ansonsten würde ich es lassen... Das ist vielleicht hart, aber wenn das Kind unter nicht so tollen Umständen aufwächst kann es schnell passieren dass es zum "Asi" wird und du und deine Familie auch so dargestellt werden und das will keiner denke ich.
Viel Glück :)