Mir fehlt Bemutterung/Mutterliebe
Hallo...
Ich weiß grade irgendwie nicht weiter, bin wieder kurz davor mich selbst zu schneiden was ich lange nicht gemacht habe und jetzt nicht wieder rückfällig werden will, deswegen schreib ich jetzt einfach mal hier. Ich fühle mich so alleine, habe einen Vater und eine Mutter bei denen ich auch lebe, hatte aber nie ein gutes Verhältnis zu ihnen. Da ich in meiner Kindheit schon früh traumatische Erlebnisse wie einen Brand oder Autounfall mit ihnen hatte, hatte ich nie das Gefühl bei ihnen sicher zu sein was zur Folge Zwangsverhalten mit z.b. Kontrollzwängen brachte. Außerdem hatte ich 3 Jahre lang Magersucht, habe momentan allerdings wieder ein gesundes Gewicht und hab mich auch psychisch wieder relativ stabil gefühlt. Nur jetzt lieg ich im Bett und sehen mich so nach Mutterliebe. Aber nicht von meiner Mutter sondern von einer anderen... ich erstelle mir oft eine neue Mutter oder stelle mir andere Frauen (.z.B auch meine Therapeutin) als eine Mutter vor. Diese Lücke habe ich es noch nicht geschafft anders zu füllen, mit meiner Therapeutin habe ich auch noch nicht darüber geredet weil es mir zu peinlich ist und ich weiß nicht wie ich diese Liebe ersetzen soll... (Tiere schaffen es immer nur kurz, außerdem sind grade z.B keine da....) habt ihr ideen? :(
11 Antworten
Du wei0t, dass es gegen ritzen Trigger gibt? Dann schaue mal auf youtube nach Sonnengeflecht. Den Weg, zu dem das gehört, kannst Du durchaus weiter gehen um mit dem Gestern mit der Zeit Frieden schließen zu können.
Nun gut. Der Unfall hat Dich traumatisiert. Du weißt., dass es schlimmere Vorkommnisse gibt. Wie werden andere Menschen aber damit fertig? Weil sie ganz einfach sich regelmäßig darin üben im Hier und Jetzt zu leben, Ziele entwickeln, diese verfolgen. Gestern ist gewesen. Es lässt sich nicht mehr ändern. Genau die Entwicklung und Verfolgung von Zielen, Lebenszielen wird Dir auch helfen die Energie, welche nun mal zur Anorexia nervosa gehört, ausleben zu können. Anorexia nervosa ist nicht heilbar sondern nur zum Stillstand zu bringen. Es spielt dabei absolut keine Rolle, was irgendwelche sogenannten Fachmenschen dazu von sich geben denn sie interessieren sich nicht mal einen Fliegenpfurz dafür wie es jenen Betroffenen geht, die seit Jahrzehnten mit diesem durchaus Geschenk leben. Nutzt Du die Energie nicht, welche zur Anorexia nervosa gehört, wird sie Dich psychisch ersticken. Du wirst Dein Trauma nicht los. Da schreibe ich aus Erfahrung.
Du gierst nach Etwas, dass Du Dir durchaus selbst schaffen kannst. Du kannst nach Freunden schauen jeglichen Alters welche den Namen verdienen. Diese findest Du durch Hobbys, in Vereinen, durch das Leben von Interessen.
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Es sei mir noch gestattet zu all diesen seltsamen Kommentaren welche fern jeglichen Rats sind und nur dazu da Dir aufzuführen, wie schlecht es den Schreibern gegangen ist. Solche Jammereien anstelle eines Rates sind überflüssiger als ein Kropf. Wir haben früher ganz andere Lebensumstände gehabt. Das sollten wir nicht vergessen. Es ist absolut nicht sinnvoll der heutigen Jugend vorzuwerfen, dass sie nicht mehr damit rechnen muss jederzeit in ein sogenanntes Heim für schwer erziehbare Kinder gesteckt zu werden wo der einzige Zweck darin bestand, die Fürsorgeberechtigten größtmöglichst auszubeuten und dann auf alle Fälle ihr Leben zu zerstören. Auch ist es absolut nicht sexy dass unsere Jugendämter teilweise bis heute von der Politik gezwungen werden Alles andere zu tun als sich für die Jugendlichen einzusetzen. Die Kinderrechtscharta der UN ist für uns mitsamt ihrer Zusatzprotokolle verbindlich. Das ist gut so. Anstatt hier irgendwelche Schimpfkanonaden hinzuschmieren sollten wir uns an die für uns verbindlichen rechtlichen Regeln halten.
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Ich hätte meine zahlreichen kindlichen und pubertären Traumata niemals überlebt hätte ich keine Pläne, keine Interessen gehabt. Andere Menschen lassen sich nicht ändern, nur unsere Einstellung zu ihnen. Erst wenn diese Einstellung geänder ist gibt es neuen Raum um sich auf den Weg in ein eigenes Leben mit Zukunft zu begeben.
Hallo Schokocrossie,
du solltest auf jeden Fall mit deiner Therapeutin darüber reden. Ich denke, dass ihr gemeinsam eine Lösung finden werdet. Du musst ihr ja nicht sagen, dass du dir auch sie als "Mutterersatz" vorstellen könntest. :)
Viel Kraft wünsche ich dir!
Erstens:
Rede mit deiner Therapeutin darüber, sonst kannst du nie gesund werden.
Zum anderem sollte es Ziel der Therapie sein, dass du diese Lücke selbst schließt. Du musst eigene Verantwortung für den Seelenheil übernehmen.
Außerdem: Warum versuchst du dich nicht deiner Mutter anzunähren? Sie wird vielleicht nie deinem persönlichen Idealbild einer Mutter entsprechen, aber z.B. mit ihr ins Kino zu gehen täte nicht weh.
Du trägst unbewusst Verletzungen deiner weiblichen Seite in dir, die es dir schwer bis unmöglich machen überhaupt Mutterliebe anzunehmen. Sind derartige (unbewusste) Verletzungen und Überzeugungen da, könnte dich jemand mit Liebe überhäufen und es würde dennoch nicht bei dir ankommen.
Es muss dir auch absolut nicht peinlich sein. Du glaubst gar nicht, wie vielen Menschen es so geht, nur dass sie es nicht aussprechen, bzw. nicht so klar definieren können, was es ist.
Sprich mit deiner Therapeutin darüber. Es ist wichtig, dass sie weiß, was in dir vorgeht. Wie soll sie dir denn sonst helfen können.
Das letztendliche Ziel ist es, dir über dich selbst bewusst zu werden, deine unbewussten Überzeugungen und Verletzungen zu erkennen und zu verstehen, die dich davon abhalten, dich selbst zu lieben, wie du bist, deine Lücken selbst zu füllen.
Fülle ich eine Lücke durch einen anderen Menschen, bin ich auf ihn angewiesen und werde immer wieder verletzt werden, wenn dieser Mensch nicht mehr bereit ist, den "Lückenfüller" zu machen.
Fülle ich mich selbst auf, sind andere Menschen eine tolle Bereicherung, aber ich "brauche" sie nicht, um mich gut zu fühlen.
ALLES LIEBE
Ich weiß zwar nicht, wie alt du bist, aber diese Sehnsucht nach Bemutterung/Mutterliebe hat man doch immer irgendwie, und je älter man wird, desto normaler ist es, dass man die auch nicht mehr so bekommt wie ein kleines Kind (alles andere wäre auch nicht normal). Man sucht sich Ersatz ja meistens dann in Beziehungen. Warum reden Verliebte wohl oft miteinander in Babysprache und Bemuttern sich gegenseitig?
Ich denke, du solltest es trotzdem mit deiner Therapeutin besprechen, völlig egal, obs dir peinlich ist, du kannst ja weg lassen, dass du sie auch als Mutterersatz vorstellst.
Sowas hab ich früher auch öfter gemacht, man wünscht sich schon öfter gerne andere Eltern, als die, die man hat. Insofern glaube ich, findet die das nicht komisch, weil sowas halt schon öfter vorkommt.
Ich bin mir sicher, dass deine Therapeutin dir viel bessere und fundiertere Vorschläge machen kann, wie du diese "Lücke", wie dus nennst, nachhaltig für immer füllen kannst, und nicht nur durch Ablenkung oder Haustiere, als irgendwer in einer Internetcommunity :)