Mephisto (Faust I) und die Ironie?
Ich habe oft gelesen, dass Mephistos Sprache teilweise sehr ironisch ist. Wieso ist das so.. Warum macht er das und warum passt das so zu ihm?
2 Antworten
Nein, das ist bei Goethe viel komplizierter und interessanter.
Goethes Mephisto ist ein Wesen ohne jede Reflexivität, ihm fehlt also die Grundvoraussetzung zur Ironie.
Alles verläuft für ihn auf einer Ebene, und zwar der seiner Selbstgewissheit. Zweifeln kann er nicht, nur behaupten – er ist so blind, dass er nicht einmal einsieht, dass Gott auf die angebotene Wette natürlich nicht eingeht.
Daher die von ihm nicht durchschaubare Logik seines Diskurses:
Wenn er ironisch zu sein meint, sagt er (ungewollt) die Wahrheit.
Wenn er die Wahrheit zu sagen wähnt, wird er selbstironisch, ohne es zu wissen.
Beispiel:
« Mir geht es wie der Katze mit der Maus » (v. 322)
Damit meint Mephisto die eigene Überlegenheit, in Wahrheit aber formuliert er das Gesetz, nach dem Gott alles eingeplant hat und damit auch die Rolle Mephistos in seinem Plan zur Rettung des Menschen.
Lieber SorryThatsMe,
ich denke das er so ist weil er der Teufel ist. Wenn man nach der Bibel geht ist der Teufel immer schon ein sehr sarkastisches Wesen ist. Und ich denke, Goethe wollte das so zum Ausdruck bringen.
#Teufelsfaust