Meister in Teil- oder Vollzeit?

3 Antworten

Ich hab meinen Fachwirt parallel zum Job gemacht. Stressig? Definitiv! Dennoch der richtige Weg? Meiner Ansicht nach ja!

Der große Pluspunkt dieser Weiterbildungen im Vergleich zum akademischen Studium ist ja gerade die Praxisorientierung und somit auch die Berufserfahrung, die man dann mitbringt. Und Berufserfahrung ist eben auch das, worauf Arbeitgeber sehr stark achten.

Zudem hatte ich während der Weiterbildung noch viel mehr als in der Ausbildung das Gefühl, dass sich die Praxis im Job ganz wunderbar mit der Theorie im Kurs ergänzt. Man ist halt im Job dann nicht mehr der Azubi, der eher einfache Tätigkeiten bekommt, unter einem gewissen Welpenschutz steht, aber auch wenig Spielraum bei der Gestaltung seiner Arbeit hat, sondern bereits die Fachkraft mit eigenem Aufgaben- und Verantwortungsbereich, wo man dann durchaus immer wieder auf Aspekte aus dem Kurs stößt, die man dort praktisch einbringen und somit auch ausprobieren kann!

Ach, und noch so ein Punkt: berufsbegleitend hast du ein volles Gehalt, in Vollzeit nur das BAföG mit maximal 963 Euro pro Monat für den Lebensunterhalt...

Von daher wäre mein Rat definitiv, den Meister berufsbegleitend zu machen. Allerdings würde ich dabei auch empfehlen, mit den Wochenstunden ein wenig runterzugehen. Mit 32 statt 40 Stunden halten sich die finanziellen Einbußen echt in Grenzen. Wenn du dich dabei aber mit deinem Arbeitgeber auf eine 4- anstelle einer 5-Tage-Woche einigen kannst, bedeutet das jede Woche einen zusätzlichen freien Tag - und somit echt gut Luft für's Lernen, was die ganze Nummer doch spürbar entzerrt!

Moin,

um zur Prüfung zugelassen zu werden, musst du Berufserfahrung vorweisen können. (Glaube das war 1 Jahr!) Bei einer Vollzeitausbildung könnte es eng werden, weil du ja Vollzeit Meister machst und nicht arbeitest. Eine Teilzeitmeisterausbildung hat viel mehr Vorteile... "Nebenbei" ein Einkommen haben, vielleicht zahlt dein Betrieb einen Anteil etc. ... Es ist aber auch belastend! ...Wir hatten uns darauf konzentriert, in der Woche mehrmals zu machen ca. 16 - 19:00 Uhr und möglichst Samstags nichts! ...Ein paar Sachen haben wir aber auch nur Samstags machen können. ...

Es dauert auch eher 3 Jahre, das du noch eine Ausbildereignung benötigst. Das kann man zwar parallel machen, aber in Teilzeit ist die Belastung noch höher!

Grüße

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Industrie-Elektromeister

Ich habe einen Meisterbrief erworden, wenn auch in einem andere Beruf

Damals habe ich 2 Jahre Berufserfahrung gesammelt und bin dann zu einer Vollzeitmeisterschule gegangen und würde das auch heute noch so tun.

Die Berufserfahrung war viel Wert und mir kann niemand erzählen, dass man in 1-2 Tagen die Woche das gleiche Lernt wie in Vollzeit.

aus meiner Sicht bereitet eine Teilzeitschule auf die Prüfung vor, die Vollzeitschule bildet vollumfänglich aus.

Das kann in anderen Gewerken natürlich auch anders sein.

Letztlich ist es auch eine Geldfrage. Mach das, was du dir leisten kannst und investieren willst