Meinung zu dem verhalten?

5 Antworten

Er hat völlig Recht. Der Rettungsdienst ist eine Einrichtung für lebensbedrohliche Notfälle. Dazu: ein Uhr nachts... Leute... Da kann es schon mal vorkommen, dass man etwas pampig wird, vielleicht sind die seit Morgens unterwegs gewesen und hatten grade eine Stunde gelegen.

1.: was soll der hausärztliche Notdienst bei unfallchirurgischen Problemen machen? Nichts. Entweder man versorgt sich selber oder fährt direkt ins Krankenhaus.

2.: die sagen IMMER, "Rufen Sie den Rettungsdienst", vor allem bei unfallchirurgischen Problemen. Wenn man sich davon abwimmeln lässt...

3.: einfach mal selber ins Krankenhaus fahren, anstatt um ein Uhr nachts Leute aus dem Bett klingeln.

4.: was hätte der Rettungsdienst machen sollen? Brauchte der Patient kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktionen? Beatmung? eine Reanimation? eine Polytraumaversorgung? Medikamentengabe? eine Immobilisation?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hi,

Meinung zu dem verhalten?

Um es vorneweg zu nehmen: eine unfallchirurgische Abklärung ist in einem solchen Fall anzuraten und die Idee mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst (über die 116117) war grundsätzlich richtig.

Ein Fall für den Rettungsdienst lag meines Erachtens - entgegen dem Ratschlag des ÄBD - jedoch nicht vor. Einen Vorwurf kann man euch hier jedoch nicht machen.

Der Rettungsdienst ist für akute, lebensbedrohliche Notfälle gedacht, wenn eine Versorgung vor Ort und eine Überwachung während des Transports notwendig ist - das scheint erstmal nicht gegeben zu sein.

Der RTW wäre hier schlicht und ergreifend nicht mehr gewesen als ein Taxi ins Krankenhaus. Nur mit dem Problem, dass erheblich höhere Kosten entstehen und ein Rettungsmittel der Notfallrettung ohne triftigen Grund blockiert wird.

 jz Frage ich euch was ist eurer Meinung zu den Aussagen von dem Sanitäter

Eine kleine Fallunterscheidung: auf der inhaltlichen Ebene hat er vollkommen Recht, da gibt es kaum etwas dran zu rütteln - auf der kommunikativen Ebene mag es zumindest unelegant sein, da gebe ich dir recht.

Man muss festhalten: ein Uhr nachts ist auch für uns ein Uhr nachts - und man weiß nie, was vorher in der Schicht schon gelaufen ist. Vielleicht war es der fünfte Einsatz ohne Pause, wobei vier schon kein Fall für den Rettungsdienst waren. Vielleicht kam man gerade vom Einsatz mit richtiger Materialschlacht zurück.

Der gemeine Rettungsdienstler ist eben auch nur ein Mensch - unter manchen Umständen fällt es tatsächlich schwer, die Freundlichkeit in Person zu sein. Und am Ende gibt es eben auch einige Kollegen, die von Haus aus etwas "schroffer" sind - das mag man vielleicht als "unangenehm" empfinden, ist allerdings schlicht und ergreifend einfach eine Charaktereigenschaft des Menschen.

Oder, mal die Gegenfrage: wie würdest Du es finden, mitten in der Nacht aus dem Bett gerissen zu werden, ohne dass es notwendig ist? Und wie würdest Du es finden, wenn es viermal in der Woche, mehrmals pro Nacht stattfindet?

Fazit

Die unfallchirurgische Abklärung ist in diesem Fall natürlich indiziert - die Fahrt mit dem Rettungsdienst unter gegebenen Umständen allerdings nicht.

Selbst fahren (lassen) oder Taxi ins Krankenhaus sind da eher Mittel der Wahl - die Taxikosten werden bei gegebener medizinischer Indikation ebenfalls von der Krankenkasse übernommen.

Die Frage, warum keine Anzeige erstattet wurde, sollte man als implizite Empfehlung sehen.

Und bitte bedenken: auch der Rettungsdienstler ist nur ein Mensch, mit allen Macken und Launen, die ein Mensch haben kann.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Der Sani hat vollkommen Recht. Der Rettungsdienst ist für lebensbedrohliche Notfälle.

Warum ist nur der Großteil der Bevölkerung nicht in der Lage sich da schlau zu machen? Warum ist deine Mutter nicht einfach mit dir in die nächste Notaufnahme gefahren? Was anderes macht der RTW auch nicht, nur steht er eben während der Zeit nicht für wirkliche Notfälle zur Verfügung. Rate mal woher der Begriff "Liegendtaxi" kommt?

Wirklich traurig ist eigentlich nur das die Bürger sich so wenig um sich selbst kümmern. Wer mal 24h im Rettungsdienst gearbeitet hat möchte eigentlich so manchem Bürger noch ganz Andere Sachen an den Kopf werfen und damit meine ich jetzt nicht nur Worte. Ich bewundere meine Freunde im Rettungsdienst.

Dir empfehle ich mal das Buch 112 - Der tägliche Wahnsinn, da hat ein Bekannter von mir den Irrsinn mal auf seine humoristisch-sarkastische Art verarbeitet.

Kann schon verstehen das es nur für dringende Notfälle verwendet wird aber das man so unfreundlich ist muss wirklich nicht sein man ist immerhin da um zu helfen und das heißt auch sprachlich immer nett zu bleiben das gehört halt zum Job


wlanistgut 
Beitragsersteller
 20.12.2021, 00:03

Ganz deiner Meinung

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iwaniwanowitsch  20.12.2021, 06:52

Nöh, tut es nicht. Wir müssen uns auch nicht jeden Bullshit, Dreistigkeit, Dummheit, unnötige Fahrten, etc mitten in der Nacht bieten lassen.

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